Älter. Günstiger. Besser? Nach Joao Cancelo haben die Bayern nach exklusiven Sky Informationen mit Kyle Walker den nächsten City-Verteidiger auf dem Zettel. Während Trainer Thomas Tuchel als Fan des englischen Nationalspielers gilt und bereits mit dem Speedster spricht, hängt eine Bayern-Offerte von einer anderen Personalie ab. Ein Transfer wäre ohnehin nicht frei von Risiken.
"Die Bayern haben Kyle Walker auf der Liste", betonte Sky Reporter und Transfer-Experte Florian Plettenberg am Freitag bei Transfer Update - die Show. "Ich habe den mehrere Tage im Rahmen des Champions-League-Finals in Istanbul verfolgt - was ein Spieler, was für eine Mentalität, was für ein Teamplayer, was für ein Feierbiest!" Nach exklusiven Sky Informationen haben die Bayern die Personalie Walker intern diskutiert und schätzen den 33-jährigen Außenverteidiger von Manchester City sehr.
Sky Info: Tuchel hat mit Walker gesprochen
"Sie sagen, dass Walker mit seiner Erfahrung und Mentalität weiterhelfen könnte", weiß Plettenberg. Zudem haben die Bayern mitbekommen, dass der englische Nationalspieler bei den Cityzens als Abgangskandidat gehandelt wird. Sein Vertrag läuft 2024 aus. Im Sommer könnten die Skyblues noch einmal eine Ablösesumme generieren. Ein weiterer Faktor? Thomas Tuchel: "Er findet Walker richtig spannend und hat bereits mit ihm persönlich gesprochen."
Ein Angebot liegt jedoch noch nicht vor. Außerdem haben die Bayern weder zu Manchester City noch dem Management Kontakt aufgenommen. "Das liegt jetzt an Pavard", erklärte der Sky Reporter. "Wenn er den FC Bayern verlässt, könnte Walker kommen."
Abhängige Variable Pavard, aber mindestens genauso wichtig: Inwiefern könnte sich der ManCity-Star in das Mannschaftsgefüge des deutschen Rekordmeisters integrieren?
Mentalität, Variabilität, Qualität
Der 75-malige englische Nationalspieler gilt als physisches Komplettpaket und hat sich in den vergangenen Jahren als einer der besten Außenspieler der Premier League etabliert. Dabei spielte sich Walker neben seiner Schnelligkeit und der notwendigen englischen Härte auch wegen seiner Variabilität in die Herzen seiner Trainer: Der Routinier kann sowohl die Rechtsverteidigerposition in der Viererkette als auch die offensivere Rolle im 3-4-2-1 begleiten. On top wusste der 33-Jährige in der Vergangenheit regelmäßig als Innenverteidiger in der Dreierkette zu überzeugen.
Dennoch ist er inzwischen in die Jahre gekommen und in dieser Saison bei Weitem kein essenzieller Stammspieler mehr gewesen. So musste Walker beispielsweise beim CL-Triumph gegen Inter hinter dem Ex-Dortmunder Manuel Akanji und Defensivallrounder John Stones auf der Bank Platz nehmen. Auch in der Premier League absolvierte er nur 57 Prozent aller möglichen Spielminuten.
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Die Macken des Kyle Walker
Walker ist zwar freilich ein Typ, hat jedoch auch seine Macken - vor allem neben dem Platz: So sorgte der City-Star beispielsweise im März für Schlagzeilen, als er betrunken in einer Bar blankzog. Der Engländer war bereits drei Jahre zuvor nach Verstößen gegen die Ausgangsbeschränkungen der Corona-Pandemie in aller Munde.
Auch Kritikresistenz war für ihn zuletzt nicht unbedingt ein Lieblingswort. So haben ihn Guardiolas Worte über seine taktischen Defizite und "fehlende Eigenschaften" "verletzt". "Manchmal ist man mit bestimmten Meinungen im Fußball nicht immer einer Meinung", betonte Walker, zeigte sich aber dennoch versöhnlich: "Aber was er in den letzten sechs Jahren für mich und ManCity getan hat, war einfach großartig."
Der etwas andere Cancelo?
Auch in München müsste sich der pfeilschnelle Außenspieler regelmäßig mit Kritik auseinandersetzen. Ein Stammplatz wäre für ihn ohnehin nicht in Stein gemeißelt - Veranlagungen und großer Name hin oder her. Das hat zuletzt auch Walkers Ex-Teamkollege Joao Cancelo zu spüren bekommen.
Der Portugiese wechselte mit hohen Erwartungen nach München - konnte aber nur selten an seine Weltklasse-Form aus den Vorjahren anknüpfen. Wie Sky und Fabrizio Romano berichtet haben, ziehen die Bayern die vereinbarte Kaufoption in Höhe von 70 Millionen Euro nicht. Mit Walker könnte der nächste Versuch mit einem City-Star gestartet werden.
Defensiv-Upgrade oder bitteres Deja-vu?
Im Vergleich zu Cancelo wäre der Engländer die kostengünstigere, erfahrenere und defensivorientiertere Lösung. Dazu käme er mit einem vollen Trophäenschrank und würde mit der Euphorie aus dem Triple-Gewinn seinen womöglich letzten großen Vertrag unterschreiben. Gewisse Risiken bestehen für den Rekordmeister dennoch: Walker ist nicht mehr der Jüngste, nicht immer leicht zu handhaben und sicher auch finanziell kein Super-Schnäppchen.
Bei aller Qualität - klar ist: Dieser Bayern-Transfer müsste sitzen. Ein Cancelo Deja-vu wäre das Letzte, das die Münchner in der aktuellen Situation gebrauchen könnten…
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