Nach einer fast märchenhaften Saison tanzt der VfB Stuttgart in der aktuellen Saison auf gleich drei Hochzeiten. Kein einfaches Unterfangen. Im exklusiven Sky Interview ordnet Sportvorstand Fabian Wohlgemuth die Ergebniskrise der Schwaben ein.
Der VfB Stuttgart steht vor einer richtungsweisenden Phase in der Saison. In nur eineinhalb Jahren hat Fabian Wohlgemuth aus einem Fast-Absteiger ein Champions-League-Team geformt. Zum Höhenflug sind in dieser Saison aber auch einige Turbulenzen gekommen.
Nur 13 Punkte aus zehn Spielen, Platz elf in der Bundesliga. Für den Sportvorstand ist das noch kein Grund zur Besorgnis. Er will den VfB nach sportlich schwierigen Jahren ruhig und nachhaltig entwickeln. "Wir wollen uns in der oberen Hälfte der Tabelle bewegen. Europa ist kein unbedingtes Muss", sagt Wohlgemuth exklusiv gegenüber Sky.
"Als Verein kann man sich an den Erwartungen auch überheben. Und deshalb bedeutet für uns Nachhaltigkeit, geduldig zu bleiben, demütig zu bleiben, damit das, was wir im letzten Jahr erreicht haben, kein Strohfeuer bleibt."
Noch keine regelmäßige Gala-Form
Die Abgänge der Leistungsträger Serhou Guirassy, Waldemar Anton und Hiroki Ito hat der VfB mit viel Qualität - teilweise auch für viel Geld - ersetzt. In Bestform ist der VfB in der Lage, Spitzenteams wie Juventus zu schlagen oder Borussia Dortmund zu deklassieren. Das Problem ist jedoch: Diese Gala-Form kann die Mannschaft noch nicht in einer Regelmäßigkeit abrufen wie in der vergangenen Saison.
Zu oft scheitert der VfB, wie zuletzt gegen Eintracht Frankfurt, an sich selbst. "Die Ausschläge zwischen internationaler Spitzenklasse und Bundesliga-Durchschnitt sind natürlich zu groß. Diese Stabilität müssen wir noch finden, aber wir sind von der Qualität überzeugt", so Wohlgemuth.
Auch Trainer Hoeneß ist gefragt
Eine Aufgabe, an der sich auch Trainer Sebastian Hoeneß messen lassen muss. In der Liga warten jetzt nur noch Gegner auf den VfB, die man in die Kategorie "Bundesliga-Durchschnitt" oder darunter einordnen kann. In der Champions League geht es gegen Belgrad und Bern - beide noch ohne Punktgewinn in der Königsklasse.
Auf die Gegner will Stuttgarts Sportchef aber nur bedingt schauen: "Die Themen, mit denen wir uns beschäftigen, die liegen in erster Linie bei uns. Wir müssen an der Effektivität arbeiten, an der Konstanz und auch ein Stück weit an unserem Selbstverständnis."
Bis Weihnachten dürfte sich eine Tendenz abzeichnen, ob der Höhenflug der Schwaben auch unter veränderten Bedingungen fortgesetzt werden kann - oder ob die Turbulenzen stärker werden.
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