Zehntausende Fans von Eintracht Frankfurt verwandelten das Camp Nou in ein Heimspiel. Doch wie kamen die SGE-Anhänger überhaupt an so viele Karten? Offiziell sahen die UEFA-Regularien nur 5.000 Tickets für die Gästefans beim Auftritt in Barcelona vor.
Laut Mundo Deportivo beteuerte der FC Barcelona, dass jeder Versuch, Eintrittskarten aus Deutschland zu kaufen, anhand der Kreditkarte oder der IP-Adresse blockiert worden sei.
Sky Reporter Dennis Bayer weiß: "Die Frankfurt-Fans haben es über alle möglichen Wege versucht. Einige haben sich über VPN mit einem spanischen Netzwerk verbunden. Wir haben mit Leuten gesprochen, die in Barcelona zwei Tage campiert haben. Einer hat seinen spanischen Arbeitskollegen gefragt, ob er ihm Tickets holen kann mit dem spanischen Ausweis und einer spanischen Kreditkarte."
Eintracht-Fans fragen bei Barca-Dauerkarteninhabern nach
Zudem versuchten es die Eintracht-Fans vor dem Stadion bei Dauerkartenbesitzern des FC Barcelona - viele mit Erfolg. Es gab allerdings auch einige, die letztlich leer ausgegangen waren und den Erfolg der Eintracht nicht live im Stadion miterleben konnten.
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Der FC Barcelona plant nun eine Aufarbeitung der Situation, um derartige Vorkommnisse in Zukunft zu vermeiden. "Wir möchten wissen, was geschehen ist. Wenn wir zu Hause spielen, kann das nicht passieren", sagte Xavi. Der frühere Weltstar verglich die Situation mit einem Finale, in dem die eine Hälfte des Stadions für die eine, die andere Hälfte für die andere Mannschaft sei. "Das war enttäuschend", sagte er.
Barca-Boss Laporta tobt
Auch Barcas Präsident Joan Laporta zeigte sich empört. "Ich bin besorgt, denn das, was passiert ist, war eine Schande, die sich nicht wiederholen darf", sagte er und kündigte eine Aufarbeitung an: "Wir werden Maßnahmen ergreifen, denn das ist beschämend."
Frankfurts Vorstandsmitglied Axel Hellmann dagegen verteidigte die Verantwortlichen von Barca. "Da trifft den FC Barcelona gar keine Schuld", sagte er: "Unsere Fans sind am kreativsten, sich auf allen Wegen Tickets zu besorgen. Das war so und wird immer so sein."