Dino Toppmöller steht vor seiner ersten Saison als Cheftrainer von Eintracht Frankfurt. Im exklusiven Sky Interview spricht Toppmöller über seine Saisonziele mit der SGE und verrät, wie er über Randal Kolo Muani und Julian Nagelsmann denkt.
Dino Toppmöller …
... darüber, dass er in große Fußstapfen tritt und ob die Vorfreude überwiegt: "Ja, es ist eher die Vorfreude. Ich muss sagen, wir stehen vor einer tollen Herausforderung. Jetzt schon und auch in den nächsten Jahren. Dieser Herausforderung wollen wir uns stellen. Für uns ist wichtig, dass wir uns auf die Dinge fokussieren, die wir selber handhaben können. Und wir haben es nicht in der Hand, dass die Vorbereitung doch noch mal länger ist. Wir haben es nicht in der Hand, wie der Transfermarkt reagiert. Von daher müssen wir die Dinge so nehmen, wie sie sind. Und wir wollen mit den Jungs maximal gut arbeiten. Und da sind wir gerade dabei und hoffen, dass wir das dann auch so schnell wie möglich auf den Platz kriegen."
... über seine Spielideen und Veränderungen, die er einbringen will: "Grundsätzlich geht es mir immer darum, dass man nicht zu viel in Vergleiche reingeht, sondern wir wollen uns schon weiterhin über eine gewisse Intensität definieren. Das war das, was Eintracht in den letzten Jahren so stark gemacht hat: Mit einer ganz, ganz tollen Euphorie, mit viel Energie in die Spiele reinzugehen, mit einer hohen Intensität. Und dann wollen wir natürlich auch versuchen, uns fußballerisch ein Stück weit weiterzuentwickeln. Das heißt nicht, dass es vorher nicht gut war, sondern wir wollen uns einfach weiterentwickeln. Auch noch mal eventuell aus dem ein oder anderen System. Aber da sind wir jetzt gerade noch ein bisschen in der Findungsphase und da kommt es natürlich auch extrem drauf an welches Personal steht jetzt zur Verfügung, für welches System."
... über die Vorbereitungsspiele, die teilweise nicht so gut liefen: "Grundsätzlich ist für uns jedes Spiel extrem wichtig gewesen, weil wir einfach auch relativ wenig Zeit haben. Das haben wir auch vorher gesagt und deswegen sind auch die Spiele, die vorher waren, wichtig gewesen für uns. Wir haben jetzt auch aus dem letzten Spiel, wo wir uns 35 Minuten lang gar nicht gut präsentiert haben und trotzdem sehr viele Erkenntnisse rausziehen können. Und jetzt spielen wir noch zwei Testspiele gegen Vitesse Arnheim und danach noch gegen Nottingham. Natürlich ist es dann so, dass die Wichtigkeit von den Spielen dann noch mal steigt. Aber das heißt nicht, dass die anderen Spiele nicht wichtig sind. Und die Ergebnisse? Die haben uns mit Sicherheit nicht gefallen. Wir haben Dinge bewusst in Kauf genommen, aber trotzdem geht es auch immer darum, mit welcher Haltung ich in ein Testspiel reingehe. Dementsprechend wollen wir uns natürlich jetzt in den nächsten Testspielen noch mal anders präsentieren. Dass die Intensität dann noch mal höher sein muss als in den Spielen davor. Dann darf auch keine Ausrede mehr gelten, dass wir viel trainiert haben, dass wir müde sind, weil wie gesagt, wir wollen uns schon in allererster Linie auch über Intensität definieren."
... über Gespräche mit Randal Kolo Muani: "Tatsächlich habe ich mir da extrem viele Gedanken drüber gemacht, wie ich an die Sache ran gehe. Ich habe ihn aber bewusst einfach mal ein bisschen in Ruhe gelassen, weil schon sehr viel auf ihn eingeprasselt ist. Der ist letztes Jahr förmlich explodiert in seiner Leistung. Er ist noch auf den WM-Zug aufgesprungen, hat da auch noch mal seinen Stempel aufgedrückt und ist jetzt in aller Munde. Er hat Angebote und Gespräche und viele, viele Parteien reden auf ihn ein und ich wollte ihm einfach mal ein bisschen Raum geben und habe ihn erst mal bewusst auch in Ruhe gelassen. Und ich glaube, jeder von uns wünscht sich, dass wir mit Kolo in die neue Saison gehen."
... über die Herangehensweise bei seiner ersten großen Trainerstation und Einflüsse seines Vaters: "Mein Vater war ein ähnlicher Typ. Er war damals auch jemand, der Fußball besessen war und immer noch ist, aber auch einen guten Draht zu den Jungs hat. Und das ist mir auch extrem wichtig. Dass die Spieler einen auf der einen Seite als Fachmann respektieren, aber auf der anderen Seite auch als Mensch. Und ich glaube, wenn man diese beiden Dinge vereint, dann hast du schon mal eine gute Basis, um erfolgreich zu sein."
... über seine Zusammenarbeit und Einflüsse von Julian Nagelsmann: "Wenn man drei Jahre mit so einem Top-Trainer zusammenarbeitet, dann nimmt man natürlich das eine oder andere mit. Wir hatten eine unheimlich schöne Zeit zusammen. Es hat extrem viel Spaß gemacht mit ihm auf dem Platz, aber auch außerhalb. Und dass man da halt Dinge mitnimmt, dass da Schnittmengen noch mal vergrößert wurden, die eh schon vorher da waren, ist klar. Jetzt bin ich auf mich alleine gestellt. Ich wünsche Julian für seine Zukunft alles Gute. Er ist ein herausragend guter Trainer und das wird er auch bald wieder unter Beweis stellen."
... über die Saisonziele der Eintracht: "Wir haben schon hohe Ansprüche an uns selber. Über eine Zieldefinition haben wir jetzt noch gar nicht groß gesprochen, weil dafür sind wir noch nicht lange genug zusammen. Wir müssen jetzt auch mal abwarten, wie sich der Transfermarkt noch entwickelt und wie die Jungs ankommen, die neu sind. Wie sieht es auf der verletzten Seite aus? Wie schnell können die Neuen integriert werden? Aber klar ist auch, dass wir schon versuchen, ins internationale Geschäft zu kommen. Aber eine Saison ist immer lang. Wir müssen einfach noch ein paar Dinge abwarten. Und wir werden uns definitiv noch mal in der Gruppe zusammensetzen und auch da über Ziele sprechen."
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