Was ist die Nations League?
13.11.2018 | 12:18 Uhr
Die Nations League lässt viele Fragen aufkommen. Wir erklären Euch wie der neue Wettbewerb funktioniert und beantworten Euch die wichtigsten Fragen dazu.
In der von der Europäischen Fußball-Union (UEFA) gegründeten Nationenliga wird von 2019 an ein weiterer Titelgewinner neben EM und WM ermittelt.
Die Nations League war eine Herzensangelegenheit des ehemaligen UEFA-Präsidenten Michel Platini. Sein Ansatz: Immer Wettbewerb, keine müden Tests mehr. Die Nationenliga ist ein Ligensystem aller europäischen Nationalmannschaften mit Auf- und Abstieg, am Ende wird sogar ein Pokal ausgespielt - und es gibt einen Qualifikationsanreiz bis hinunter zu den kleinsten Nationen.
Der Gewinner der Nations League darf sich diesen Pokal in die Vitrine stellen.
Die 55 UEFA-Mitglieder wurden gemäß ihrer Stärke in vier Ligen (A bis D) eingeteilt. Innerhalb dieser Divisionen gibt es vier Gruppen mit je drei oder vier Mannschaften. In Hin- und Rückspielen werden Auf- und Absteiger ermittelt. Die vier Gruppensieger der Top-Division A (mit Deutschland) qualifizieren sich für das Finalturnier vom 5. bis 9. Juni 2019, bei dem der erste Titelträger ermittelt wird (Austragungsort: Italien, Polen oder Portugal; Entscheidung im Dezember).
Deutschland spielt in Gruppe 1 der Top-Liga A gegen Frankreich und die Niederlande. Nach dem missglückten Auftakt gegen den Weltmeister in München trat die Nationalmannschaft am 13. Oktober in Amsterdam gegen Oranje an und es kam zum Debakel. Und trotz guter Leistung im Rückspiel bei Weltmeister Frankreich in Paris verlor die DFB-Elf 1:2.
Zum Abschluss fordert Deutschland am Montag, 19. November in der UEFA Nations League die Niederlande auf Schalke. Der Gruppensieger nimmt am Finalturnier teil, der Letzte steigt in Liga B ab.
"Wir nehmen die Nations League sehr ernst", sagte Joachim Löw. Nach dem WM-Desaster kommt der Nationenliga für den Bundestrainer große Bedeutung zu, Kapitän Manuel Neuer meinte: "Wir haben etwas gutzumachen." Anfangs war der Deutsche Fußball-Bund (DFB) einer der wenigen Gegner der Einführung, nun sagt DFB-Präsident Reinhard Grindel: "Der zentrale Unterschied zu früher ist: Es geht richtig um etwas." Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge ist da kritischer: "Keiner braucht die Nations League." Dortmunds Hans-Joachim Watzke meinte: "Wir haben genug Wettbewerbe."
Ihre Zahl wird kleiner, ganz wegfallen werden sie nicht. Das DFB-Team testet am Donnerstag, 15. November (ab 19:30 Uhr im Liveblog auf skysport.de) in der Red Bull Arena in Leipzig gegen Russland. Und auch vor großen Turnieren wird es weiterhin Länderspiele zum Experimentieren geben.
Sie bleiben weitgehend bestehen. Der Beginn der EM-Qualifikation wird jedoch von September in den März (bis November) 2019 verschoben, Grundlage für die Auslosung ist die Rangliste der Nations League. Die jeweils zehn Gruppensieger und -zweiten qualifizieren sich. Die letzten vier Tickets werden über Playoffs im März 2020 an die vier besten, noch nicht qualifizierten Teams aus jeder Nations-League-Division vergeben. (Sky Sport/sid)