Die Transfer-Taktiken von Bayern, Liverpool und Co.

Kaufen oder sparen? Stars oder Youngsters?

Von von Robin Schmidt

Image: Uli Hoeneß, Jürgen Klopp und Pep Guardiola verfolgen unterschiedliche Transfer-Strategien.

Das Transferkarussell ist in vollem Gange und jeder Verein verfolgt eine andere Strategie. Kaufen oder sparen? Teure Stars oder preiswerte Youngsters? Sky Sport wirft einen Blick auf die Transfer-Taktiken von Europas Top-Klubs.

FC Bayern und Tottenham: Die Spar-Füchse

Kaum zu glauben, aber wahr: Der SC Paderborn hat in dieser Transferperiode größere Spendierhosen als der FC Bayern München und Tottenham Hotspur an. Während der deutsche Zweitliga-Aufsteiger immerhin 575.000 in neue Spieler investierte, gaben die beiden Champions-League-Teilnehmer bislang noch keinen einzigen Cent aus.

Image: Cristiano Ronaldo wechselt für 117 Millionen Euro zu Juventus Turin.

Juventus und Liverpool: Die Ausgaben-Könige

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Mit rund 221 Millionen Euro steht Juventus Turin in diesem Sommer an der Spitze des Ausgaben-Rankings. Mehr als die Hälfte ging dabei für den Mega-Transfer von Cristiano Ronaldo drauf. Der Weltfußballer kostete 117 Millionen Euro.

Hinter der spendierfreudigen "alten Dame" rangiert auch schon der FC Liverpool. Das Team von Trainer Jürgen Klopp blätterte für die vier Neuzugänge Alisson Becker, Xherdan Shaqiri, Fabinho und Naby Keita mehr als 182 Millionen Euro hin.

Im WM-Sommer ist der Transfermarkt besonders heiß. Vor, während und nach dem Turnier in Russland gab es aufsehenerregende Transfers. Sky Sport liefert eine Übersicht über die bislang teuersten Verpflichtungen. (Quelle: transfermarkt.de)
PLATZ 14: Douglas Costa spielte bereits in der letzten Saison für Juventus, war aber nur vom FC Bayern ausgeliehen. Mit einer Zahlung von 40 Millionen Euro verpflichtet die Alte Dame den Brasilianer nun fest.
PLATZ 13: Joao Cancelo kommt für 40,4 Millionen Euro von Inter Mailand zu Juventus Turin. In der vergangenen Saison war der Portugiese an den FC Valencia ausgeliehen.
PLATZ 12: Der Brasilianer Malcom wechselt für 41 Millionen Euro von Girondins Bordeaux zum FC Barcelona. Der Rechtsaußen wäre fast in der Serie A bei der AS Rom gelandet, dann schaltete sich Barca ein. Quelle: fcbarcelona.com
PLATZ 11: Bei den teuersten Transfers darf natürlich Real Madrid nicht fehlen. Die Königlichen bauen für die Zukunft vor und holen dafür den erst 17-jährigen Vincius Junior von Flamengo. Kostenpunkt: stolze 45 Millionen Euro.
PLATZ 11: Der FC Liverpool sichert sich die Dienste von Fabinho. Der defensive Mittelfeldspieler kommt vom AS Monaco und soll für weitere defensive Stabilität bei den Reds sorgen. Kostenfaktor: 45 Millionen Euro.
PLATZ 9: Der FC Everton haut die Kohle auf den Kopf. Den 21-jährigen Richarlison vom FC Watford lassen sich die Toffees laut englischen Medien umgerechnet 56 Millionen Euro kosten. Damit wäre er der teuerste Einkauf der Klubgeschichte.
PLATZ 8: Jorginho trägt in er kommenden Saison das Trikot des FC Chelsea. Der Brasilianer wechselt für 57 Millionen Euro vom SSC Neapel auf die Insel.
PLATZ 7: Tief in die Tasche greift ManUnited bei der Verpflichtung von Fred. 59 Millionen Euro legen die Red Devils für den Mittelfeldspieler von Schachtjor Donezk hin. Dies war aber auch nötig, denn Lokalrivale ManCity zeigte auch Interesse.
PLATZ 6: Frühzeitig Nägel mit Köpfen macht der FC Liverpool bei der Personalie Naby Keita. Die Reds machen für den Nationalspieler Guineas von RB Leipzig 60 Millionen Euro locker.
PLATZ 5: Für seinen Wunschkeeper Alisson Becker (l.) von der AS Roma langt Jürgen Klopp und der FC Liverpool tief in die Tasche. 62,5 Millionen Euro wandern nach Italien, zehn Millionen können noch als Bonus dazukommen. (Quelle: liverpoolfc.com)
PLATZ 4:Riyad Mahrez wechselt für 67,8 Millionen Euro von Leicester City zu Manchester City und Pep Guardiola.
PLATZ 3: Thomas Lemar verlässt den AS Monaco und wechselt für 70 Millionen Euro zu Atletico Madrid. Dort kann er künftig seinen Landsmann Antoine Griezmann mit Vorlagen füttern, der seinen Vertrag bei den Rojiblancos verlängert hat.
PLATZ 2: Nicht ganz für die Spitze reicht es für Superstar Cristiano Ronaldo. Der Portugiese wechselte für 112 Millionen Euro von Real Madrid zu Juventus Turin. Dennoch gilt seine Verpflichtung als Jahrhundertcoup.
PLATZ 1: Kylian Mbappe ist bislang der teuerste Transfer des Sommers. Paris Saint-Germain verpflichtet den jungen Franzosen nach einer einjährigen Leihe von Monaco nun fest. Gesamtsumme: 145 Millionen Euro.

FC Barcelona: Stars statt eigener Nachwuchs

Der FC Barcelona hat zuletzt einen Strategiewechsel vollzogen. Früher bildete der spanische Meister seine Weltstars aus der Jugendakademie La Masia selbst erfolgreich aus, mittlerweile lautet das Motto jedoch "klotzen statt kleckern".

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Seit dem Rekordtransfer von Neymar zu Paris St. Germain für 222 Millionen Euro wurden über 445 Millionen Euro in neue Spieler investiert - zum Leidwesen des eigenen Nachwuchses.

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Real Madrid: Supertalente statt Superstars

Genau den umgekehrten Weg verfolgt derzeit Real Madrid. Früher verpflichteten die Königlichen fast in jedem Jahr einen Superstar, aktuell stehen hoffnungsvolle Rohdiamante höher im Kurs.

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In dieser Saison wurden 83,5 Millionen Euro für den 18-jährigen Vinicius Junior, den 22-jährigen Alvaro Odriozola und den 19-jährigen Andriy Lunin ausgegeben. 2019 kommt mit dem 17-jährigen Rodrygo ein weiteres Sturm-Juwel aus Brasilien - für 45 Millionen Euro.

Transfer Update: Wer kommt, wer geht?

Hier erfährst du alle Neuverpflichtungen und Gerüchte bezüglich des Transfermarkts.

Manchester City und PSG: Mit Scheich-Geld shoppen

Mit den Millionen ihrer finanzstarken Scheichs beherrschen Manchester City sowie Paris St. Germain seit einigen Jahren den Transfermarkt und pulverisieren Rekord um Rekord. Allein seit 2016 gaben die beiden Vereine zusammen rund 1,1 Milliarden Euro für neue Spieler aus.

In diesem Sommer sind Paris aber erstmals ein wenig die Hände gebunden. Aufgrund der Auflagen des Financial Fair Plays der UEFA muss der Verein von Trainer Thomas Tuchel sich zunächst von einigen Spielern trennen.

AS Monaco: Teuer verkaufen - billig einkaufen

Top-Talente entdecken, entwickeln, dann für viel Geld weiterverkaufen und neue Talente für kleines Geld holen - die Strategie des AS Monaco geht voll auf. Seit 2016 generierten die Monegassen über 500 Millionen Euro mit Spielerverkäufen, davon wurden nur 270 Millionen Euro reinvestiert. Kein anderer Verein in Europa weist so eine gute Transferbilanz auf.

Platz 5: Ederson wirft sich für Manchester City Woche für Woche in jeden Schuss. Guardiola war es 2017 40 Millionen Euro wert. Für Benfica ein sportlicher Verlust, aber ein finanzieller Hochgenuss.
Platz 4: Andre Onana ist mit einer Ablöse von 52,5 Millionen Euro der drittteuerste Torhüter-Transfer.
Platz 3: Gianluigi Buffon war jahrelang der teuerste Torhüter der Welt. 2001 wechselte 'Grande Gigi' für die sagenhafte Ablösesumme von 52,88 Millionen Euro von Parma nach Turin.
Platz 2: Alisson Becker wechselte 2018 für 62,5 Millionen Euro von der AS Rom zum FC Liverpool.
Platz 1: Noch teurer als Alisson: Kepa wechselte 2018 für eine Rekordsumme von 80 Millionen Euro von Athletic Bilbao zum FC Chelsea. Die Blues aktivierten damals eine Ausstiegsklausel.

Allein in diesem Jahr wurden durch die Verkäufe von Kylian Mbappe, Thomas Lemar sowie Fabinho 250 Millionen Euro eingenommen. Davon wurde ein Fünftel für den russischen WM-Star Aleksandr Golovin (22 Jahre) und und Willem Geubbels ausgegeben (16). Mit Pietro Pellegri (17), Youri Tielemans (21) und Jonathan Panzo (18) stehen weitere hochkarätige Youngsters im Kader.

FC Arsenal: Made in Germany

Profis aus der Bundesliga sind beim FC Arsenal der absolute Exportschlager. Jahr für Jahr bedienen sich die Gunners auf dem deutschen Markt, aktuell stehen insgesamt sieben Ex-Bundesliga-Spieler im Kader der Londoner. In diesem Sommer kamen Torhüter Bernd Leno (Bayer Leverkusen) und Abwehrspieler Sokratis (Borussia Dortmund).

1. FC UNION BERLIN: Anthony Ujah - kam zur Saison 2019/20 für zwei Millionen Euro vom 1. FSV Mainz 05 und ist gemeinsam mit Marvin Friedrich der Rekordtransfer der Köpenicker.
FORTUNA DÜSSELDORF: Dawid Kownacki - kam zur Saison 2019/20 für 7,5 Millionen Euro von Sampdoria.
SC FREIBURG: Vincenzo Grifo - kam zur Saison 2019/20 für sieben Millionen Euro von der TSG Hoffenheim.
EINTRACHT FRANKFURT: Djibril Sow - kam zur Saison 2019/20 für neun Millionen Euro von Young Boys Bern. Liegt gemeinsam mit Martin Hinteregger auf Platz eins.
FC AUGSBURG: Martin Hinteregger - kam zur Saison 2016/17 für 10,5 Millionen Euro von RB Salzburg.
HERTHA BSC: Davie Selke - kam zur Saison 2017/18 für acht Millionen Euro von RB Leipzig.
1. FSV MAINZ 05: Jeremiah St. Juste - kam zur Saison 2019/20 für neun Millionen Euro von Feyenoord.
TSG HOFFENHEIM: Munas Dabbur - kam zur Saison 2019/20 für zwölf Millionen Euro vom FC Sevilla und liegt gemeinsam mit Diadie Samassekou auf Platz eins.
SV WERDER BREMEN: Davy Klaassen - kam zur Saison 2018/19 für 13,5 Millionen Euro vom FC Everton.
1. FC KÖLN: Jhon Cordoba - wechselte zur Saison 2017/18 für 17 Millionen Euro vom FSV Mainz 05 zu den Geißböcken.
BORUSSIA MÖNCHENGLADBACH: Alassane Plea - kam zur Saison 2018/19 für 23 Millionen Euro von OGC Nizza.
FC SCHALKE 04: Breel Embolo - wechselte zur Saison 2016/17 für 26,5 Millionen Euro vom FC Basel.
RB LEIPZIG: Naby Keita - kam zur Saison 2016/17 für 29,75 Millionen Euro von RB Salzburg.
BAYER LEVERKUSEN: Kerem Demirbay spielt ab der Saison 2019/20 für Bayer Leverkusen und kam für 32 Millionen Euro von der TSG Hoffenheim.
BORUSSIA DORTMUND: Mats Hummels kehrt nach drei Jahren beim FC Bayern zur Saison 2019/20 zum BVB zurück. Die Ablöse liegt nach Sky Informationen bei 32 Millionen Euro.
VfL WOLFSBURG: Julian Draxler - kam zur Saison 2015/16 für 43 Millionen Euro von Schalke 04.
FC BAYERN MÜNCHEN: Lucas Hernandez - kommt zur Saison 2019/20 für 80 Millionen Euro von Atletico Madrid und ist damit der teuerste Transfer der Bundesliga-Geschichte.
Krzysztof Piatek wechselt vom AC Mailand zu Hertha BSC (Quelle Bild: twitter @michaelpreetz)

BVB: Mit prallem Geldkoffer auf Shopping-Tour

Finanzielle Sorgen müssen sich die Verantwortlichen in Dortmund nicht mehr machen: Seit 2015 wanderten rund 453 Millionen Euro auf das Konto der Schwarz-Gelben. Knapp 150 Millionen Euro müssten davon noch übrig sein und werden möglicherweise noch in einen Stürmer investiert.

Damit würde der BVB seine Spitzenposition festigen, mit 53 Millionen Euro für neue Spieler ist der Champions-League-Teilnehmer der ausgabenstärkste Bundesligist in diesem Sommer.

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