Fast alle Plätze in der Startelf des DFB-Teams scheinen vor dem Spanien-Kracher vergeben zu sein. Die Besetzung einer letzten Position für das EM-Viertelfinale steht noch aus. Wie wird sich Julian Nagelsmann entscheiden?
War die öffentliche Debatte vor dem Achtelfinale gegen Dänemark (2:0) noch, ob Kai Havertz oder Niclas Füllkrug im Sturm auflaufen sollte, heißt die Frage aller Fragen bei der Nationalmannschaft nun: Leroy Sane oder Florian Wirtz?
Bundestrainer Julian Nagelsmann wird sich für das Viertelfinale am Freitag (18.00 Uhr ARD und Magenta TV) bei der UEFA EURO 2024™ gegen Spanien wohl für einen der beiden Flügelspieler entscheiden müssen.
Wirtz oder Sane? Nagelsmann von beiden "überzeugt"
Denn mit Kapitän Ilkay Gündogan und Jamal Musiala sind zwei der drei Offensivpositionen hinter der Sturmspitze praktisch in Stein gemeißelt. Wer gewinnt also das Duell? Es ist das Fragezeichen in der DFB-Elf vor dem für viele vorgezogenen EM-Finale.
Auf der Pressekonferenz am Donnerstagabend erklärte der Bundestrainer, dass er und das Trainerteam "noch diskutieren und abwägen" müssten. "Wenn man sich zwischen Flo und Leroy entscheiden kann, dann ist das grundsätzlich etwas Gutes", sagte Nagelsmann. Er sei von beiden Spielern "überzeugt".
Wirtz-Formkurve zeigt nach unten
Nach dem starken Auftaktspiel gegen Schottland (5:1), in dem Wirtz ein Tor erzielt hatte, zeigt die Formkurve des Supertalents von Double-Sieger Bayer Leverkusen eher nach unten.
Der 21-Jährige wirkt etwas überspielt - erzeugt mit seinen Dribblings nicht die Wucht in der Offensive, die er die gesamte Saison über beim Fabellauf der Werkself an den Tag gelegt hatte - womöglich auch das Ergebnis einer langen, kräftezehrenden Spielzeit.
Sane hat Momentum auf seiner Seite
Das Momentum liegt daher bei Sane. Der Star des FC Bayern durfte gegen Dänemark anstelle von Wirtz von Beginn an ran und machte seine Sache über 88 Minuten ordentlich.
Mit seiner Geschwindigkeit und seinen Tiefenläufen zog der 28-Jährige immer wieder das Spielfeld auseinander und sorgte so für mehr Raum bei eigenem Ballbesitz. "Es hat mir gutgetan, dass ich mal wieder über eine längere Spielzeit gespielt habe. Es war ja auch eine Weile her", sagte Sane am Dienstag auf der DFB-Pressekonferenz.
Bei der Nationalmannschaft hatte Sane zuletzt im November 2023 gegen die Türkei (2:3) über 90 Minuten auf dem Platz gestanden.
Wenige Tage später folgte die Rote Karte wegen Tätlichkeit gegen Österreich, weswegen er bis kurz vor EM-Start gesperrt fehlte. Erst im Testspiel gegen Griechenland sowie in den Gruppenspielen gegen Schottland, Ungarn und die Schweiz kam Sane jeweils von der Bank.
Keine weiteren Veränderungen erwartet
Die restliche DFB-Startelf dürfte keine weitere Veränderung erleben. Im Tor wird Manuel Neuer stehen. Antonio Rüdiger und Jonathan Tah bilden die Innenverteidigung. Joshua Kimmich und David Raum, der wohl erneut den Vorzug vor Maximilian Mittelstädt erhält, bekommen es als Außenverteidiger mit den spanischen Wunderkindern Lamine Yamal und Nico Williams zu tun. (Spanien-Duo ist besser als Wusiala! Olmo-Ansage bei Sky)
Die Doppelsechs mit Toni Kroos und Robert Andrich erscheint als genauso sicher wie Gündogan und Musiala im offensiven Mittelfeld sowie Havertz im Sturm. Fehlt also nur noch ein Sieger im Duell zwischen Sane und Wirtz, um aus dem Fragezeichen in der DFB-Elf ein Ausrufezeichen zu machen.
So könnte Deutschland gegen Spanien spielen:
Neuer - Kimmich, Rüdiger, Tah, Raum - Kroos, Andrich - Musiala, Gündogan, Sane (Wirtz) - Havertz
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