Jonathan Tah wechselt in diesem Sommer nicht zum FC Bayern. Das steht nun mit Schließung des Transferfensters auch offiziell fest. In den Augen von Sky Experte Didi Hamann haben die Münchner beim großen Transfer-Hickhack um den deutschen Nationalspieler keine gute Figur abgegeben.
Es war DAS Thema dieses Sommers rund um den FC Bayern. Wechselt Jonathan Tah zum deutschen Rekordmeister? Am Ende bleibt er jetzt bei Bayer 04 Leverkusen. Beim Tauziehen um die Dienste des DFB-Abwehrstars sind sich die Klubs nicht einig geworden. Die Bayern konnten die geforderte Ablösesumme von mindestens 30 Millionen Euro letztlich nicht zahlen. Dabei hatte es bereits eine Einigung zwischen dem Spieler und den Münchnern gegeben.
Nach Ansicht von Didi Hamann ein mehr als unglückliches Vorgehen des Rekordmeisters. "Wenn du als Verein an den Spieler herangehst und sagst: 'Wir wollen dich' - und es dann eine Einigung gibt, dann kannst du den Spieler nicht hängen lassen", sagte der Sky Experte am Freitagabend in der Show Deadline Day: Finale. "Dass er um die 30 Millionen kosten soll, das hätte den Bayern bewusst sein müssen. Ich finde, dass sie in diesem geplatzten Transfer eine sehr unglückliche Rolle gespielt haben."
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Lob für Tahs Professionalität
Umso höher ist - laut Hamann - Tahs professionelle Einstellung zum Start in die neue Saison anzurechnen. "Andere hätten sich gedanklich schon verabschiedet und hätten Probleme, wieder in die Gänge zu kommen und Leistung zu bringen. Er hat das wunderbar geschafft. Das zeigt, was für einen Charakter er hat", lobte Hamann den 28-jährigen Innenverteidiger. Was bleibt am Ende? Die Bayern haben ihren Wunschspieler für die Abwehr nicht bekommen.
Und: Auf der Abgangsseite ist ebenfalls kein prominenter Name dazugekommen. Sowohl Kingsley Coman - FCB war sich mit Neymar-Klub Al-Hilal einig, aber der Franzose wollte nicht nach Saudi-Arabien - als auch Leon Goretzka sind geblieben. Wie geht Vincent Kompany nun mit der Situation um?
"Wenn sie da sind, musst du sie spielen lassen", meinte Hamann, der Mitleid mit dem neuen Bayern-Coach hat: "Das mit den verletzungsanfälligen Spielern, die eigentlich gehen sollten, aber noch da sind, macht die Sache ungleich schwerer für den Trainer. Er hat 22, 23 Leute - da musst du einem Goretzka oder Coman sagen, dass er nicht im Kader ist. Das ist keine schöne und keine einfache Aufgabe."
Hamann hätte sich "mehr Druck" gewünscht
Der Sky Experte zeigte darüber hinaus Unverständnis zum grundsätzlichen Umgang mit der sensiblen Thematik rund um die Verkaufskandidaten.
Hamann: "Ich hätte solche Spieler wie Goretzka vor der Transferperiode gar nicht in den Kader gelassen. Vielleicht hätte er den Wechsel dann forciert. Jetzt war er wieder im Kader, dann denkt er: 'So weit bin ich ja gar nicht weg. Wenn sich einer verletzt, bin ich möglicherweise wieder in der Mannschaft.' Da hätte man vielleicht etwas mehr Druck von Vereinsseite ausüben müssen."
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