Die EURO 2020 ist immer wieder für Überraschungen gut. Am Montag kickte die Schweiz den Topfavoriten Frankreich aus dem Turnier. Einen großen Anteil daran hatten einige aktive und ehemalige Bundesliga-Legionäre.
Als Yann Sommer, Torwart von Borussia Mönchengladbach, den zehnten und letzten Schuss des Elfmeterschießens am Montagabend parierte, kannten die Schweizer Jubelstürme in Bukarest keine Grenzen mehr.
Die Schweiz hatte es nie zu vor bei einer Europameisterschaft ins Viertelfinale geschafft und wartete seit der WM 1954 im eigenen Land auf einen Viertelfinaleinzug bei einem großen Turnier. Dieser Warterei setzten sie mit einem dicken Ausrufezeichen gegen den Weltmeister von 2018 am Montag ein Ende.
14 Schweizer mit Bundesliga-Vergangenheit im Einsatz
Diese spektakuläre Leistung gegen den Turnierfavoriten aus Frankreich kam nicht von irgendwo her. Die deutsche Bundesliga hatte sicherlich einen großen Einfluss daran. Bis auf Remo Freuler, Silvan Widmer und Christian Fassnacht spielte jeder der gegen Frankreich eingesetzten Schweizer Spieler irgendwann einmal in der Bundesliga - 14 an der Zahl! Und auch die Bank hätte noch fünf weitere Spieler mit Bundesliga-Erfahrung parat gehabt.
Damit nicht genug: Jedes der erzielten acht Schweizer Tore (Elfmeter eingeschlossen) wurde mit Beteiligung eines aktuellen oder ehemaligen Bundesliga-Spielers erzielt.
Die Helden des Abends: ein Ex-Frankfurter, ein Ex-Schalker und ein Gladbacher
Die Stars des Abends waren auf der Seite der Eidgenossen vor allem Haris Seferovic, Mario Gavranovic und Yann Sommer. Seferovic, der ehemalige Frankfurter brachte die Schweiz schon nach 15 Minuten in Führung (Vorlage durch Frankfurts Zuber) und sorgte kurz vor Ende der regulären Spielzeit für den 2:3-Anschluss (Vorlage durch Wolfsburgs Mbabu).
Den viel umjubelten Ausgleich in der 90. Minute besorgte Ex-Schalker und Ex-Mainzer Gavranovic (Vorlage durch den Ex-Gladbacher Xhaka), der auch gleich als erster beim Elfmeterschießen antrat und die Schweiz in Führung brachte.
Der letzte Held des Abends war dann Yann Sommer, der neue Schweizer Rekordnationaltorhüter, der schon während des Spiels ein ums andere Mal glänzend parierte, um dann erst in der 119. Minute Olivier Girouds aussichtsreichen Kopfball festzuhalten und anschließend den letzten und entscheidenden Elfmeter von Kylian Mbappe abwehren kann.
Setzte Frankreich zu spät auf Bundesliga-Erfahrung?
Doch es gab auch einen tragischen Helden mit Bundesliga-Vergangenheit auf der Seite der "Nati". Ricardo Rodriguez hatte in der 56. Minute die Chance, die Schweiz per Strafstoß mit 2:0 in Führung zu bringen, doch Tottenhams Hugo Lloris parierte. Nur vier Minuten später stand es statt 2:0 für die Schweiz, 2:1 für Frankreich. Spätestens nach Pogbas sehenswertem Tor zum 3:1 sah die "Nati" besiegt aus - bis die Bundesliga-Power zurückschlug.
Übrigens: Frankreichs Trainer Didier Deschamps setzte nicht von Anfang an voll auf die mögliche Bundesliga-Erfahrung - ein Zeichen? Kingsley Coman (Bayern) und Marcus Thuram (Gladbach) kamen erst zur zweiten Halbzeit, beziehungsweise in der Verlängerung. Lucas Hernandez (Bayern, angeschlagen) und Corentin Tolisso (Bayern) kamen nicht zum Einsatz. Lediglich Benjamin Pavard (Bayern) spielte 90 Minuten durch.
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