Ex-Bayern-Spieler Matthijs de Ligt ist bei den Niederlanden nur Ersatzspieler

Bitteres München-Wiedersehen: Nächster Tiefschlag für de Ligt

Von Florian Hartmann

Image: Matthijs de Ligt spielt in der niederländischen Nationalmannschaft weiterhin fast keine Rolle.

Ex-Bayern-Star Matthijs de Ligt hat beim Länderspiel gegen Deutschland am Montagabend den nächsten herben Dämpfer einstecken müssen.

Knapp sechs Jahre ist es her, seit Matthijs de Ligt als einer der vielversprechendsten Innenverteidiger der Welt den Golden Boy Award 2018 abräumte und als jüngster Kapitän der Ajax-Geschichte im Alter von 19 Jahren mit seinem Klub ins CL-Halbfinale stürmte und Europa verzückte. Nun ist von den einstigen Lobeshymnen nicht mehr viel zu hören, stattdessen bestimmen Kritik und Rückschläge den Fußball-Alltag des Niederländers.

Zum Durchklicken: DFB-Noten gegen Niederlande

OLIVER BAUMANN: Bei seinem ersten Auftritt im DFB-Trikot kaum gefordert. Überzeugt einmal mit gutem Stellungsspiel und hält kurz vor Schluss den Sieg fest. NOTE: 2.
JOSHUA KIMMICH: Lässt defensiv auf seiner Seite nichts zu und bringt sich immer mal wieder offensiv ein. Ein insgesamt souveräner Auftritt ohne die ganz großen Momente. NOTE: 2.
ANTONIO RÜDIGER: Lässt mit Schlotterbeck quasi keine Niederlande-Chance zu und köpft bei Standards ein paar Mal aufs Oranje-Tor. Hin und wieder mit ein paar kleineren Unkonzentriertheiten. NOTE: 2.
NICO SCHLOTTERBECK: Spielt in der 19. Minute einen gefährlichen Fehlpass, bildet aber sonst einen weitestgehend sicheren Innenverteidiger-Block mit Rüdiger. NOTE: 3.
MAXIMILIAN MITTELSTÄDT: Vergibt zu Beginn die Riesenchance zum 1:0. Bleibt danach eher blass, aber auch fehlerlos. NOTE: 3.
ALEKSANDAR PAVLOVIC (bis 77.): Macht seine Sache ordentlich und rutscht nach der Pause auf die Zehn. Agiert in der ungewohnten Rolle bemüht, aber bleibt bis zu seiner Auswechslung etwas verhalten. NOTE: 3.
ANGELO STILLER (bis 82.): Wirft sich früh in einige Zweikämpfe und nervt die Niederländer mit ein paar Fouls. Bedient Gnabry in der 28. Minute glänzend, taucht im zweiten Abschnitt etwas unter. NOTE: 3.
JAMIE LEWELING (bis 87.): Erwischt mit seinem Abseitstor beinahe einen Traumstart bei seinem DFB-Debüt. Auch danach sehr aktiv, verpasst in der 28. noch seinen Treffer, belohnt sich aber per Gewaltschuss in der 64. Minute. Starke Premiere! NOTE: 1.
FLORIAN WIRTZ (bis 45.): Beginnt gewohnt aktiv und setzt seine Mitspieler immer wieder in Szene. Bleibt aber ohne den großen Glanzmoment und wird leicht angeschlagen zur Pause ausgewechselt. NOTE: 3.
SERGE GNABRY: Gibt die Vorlage zum Abseitstreffer von Leweling und bleibt auch danach ein Unruheherd. Gibt in der 53. Minute einen gefährlichen Torschuss ab und bleibt umtriebig. NOTE: 2.
TIM KLEINDIENST (bis 82.): Bedient den freien Mittelstädt in der elften Minute und hat auch selbst ein paar Abschlüsse. Kommt bei einigen Flanken knapp zu spät, aber arbeitet akribisch und macht einige Bälle fest. NOTE: 2.
ROBERT ANDRICH (ab 46.): Kommt zur Halbzeit für den angeschlagenen Wirtz. Macht seine Sache defensiv gewohnt gut, ohne dabei herauszustechen. NOTE: 3.
JULIAN NAGELSMANN brachte nach der 70. Minute noch KEVIN SCHADE (77.), WALDEMAR ANTON (82.), JONATHAN BURKARDT (82.) und ROBIN GOSENS (87.).

Genau null Minuten und null Sekunden Einsatzzeit hatte de Ligt trotz des Halbfinaleinzuges der Niederlande bei der EM in Deutschland im Sommer erhalten. Nach dem Großturnier entschied sich der Innenverteidiger für den Wechsel auf die Insel zu Manchester United, wo er jedoch weitere Rückschläge einstecken musste. So wurde er in der englischen Presse unter anderem von Jamie Carragher bereits scharf für sein Stellungsspiel kritisiert und patzte zudem schon mehrfach schwer.

Dieser Inhalt kann auf dieser Seite leider nicht angezeigt werden
Komplette Version hier anschauen

Besser kann ein Debüt nicht laufen. In der 2. Minute wird das erste Tor von Jamie Leweling noch aberkannt, in der 64. Minute zählt der Treffer zum 1:0 gegen die Niederlande. Damit steht Deutschland im Viertelfinale der Nations League.

Patzer gegen DFB-Team

Auch in der Elftal unterlief de Ligt im Hinspiel gegen Deutschland ein folgenschwerer Patzer, woraufhin der 25-Jährige gegen Ungarn von Bondscoach Ronald Koeman wieder auf die Bank verfrachtet wurde. Am Montagabend in München folgte nun der nächste Tiefschlag.

Da der gesetzte Virgil van Dijk aufgrund einer Roten Karte gesperrt war, galt de Ligt als Ersatzkandidat Nummer eins, doch Koeman plante ohne den Ex-Bayern-Star und ließ de Ligt volle 90 Minuten lang bei seinem ersten Spiel zurück in München auf der Bank schmoren. Ein Wiedersehen mit der Allianz Arena, dass sich der Defensiv-Spezialist sicherlich anders vorgestellt hatte. So wollte sich der Niederländer nach Abpfiff auch nicht der Presse stellen und ging geradewegs zum niederländischen Mannschaftsbus.

Dieser Inhalt kann auf dieser Seite leider nicht angezeigt werden
Komplette Version hier anschauen

Das DFB-Team sichert sich mit dem Sieg gegen die Niederlande das Viertelfinal-Ticket in der Nations League. Bundestrainer Julian Nagelsmann zeigte sich stolz über die Leistung.

Unheil droht auch bei United

Und auch bei den Red Devils droht de Ligt Unheil, so steht der 60-Millionen-Neuzugang Leny Yoro nach seiner Knöchelverletzung vor seinem Comeback und wird versuchen, dem Niederländer die Innenverteidiger-Position beim PL-Klub streitig zu machen...

Mehr zum Autor Florian Hartmann

Mehr dazu

Alle weiteren wichtigen Nachrichten aus der Sportwelt gibt es im News Update nachzulesen.