Am Freitag rollt der Ball wieder in der Bundesliga. Wie jedes Jahr tummeln sich bei den Klubs zahlreiche Talente, die noch nicht jedem Fan ein Begriff sind, aber die kurz vor dem Durchbruch stehen. Sky Sport stellt zehn Youngster vor.
Jeanuel Belocian (19, Bayer 04 Leverkusen):
Er ist der mit Abstand jüngste der drei Leverkusener Sommer-Einkäufe. In der Vorbereitung wusste der Neuzugang aus Rennes auf der linken Defensivseite zu überzeugen. "Er spielt wie ein Erwachsener. Wie jung ist er? 19? Ich hätte 25 gesagt - so spielt er jedenfalls", hatte Kapitän Lukas Hradecky nach dem Supercup nur lobende Worte für Belocian übrig.
Julien Duranville (18, Borussia Dortmund):
Der Belgier gilt als DAS Versprechen für die Zukunft bei Schwarz-Gelb. Duranville kam im Winter 2023 für rund acht Millionen Euro vom RSC Anderlecht und sollte eigentlich bereits in der vergangenen Saison durchstarten. Doch zahlreiche Verletzungen setzten den Edeltechniker lange außer Gefecht, so dass es nur für zwei Kurzeinsätze in der Bundesliga reichte. Mittlerweile ist der 18-Jährige aber fit und begeisterte BVB-Fans und Verantwortliche im DFB-Pokal gleichermaßen. Er erzielte nicht nur seinen ersten Profitreffer, sondern überzeugte mit weiteren guten Aktionen. Trainer Nuri Sahin trat anschließend etwas auf die Euphoriebremse, sagte aber auch: "Es ist schön ihn dabei zu haben, weil er eine brutale Qualität hat."
Adam Aznou (18, FC Bayern):
Der in Spanien geborene und aufgewachsene Marokkaner stammt aus der Talentschmiede des FC Barcelona, galt neben Lamine Yamal als eines der Top-Talente in "La Masia" der Jahrgänge 2006 und 2007. Im Sommer 2022 wechselte Aznou an die Isar. Aufgrund des Verkaufs von Noussair Mazraoui, der Leihen von Frans Krätzig und Matteo Perez Vinlöf, des jüngsten Ausfalls von Josip Stanisic sowie der Verletzungsanfälligkeit von Raphael Guerreiro hat Aznou gute Chancen auf regelmäßige Einsatzzeiten in der Defensive. Bei der Bundesliga-Generalprobe gegen Zürich startete der Linksfuß als Rechtsverteidiger.
Paul Wanner (18, 1. FC Heidenheim):
Der Deutsch-Österreicher debütierte 2022 bereits im Alter von 16 Jahren und 15 Tagen im Dress des FC Bayern in der Bundesliga. Nur Youssoufa Moukoko war bei seinem ersten Ligaspiel noch 14 Tage jünger. Aufgrund der enormen Konkurrenz beim Rekordmeister spielte Wanner vergangene Saison in der 2. Bundesliga beim SV Elversberg und demonstrierte seine Klasse mit sechs Treffern und drei Vorlagen in 28 Partien. In der kommenden Spielzeit läuft er - erneut leihweise - für Heidenheim auf und soll den Abgang von Topscorer Jan-Niklas Beste kompensieren. Wanner ist für die Startelf vorgesehen und traf bereits im DFB-Pokal.
Max Moerstedt (18, TSG Hoffenheim):
Der U17-Weltmeister trainiert bereits seit vergangenen Winter bei den Profis, ist in dieser Saison aber erstmals als fester Bestandteil der Mannschaft von Trainer Pellegrino Matarazzo eingeplant. Der 1,94-Meter-Hüne bekam in der Vorbereitung viel Einsatzzeit und betrieb viel Eigenwerbung. Im Sturmzentrum kämpft er mit Neuzugang Adam Hlozek und Mergim Berisha, der nach einem Kreuzbandriss zurückkehrt, um Einsatzminuten, aber Hoffenheims Jugendcoach Tobias Nubbemeyer, der mit U19 das Double gewann, glaubt an den Stürmer: "Ich gehe auch davon aus, dass er sich behaupten und durchsetzen wird."
Can Uzun (18, Eintracht Frankfurt):
Auch der türkische Nationalspieler verbrachte die vergangene Saison in der 2. Bundesliga. Beim 1. FC Nürnberg war Uzun mit 19 Toren und vier Vorlagen in 32 Pflichtspielen dabei der überragende Akteur. Zahlreiche Klubs aus dem In- und Ausland buhlten um die Dienste des Offensiv-Allrounders. Eintracht Frankfurt machte für etwa elf Millionen Euro das Rennen und Sportvorstand Markus Krösche lobte die "außergewöhnlichen Fähigkeiten" des Youngsters. Die Konkurrenz in der Offensive ist groß, aber Uzun dürfte zweifelsfrei in der anstehenden Spielzeit für Furore sorgen.
Antonio Nusa (19, RB Leipzig):
Nach dem Abgang von Dani Olmo ist der "norwegische Neymar" Leipzigs neuer Hoffnungsträger. Der variabel einsetzbare Offensivspieler kam für eine Ablöse von mehr als 20 Millionen Euro vom FC Brügge. Beim zweimaligen Pokalsieger unterschrieb er einen Vertrag bis 2029. Nusa traf im DFB-Pokalspiel bei Rot-Weiss Essen (4:1) unmittelbar nach seiner Einwechslung zum 3:1 und feierte somit einen Traumeinstand.
Tom Rothe (19, Union Berlin):
Und noch ein Youngster, der letztes Jahr im deutschen Unterhaus für Furore sorgte. BVB-Leihgabe Rothe zählte mit vier Treffern und beachtlichen zehn Assists für Holstein Kiel zu den besten Linksverteidigern der gesamten Liga und empfahl sich für ein Engagement in der Beletage des deutschen Fußballs. Union Berlin zahlte fünf Millionen Euro für die Dienste des gebürtigen Rendsburgers und in der Hauptstadt sind die Erwartungen an das Talent groß. Sollte Robin Gosens die Eisernen noch verlassen, steigen seine Einsatzchancen noch einmal exorbitant an.
Justin Diehl (19, VfB Stuttgart):
Der Sommerneuzugang vom 1. FC Köln hat in der Vorbereitung ordentlich auf sich aufmerksam gemacht und soll in der bevorstehenden Saison den Druck auf DFB-Star Chris Führich erhöhen. Im Supercup bei Bayer Leverkusen kam Diehl bereits zum Einsatz, für VfB-Legende Guido Buchwald ist er sogar der Königstransfer: "Erstmal war er ablösefrei und er hat in seinem Alter schon einen unheimlichen Drang, eine enorme Geschwindigkeit und spielt sehr clever", sagte der Weltmeister von 1990 gegenüber SWR Sport. "Ich glaube, von ihm kann man viel erwarten."
Bruno Ogbus (18, SC Freiburg):
Das Defensivtalent gab im DFB-Pokal in Osnabrück sein Pflichtspiel-Debüt für die erste Mannschaft. Seine gute Leistung veredelte der Schweizer, der das Fußballspielen bei den Grasshoppers Zürich lernte, mit einem Assist. Nach Sky Informationen hat der AC Mailand bereits ein Angebot im niedrigen Millionenbereich für den variablen Innen- und Rechtsverteidiger abgegeben. Der SC will sein Abwehrjuwel in dieser Saison an die Intensität der Bundesliga heranführen und traut Ogbus zu, in Zukunft eine zentrale Rolle in der Freiburger Defensive zu spielen.
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