Martin Hinteregger hat sich gegen die Vorwürfe des Rechtsradikalismus gewehrt, Eintracht Frankfurt ein Statement abgegeben. Ein Kommentar von Sky Reporter Alexander Bonengel.
Martin Hinteregger ist ein Ausnahmefußballer - in mehrerlei Hinsicht. Sein Anteil an der Entwicklung der Mannschaft von Eintracht Frankfurt bis hin zum Europa-League-Sieg ist unbestritten. Außergewöhnlich ist auch sein Auftreten neben dem Platz: authentisch, unverfälscht.
"Hinti" ist nicht nur einer, den die Fans feiern, sondern auch einer, der selbst gerne mit den Fans feiert. Eine echte Kultfigur also. Solche Typen tun dem Fußball prinzipiell gut, auch weil sie selten geworden sind.
Dabei schießt der Österreicher auch immer mal wieder übers Ziel hinaus, tätigt Äußerungen, die der Verein dann irgendwie wieder mühsam abfangen muss. Es gibt eine ganze Reihe solcher Geschichten. Doch das kann man als Verein irgendwie aushalten, solange am Ende die Leistung stimmt.
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Eintracht ist Vorreiter gegen rechtes Gedankengut
Gut möglich aber, dass Hinteregger jetzt eine Grenze deutlich überschritten hat. Nun haben wir es nämlich mit dem Thema Rechtsextremismus zu tun.
Eintracht Frankfurt ist im deutschen Fußball ein Vorreiter, wenn es darum geht, rechtes Gedankengut aktiv zu bekämpfen und für Toleranz und Vielfalt einzustehen. Heinrich Sickl, bis vor kurzem öffentlichkeitswirksam Geschäftspartner von Martin Hinteregger, ist in Österreich landesweit bekannt, ebenso wie das, wofür er steht.
Hinteregger muss Zweifel ausräumen
Hinteregger muss das nun irgendwie glaubhaft belegen - gegenüber dem Verein und auch gegenüber der Öffentlichkeit. So, dass keine Zweifel mehr bleiben.
Gelingt ihm das nicht, kann es für ihn keine Zukunft mehr bei der Eintracht geben. Wer für einen weltoffenen Klub spielt, kann nicht gleichzeitig mit Nazis Geschäfte machen. So etwas wäre auch durch Naivität nicht zu entschuldigen.
Wer mit Rechtsradikalen kooperiert, hat jegliche Berechtigung verloren, den Eintracht-Adler auf der Brust zu tragen. Ich bin mir sehr sicher, dass sie das bei Eintracht Frankfurt ganz genau so sehen.
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