Der FC Bayern steht nach einem 2:1 im Halbfinale gegen Eintracht Frankfurt im Pokalfinale. Sky Sport hat die Stimmen zum Pokalfight im Überblick.
Hansi Flick (Trainer FC Bayern):
...zum Spiel: "Es war in der zweiten Halbzeit ein Pokal-Fight. Letztendlich muss ich der Mannschaft ein Kompliment machen: Wir haben den Schritt ins Finale gemacht. In der ersten Halbzeit hätten wir ein oder zwei Tore mehr machen müssen. Frankfurt hat seine Chancen nicht genutzt. In der zweiten Halbzeit hat Frankfurt das gut gemacht und uns unter Druck gesetzt. Ich bin froh, dass wir das 2:1 machen. Wir sind im Finale und das wollten wir so."
...zur Belastung der Mannschaft: "Die Mannschaft ist immer fokussiert. In München gelten andere Regeln, sie wollen immer die beste Mannschaft sein. In der zweiten Halbzeit war die Müdigkeit ein wenig zu spüren. Das nehmen wir so hin und hoffen, dass wir am Samstag einige Körner mehr haben."
...zu Serge Gnabry: "Wir hoffen natürlich, dass er am Samstag dabei ist. Wir warten es jetzt einfach mal ab. Es war eine unglückliche Situation im Training. Er hat sich da am Rücken verletzt. Und heute war es auch nicht möglich, seinen Arm zu bewegen. Deswegen müssen wir abwarten. Wir hoffen natürlich auf unsere medizinische Abteilung, dass sie ihn auch hinbekommt, da er grade in dieser Situation sehr, sehr wichtig wäre."
... zur Ansetzung (in der ARD): "Nach der Corona-Pause haben die Spieler viele Spiele, die sie machen müssen. Nicht nur wir, sondern alle. Ich diskutiere die Spielansetzung normalerweise wenig, weil man da eh nichts tun kann. Man hätte ein Pokal-Halbfinale auch nach der Liga spielen können - ähnlich wie die Champions League. So hätte man sich komplett auf die Bundesliga konzentrieren können. Das habe ich intern von Anfang an gesagt, aber leider ist beim DFB niemand auf die Idee gekommen, das umzusetzen. Es ist unglücklich, dass man zwischen zwei solchen Bundesliga-Spielen das Pokalspiel macht."
Thomas Müller (FC Bayern):
...zum Spiel: "Grade in der ersten Halbzeit müssen wir eigentlich 3:0 oder 4:0 führen - und hätten uns so das Leben einfacher gestalten können. Aber so gehen wir mit einem knappen Ergebnis in die zweite Halbzeit. Man hat bei beiden Mannschaften den Verschleiß der letzten Wochen gemerkt. Bei uns war es so, dass eine gewisse Müdigkeit aus den Knochen nicht rauszuschütteln war. Wir haben uns versucht zu pushen, ich glaube, der Wille war auch am Ende da. Unsere Abwehr kriegt von mir heute auch ein großes Kompliment, wie die Jungs das hinten wegverteidigt und sich gegen den Gegner reingestemmt haben. Aber Frankfurt hat uns - mit ihrer forscheren Art - vor mehr Probleme gestellt als uns das lieb sein kann. [...] Dementsprechend ist dann auch folgerichtig das 1:1 gefallen."
Komischerweise, wie der Mensch dann so tickt, dann kann man den Gang wieder einen Gang hochschalten, was vorher schier unmöglich schien. Dann haben wir das 2:1 gemacht und hätten sicher auch noch das 3:1 machen können. Es steht der Sieg, es steht der Finaleinzug. Und insgesamt ist unsere Bilanz 2020 natürlich beeindruckend. Das wollen wir uns natürlich durch eine schwächere zweite Halbzeit nicht kaputt machen lassen, uns gut ausruhen und dann am Samstag wieder angreifen. Das Programm ist straff. Deswegen gibt's kein Meckern und kein Jammern. Aber sicherlich ist die Erschöpfung heute größer als Freude, dass wir dann doch im Finale sind."
...zum Gegentor als Wake-up-Call: "Wir hätten auch gerne 1:0 gewonnen. Mir geht's im Fußball darum, die Spiele zu gewinnen. Das Ergebnis ist da eher zweitrangig, auch wenn wir in der ersten Halbzeit den Abschluss nicht gefunden haben, wie wir es gewohnt sind, und die Torchancen reichlich vorhanden waren."
...zum Pokalfinale gegen Leverkusen: "Der 4. Juli ist für mich noch in weiter Ferne. Wir haben noch wichtige Spiel vor uns. Wir wollen so schnell wie möglich, die zwei Siege (für die Meisterschaft, Anm. d. Red.) einfahren. Da brauchen wir nicht drumrumreden und wir lassen uns nicht beirren. Leverkusen ist ein großer Gegner in Berlin. Sie haben viel Jugendlichkeit und Talent in ihren Reihen. Sie haben in dieser Saison eine Duftmarke gesetzt. Und wir hoffen, dass wir dieser mit einer gewissen Kaltschnäuzigkeit dagegen halten."
...zu Kai Havertz: "In meinen letzten Jahren bei der Nationalmannschaft bin ich noch in den Genuss gekommen, mit ihm trainieren und spielen zu dürfen. Kai Havertz ist ein extrem guter Spieler. Wenn nicht sogar, in dem Alter, ein Top-Talent Europas. Er hat so, so gute Fähigkeiten und natürlich wollen wir beim FC Bayern immer die Spieler mit den besten Fähigkeiten haben. Aber ich habe leider keinen Einblick auf den Finanzbereich von Herrn Dreesen und dem Sportdirektoren-Bereich. Ich weiß jetzt nicht, was da geplant ist. Ich weiß jetzt nicht, welche Budgets da vergeben werden können in den aktuellen Zeiten. Es ist auch ein bisschen paradox, wenn man immer über Neuzugänge spricht und gleichzeitig Gehälter eingespart werden."
Hasan Salihamidzic (Sportdirektor FC Bayern):
...zu Transfers (vor dem Spiel): "Sie werden verstehen, dass ich mich zu Transfers nicht äußern werde. Natürlich - wenn man den Trainer fragt - natürlich will jeder viele Weltklasse-Spieler in seinen Reihen haben. Die Transferperiode ist lang und die Grundhaltung des FC Bayern ist so, dass wir über Transfers reden, wenn sie gemacht sind. Und das ist auch meine Einstellung. Von mir werden Sie in den nächsten Wochen und Monaten dazu nichts hören, solange es nicht so ist."
Adi Hütter (Trainer Eintracht Frankfurt):
...zum Spiel: "Wir mussten viel hinterherlaufen zu Beginn. In der zweiten Halbzeit haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht und verdient den Ausgleich erzielt. Wir haben durch ein Video-Schiedsrichter-Tor das Spiel verloren. Wir sind enttäuscht, dass wir ausgeschieden sind. Wir können aber auch stolz sein, weil uns das viele nicht zugetraut hätten."
...zum zweiten Gegentor: "Ein absolutes korrektes Tor. Da gibt es keine zweite Meinung. Es war nur ein wenig unglücklich, weil wir in der zweiten Halbzeit die bessere Mannschaft waren und am Ende des Tages trotzdem als Verlierer vom Platz gehen."
Sebastian Rode (Eintracht Frankfurt):
"Das zweite Gegentor war doch zu einfach. Wir haben phasenweise ganz gut gespielt. Das 1:2 war ein kleiner Nackenschlag. Wir haben den Bayern einen guten Fight geliefert. Die Chance ist heute dagewesen, aber das Gegentor war ärgerlich."
Martin Hinteregger (Eintracht Frankfurt):
"Die Bayern waren extrem dominant. Die zweite Halbzeit war sehr stark von uns. So stellt man sich das vor."