DFB-Team und Oranje im Umbruch - Sky vergleicht die Teams
Vor dem Duell in der Nations League
Von Thorsten Mesch
19.11.2018 | 19:23 Uhr
Das DFB-Team steckt im Umbruch, die Elftal ist schon einen Schritt weiter. Vor dem Nations-League-Spiel gegen die Niederlande vergleicht Sky Sport die beiden Rasselbanden.
Beim 3:0 gegen Russland gab Bundestrainer Joachim Löw der Jugend eine Chance - und das neu formierte DFB-Team nutzte sie mit Bravour.
Leroy Sane, Serge Gnabry und Kai Havertz wirbelten in der ersten Halbzeit die russische Defensive durcheinander, Niklas Süle glänzte nicht nur als Abwehrchef, sondern auch als Torschütze und Vorbereiter. Dazu ein Joshua Kimmich, der in souveräner Manier die Fäden zog. Nur zwei Spieler der Startelf waren älter als 25, die Jungen machten Druck auf die Etablierten.
Nachdem Löw nach der verpatzten WM in Russland kritisiert worden war, er habe nach dem WM-Titelgewinn 2014 den Umbruch verschlafen, ist dieser nun im vollen Gang .
Die Niederlande, auf die das DFB-Team am Abend im letzten Nations-League -Gruppenspiel (ab 20 Uhr im Liveblog) trifft, haben ihren Umbruch schon hinter sich. Nachdem die Elftal die EM 2016 und die WM 2018 verpasst hatte, wurde das Gesicht der Mannschaft verändert.
Sky Sport vergleicht die beiden Rasselbanden - jetzt durchklicken!
Deutschland ist in der Nations League abgestiegen, die Niederlande verpassten die letzten beiden großen Turniere. Oranje hat den Umbruch vollzogen, das DFB-Team steckt mittendrin. Sky vergleicht die beiden Rasselbanden vor dem Spiel am Abend.
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Matthijs de Ligt (19, Ajax Amsterdam, 12 Länderspiele): Der Innenverteidiger ist erst 19, spielt aber schon seine 3. Profi-Saison und ist Kapitän. Juve und Barca haben längst ein Auge auf ihn geworfen. Auch bei Bayern und dem BVB war er im Gespräch.
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Niklas Süle (23, FC Bayern, 15): Einer der Gewinner der laufenden Saison – im Verein und in der Nationalmannschaft. Seine Schnelligkeit ist sein großer Trumpf, muss sich hinter Mats Hummels und Jerome Boateng schon länger nicht verstecken.
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Nathan Ake (23, AFC Bournemouth, 10): Wechselte schon 2012 als 17-Jähriger aus der Feyenoord-Jugend zum FC Chelsea. Eines der größten Abwehrtalente der Niederlande, ist als Innen- und Außenverteidiger einsetzbar.
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Thilo Kehrer (22, PSG, 3 Länderspiele): Sein Wechsel von Schalke nach Paris hat viele gewundert, doch bei PSG stand er mehrmals in der Startelf – als Innenverteidiger. Im DFB-Team überzeugte er gegen Russland als Rechtsverteidiger.
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Frenkie de Jong (21, Ajax, 4): Der zentrale Mittelfeldspieler ist ähnlich talentiert und begehrt wie de Ligt. Wechselte 2015 für einen Euro von Willem II Tilburg zu Ajax. Heute ist er mehr als 40 Millionen Wert. Barca und Real haben ihn im Visier.
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Joshua Kimmich (23, FC Bayern, 37): Im Verein und in der Nationalmannschaft ist Kimmich nicht nur eine feste Größe und Leistungsträger, sondern auch Wortführer. Für viele der Kapitän der Zukunft.
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Denzel Dumfries (22, PSV, 3): In Eindhoven spielt er Rechtsverteidiger, mit seinen 1,89 Metern ist er aber auch gut in der Innenverteidigung einsetzbar. Bei PSV in der Eredivisie und auch in der Champions League als Stammspieler gesetzt.
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Jonathan Tah (22, Leverkusen, 3): Der gebürtige Hamburger hat sich bei Bayer in den vergangenen drei Jahren als feste Größe etabliert. Erlebte die EM 2016 als Nachrücker für Antonio Rüdiger und wurde zuletzt wieder von der U21 hochgezogen.
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Kenny Tete (25, Olympique Lyon, 11): Das Ajax-Eigengewächs wurde 2016 mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht, auch Juve und Liverpool sollen ihn auf dem Schirm gehabt haben. Der flexibel einsetzbare Verteidiger wechselte aber 2017 nach Lyon.
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Nico Schulz (25, Hertha BSC, 2): Der Berliner ist zwar ''schon'' 25 Jahre alt, wurde aber erst spät ins DFB-Team berufen und geht daher gerade noch als junger Wilder durch. Hat alle DFB-Nachwuchsteams durchlaufen und zeigte in Löws Team gute Ansätze.
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Tonny Vilhena (23, Feyenoord, 14): Der zentrale Mittelfeldspieler stammt aus Feyenoords Jugend und kann auch Linksverteidiger spielen. Im Sommer wurde er mit Eintracht Frankfurt in Verbindung gebracht, was aber laut Fredi Bobic nur ein Gerücht war.
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Leon Goretzka (23, FC Bayern, 18): Beim Confed Cup war der ehemalige Schalker noch einer der Anführer, seit seinem Wechsel nach München hatte er mit Verletzungen und Formschwankungen zu kämpfen.
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Donny van de Beek (21, Ajax, 5): Zentraler Mittelfeldspieler, Typ hängender Spielmacher. Bei Ajax war das Eigengewächs aber nicht immer in der Startelf und darum unzufrieden. Sein Berater bestätigte Kontakte u.a. zu Liverpool, Chelsea und ManUnited.
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Kai Havertz (19, Leverkusen, 2): Gegen Russland absolvierte der Mittelfeldspieler zwar erst sein 2. Länderspiel, agierte aber bereits wie ein Routinier. Super Ballgefühl und Übersicht. Bringt alles mit, um schon bald eine zentrale Rolle zu spielen.
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Memphis Depay: (24, Olympique Lyon, 42): Beim 3:0 im Hinspiel erzielte der Flügelstürmer eins seiner bislang elf Länderspieltore. Bei Manchester United konnte er sich nach einer guten ersten Saison nicht durchsetzen und wechselte zu Olympique Lyon.
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Serge Gnabry (23, FC Bayern, 4): Ging als 16-Jähriger vom VfB Stuttgart zum FC Arsenal, konnte in England aber nicht richtig Fuß fassen. Über Bremen und Hoffenheim ging es nach München. Dort und bei Löw zuletzt stark. Erzielte sein 4. DFB-Tor.
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Javairo Dilrosun (20, Hertha BSC): Steht erstmals im Aufgebot. Hertha holte ihn im Sommer von Manchester City und setzte sich gegen namhafte Konkurrenz durch. In seiner Heimat wird der dribbelstarke Flügelstürmer schon mit Arjen Robben verglichen.
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Julian Brandt (22, Leverkusen, 23): Bei der desolaten WM war er einer der wenigen Lichtblicke. Überzeugt nicht nur auf dem Platz, sondern sagt auch gern seine Meinung. Der nächste Schritt könnte der Wechsel zu einem größeren Klub sein.
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Arnaut Danjuma (21, FC Brügge, 2): Der Linksaußen debütierte im Hinspiel gegen Deutschland und traf beim 1:1 gegen Belgien. Er stammt aus der PSV-Jugend, wechselte 2016 nach Nijmegen und verdient seit Juli 2018 sein Geld in Belgien beim FC Brügge.
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Timo Werner (22, RB Leipzig, 22): Seit seinem Wechsel von Stuttgart nach Leipzig hat Werner noch einmal einen großen Leistungsschritt gemacht. Einst als Schwalbenkönig verschrien, ist er mit seinem Tempo eine Waffe. Acht Tore in 22 Länderspielen.
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Steven Bergwijn (21, PSV, 3): Ebenfalls Linksaußen, gilt seit Jahren als eines der Top-Talente. Verlängerte bei PSV bis 2022, ihn zieht es aber ins Ausland. Liverpool, Tottenham und Arsenal galten im Sommer als Ziele. Flirtet auch mit Spanien.
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Leroy Sane (22, Manchester City, 16): Zur WM nahm ihn der Bundestrainer nicht mit. Der beste Nachwuchsspieler der letzten Premier-League-Saison zeigte beim 1:2 in Frankreich und beim 3:0 gegen Russland (1. Tor) sein Können auch endlich im DFB-Team.
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Pablo Rosario (21, PSV, 1): Der zentrale Mittelfeldspieler debütierte im Oktober für Oranje. Wechselte 2016 von Zweitligist Almere zu PSV, wo er zu den Leistungsträgern zählt. In der Champions League hat er ein Tor und einen Assist auf dem Konto.
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Mahmoud Dahoud (22, BVB, 0): Der ehemalige Gladbacher spielte 2016 zum ersten Mal in der deutschen U21 (bisher 14 Einsätze). In Dortmund muss er sich gegen starke Konkurrenz behaupten. Zuletzt stark als Einwechselspieler gegen Bayern.
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Justin Kluivert (19, AS Rom, 2): Sohn von Ajax-Legende Patrick Kluivert. Im vergangenen Sommer wechselte der Linksaußen von Ajax für 17 Millionen Euro zur AS Rom. Debütierte im März gegen Portugal in der Elftal, zuletzt mit der U21 gegen Deutschland.
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Maximilian Eggestein (21, Bremen, 0): Der Mittelfeldspieler bekam zuletzt Lob vom Bundestrainer. Er sei ''ein junger Spieler, der konstant gute Leistungen zeigt und für sein Alter sehr, sehr reif'' ist. Soll aber in der U21 noch weiter reifen.
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Rick van Drongelen (19, HSV, 7 Länderspiele in der U21): Der Linksverteidiger war seit der U17 in allen Nachwuchsmannschaften der Niederländer zu finden, aktuell in der U21, die am Donnerstag 0:3 in Deutschland verlor.
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Benjamin Henrichs (21, AS Monaco, 3): Sein Debüt in der Nationalmannschaft feierte der Ex-Leverkusener im November 2016 gegen San Marino, mit dem DFB-Team gewann er 2017 den Confed Cup. Mit Monaco in der Krise, aktuell bei der U21 im Einsatz.
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Fazit: Der DFB muss den Vergleich mit Oranje nicht scheuen - im Gegenteil. Löw muss den Umbruch aber weiter konsequent vorantreiben. Joshua Kimmich (l.) wird dabei eine ähnlich wichtige Rolle spielen wie bei der Elftal Frenkie de Jong.
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