FC Barcelona News: Lionel Messi fehlt beim Coronatest

"Er zieht in den Krieg" - Messi will nur noch weg von Barca

Von Sport-Informations-Dienst (SID)

FC Barcelona: Das Beben um Lionel Messi geht in die nächste Runde: Der Superstar ignorierte das für ihn geöffnete Zeitfenster für den obligatorischen Coronatest. Sky Reporter Gary Cotterill hat die neuesten Infos für Euch (Videolänge: 51 Sek.).

Das Tischtuch zwischen Superstar Lionel Messi und dem FC Barcelona scheint endgültig zerschnitten. Der wechselwillige Argentinier hat den vor dem Trainingsstart der Katalanen obligatorischen Coronatest nicht absolviert und will den Klub unbedingt verlassen.

Für Lionel Messi war am Sonntag beim FC Barcelona High Noon schon um Viertel nach zehn: Der Superstar ignorierte das für ihn geöffnete Zeitfenster für den obligatorischen Coronatest, eine juristische Schlammschlacht zwischen dem offenkundig wild zu einem Wechsel entschlossenen Argentinier und den Katalanen erscheint unausweichlich.

"Messi zieht in den Krieg gegen Barcelona", titelte die Zeitung Marca martialisch. Und der 33-Jährige will tatsächlich auf keinen Fall klein beigeben. Sicher ist allerdings derzeit nur, dass Messi wegen des verpassten Tests am ersten Barca-Mannschaftstraining unter dem neuen Coach Ronald Koeman am Montag (17:30 Uhr) nicht teilnehmen darf.

In diesem Video schätzt der Sportrechtler Dr. habil. Martin Stopper die Chancen ein, ob Lionel Messi den FC Barcelona juristisch korrekt verlassen kann. (Länge: 49 Sekunden)

Rechtsstreit droht

Dieser Inhalt kann auf dieser Seite leider nicht angezeigt werden
Komplette Version hier anschauen

Nun dürften also die Anwälte das Wort haben. Messis Juristen sind der Ansicht, ihr Mandant könne den Klub, dessen Trikot er seit 20 Jahren trägt, ablösefrei verlassen. Die Frist zum Ziehen der Ausstiegsklausel (10. Juni) sei wegen der Coronavirus-Pandemie als bis zum verspäteten Saisonende verlängert zu betrachten.

Die Gegenseite argumentiert, Messi habe die Frist verstreichen lassen, damit sei bei einem Wechsel auch eine Ablösesumme fällig. Die ist eigentlich auf 700 Millionen Euro festgeschrieben, dürfte aber wegen der Folgen der Pandemie für den Profifußball durchaus verhandelbar sein.

Dieser Inhalt kann auf dieser Seite leider nicht angezeigt werden
Komplette Version hier anschauen

Der Kreis der Interessenten für den Ausnahmestürmer ist dennoch höchst elitär. Messi selbst würde wohl am liebsten zu Manchester City wechseln, wo sein langjähriger Förderer Pep Guardiola wie schon zuvor bei Bayern München einem erneuten Triumph in der Champions League seit Jahren vergeblich hinterherläuft. Das nötige Kleingeld hätte natürlich auch Frankreichs Meister Paris St. Germain.

Zum Transfer Update: Alle Wechsel, alle Gerüchte

In unserem täglichen Liveblog halten wir Euch über alle Gerüchte und fixe Transfers auf dem Laufenden.

Messi zu Ronaldo? Auch Juve interessiert

Eine weitere Variante brachte L'Equipe am Wochenende ins Spiel. Die französische Sport-Tageszeitung berichtete, in den Poker um den sechsmaligen Weltfußballer des Jahres sei auch Juventus Turin eingestiegen. Nach Sky Info hat Juve Messis Vater kontaktiert. In der Favoritenposition allerdings befinde sich nach wie vor ManCity.

Mehr Fußball

Sollte tatsächlich ein Deal mit dem italienischen Rekordmeister zustande kommen, trüge "La Pulga" erstmals das gleiche Trikot wie Cristiano Ronaldo, ewiger Rivale von "Floh" Messi. Wirklich realistisch erscheint eine derartige Entwicklung aber nicht.

BILDERGALERIE: Messis sagenhafte Karriere beim FC Barcelona

Lionel Messi wechselte 2000 als 13-Jähriger zum FC Barcelona. 2005 feiert er schließlich sein Profi-Debüt in den Farben der Blaugrana.
Insgesamt macht der Argentinier 778 Pflichtspiele für Barca und erzielt dabei 672 Tore.
Kein Wunder, dass Messi regelmäßig an der Spitze der Torjägerliste auftaucht. Acht Mal wird er Torschützenkönig in Spanien - in der Saison 11/12 mit sagenhaften 50 Toren!
Messis Titelsammlung sucht seinesgleichen. Zehnmal gewinnt er mit Barcelona die spanische Meisterschaft (04/05, 05/06, 08/09, 09/10, 10/11, 12/13, 14/15, 15/16, 17/18, 18/19) ...
... und siebenmal die Copa del Rey (08/09, 11/12, 14/15, 15/16, 16/17, 17/18, 20/21).
Die nationalen Erfolge werden mit vier Champions-League-Triumphen (05/06, 08/09, 10/11, 14/15) veredelt. Messi ist zudem sechsmal der erfolgreichste Torjäger in der Königsklasse (08/09, 09/10, 10/11, 11/12, 14/15, 18/19).
Auch auf persönlicher Ebene läuft es beim ''Kleinen Floh''. Sechsmal wird er von der französischen Fußball-Fachzeitschrift France Football mit den Ballon d'Or geehrt (2009, 2010, 2011, 2012, 2015, 2019).
Genauso oft erhält er die Auszeichnung zum FIFA-Weltfußballer des Jahres (2009, 2010, 2011, 2012, 2015, 2019).

Nicht wirklich neu hingegen sind heftige Turbulenzen, wenn ein Topstar den fünfmaligen Champions-League-Sieger verlassen will. Ständiger Streit mit Trainer Hennes Weisweiler löste einst bei Johan Cruyff den Wunsch aus, die Katalanen Hals über Kopf zu verlassen.

Messis Landsmann Diego Maradona provozierte seinerzeit durch Kokainkonsum und eine Beteiligung an einer Massenschlägerei einen unrühmlichen Abgang aus Barcelona. Daran gemessen ist das Ballyhoo um Messi derzeit vergleichsweise moderat.

Sport-Informations-Dienst (SID)