Der FC Barcelona soll Interesse an einer Verpflichtung von Bayerns Joshua Kimmich haben. Das berichtet die spanische Mundo Deportivo. Auch Lukas Klostermann von RB Leipzig soll sich auf dem katalanischen Einkaufszettel befinden. Doch wie realistisch ist ein Transfer?
"Die Verpflichtung eines Rechtsverteidigers hat für Barcelona absolute Priorität für den kommenden Sommer. Der Wunschspieler dabei ist Joshua Kimmich vom FC Bayern München", erklärt Sergi Sole von der Mundo Deportivo in Transfer Update - die Show.
Kimmich könnte bei Barcelona Alves-Loch schließen
Seit dem Abgang von Dani Alves im Jahr 2016 habe Barca keinen Weltklassespieler mehr rechts in der Viererkette, führte der Journalist fort. Mit Kimmich könnten die Katalanen in diesem Bereich Abhilfe schaffen. Der 24-Jährige hat "die nötige Erfahrung und könnte mit dem Druck umgehen und außerdem könnte er bei Bedarf auch im Mittelfeld aushelfen."
Dies hat Kimmich in der Vergangenheit bereits beim FC Bayern und der deutschen Nationalmannschaft unter Beweis gestellt, wo er nicht nur als Rechtsverteidiger sondern auch als Sechser starke Leistungen gezeigt hat. Aufgrund dieser Polyvalenz hebt sich der Münchner aus der Masse ab und erhöht dadurch seinen Marktwert deutlich
Ablöse für Kimmich? Über 100 Millionen Euro
"Barcelona weiß, dass Kimmich extrem teuer wäre", erklärt Sole. Sky Reporter und Transferexperte Max Bielefeld schätzt eine mögliche Ablösesumme auf über 100 Millionen Euro.
"Wir bewegen uns hier auf jeden Fall im dreistelligen Millionenbereich. Ein Joshua Kimmich hat einen unfassbaren Wert für den FC Bayern. Es gibt zudem keine Ausstiegsklausel und er hat noch einen langfristigen Vertrag bis 2023."
Hoffmann schließt Transfer von Kimmich nahezu aus
Nicht nur deshalb hält Sky Reporter Torben Hoffmann einen Abgang Kimmichs im Sommer in Richtung Barcelona für nahezu ausgeschlossen. "Er soll auch in Zukunft das Gesicht und der Fixpunkt des FC Bayern sein. Um ihn soll weiterhin eine Mannschaft aufgebaut werden und er ist in Zukunft ein ganz wesentlicher und wichtiger Bestandteil der Bayern. Von daher geht der Daumen bezüglich eines Wechsels ganz klar nach unten."
Doch Barcelona weiß um die schwierige Realisation dieses Transfers, weshalb man sich in Katalonien nach Alternativen umsieht, wie Sole weiß: "Barca hat noch andere Optionen im Auge: Nikola Milenkovic vom AC Florenz und Lukas Klostermann von RB Leipzig. Auch er ist noch jung, hat enormes Entwicklungspotential und ist eine Alternative."
Klostermann als Kimmich-Alternative
Besonders im finanziellen Bereich könnte sich Klostermann gegenüber Kimmich als gute Alternative entpuppen. "Er hat einen deutlich geringeren Marktwert als Kimmich. Dennoch ist er ein sehr interessanter Spieler. Deswegen sitzt er bei Barca auf der Prioritätenliste auch hinter dem Bayern-Profi und Milenkovic auf der Drei", erklärt Bielefeld.
Klostermann steht bei den Sachsen noch bis 2021 unter Vertrag, die RB-Verantwortlichen sind im Hinblick auf eine Vertragsverlängerung laut Sky Reporter Hannes Jakobi allerdings optimistisch.
Bielefeld: Transfer ist nicht auszuschließen
"Das Gesamtpaket aus Startelfgarantie, den passenden finanziellen Gegebenheiten und der sportlichen Perspektive können in Deutschland momentan nur ganz wenige Vereine schnüren. Dementsprechend zuversichtlich gibt sich Leipzig-Sportdirektor Markus Krösche. Sollte Barcelona in den Poker einsteigen, dann muss und wird sich Krösche strecken müssen. Denn deutsche Rechtsverteidiger auf internationalem Niveau gibt es nicht in Massen. Krösche weiß ganz genau, was für ein Juwel er mit Klostermann im Kader hat und wird deshalb alles daran setzen, den Vertrag über 2021 hinaus zu verlängern."
Doch alleine der Name FC Barcelona lässt Spieler bei einem potentiellen Interesse des Top-Klubs ins Grübeln kommen. "Wenn Barcelona anklopft, ist das zunächst eine interessante Geschichte für jeden Spieler. Im kommenden Sommer steht eine sehr wichtige EM an, wo auch Klostermann aller Voraussicht ein Teil von sein wird. Dort kann man sich auch nochmal gut ins Schaufenster stellen. Deshalb ist das eine durchaus realistische Sache. Ein Transfer ist auf jeden Fall nicht auszuschließen, wenn Barcelona ernst macht", schätzt Bielefeld die Situation im kommenden Sommer ein.