Der FC Bayern und Niklas Süle gehen wohl getrennte Wege. Sky Sport blickt auf potenzielle Nachfolger, die den Abwehrspieler ersetzen könnten.
Bereits im Dezember hatte Sky darüber berichtet, dass Niklas Süle seinen Vertrag beim FC Bayern nicht verlängern und den Verein im Sommer so gut wie sicher verlassen wird. Die Bild hat diese Informationen nun bestätigt. Sky Experte Lothar Matthäus nennt bereits drei potenzielle Nachfolger, die den kräftigen Abwehrspieler beim Rekordmeister ersetzen könnten.
Wir nehmen die Kandidaten unter die Lupe, zeigen Euch, wo ihre Stärken und Schwächen liegen und ob ihr Profil zum FC Bayern passen würde.*
Armel Bella Kotchap (VfL Bochum)
- Der Youngster ist sehr zweikampfstark: Er gewinnt 65 Prozent seiner Duelle in der laufenden Bundesligasaison (Süle kommt auf 69 Prozent). Wobei der 20-Jährige - auch bedingt durch die unterschiedliche Spielweise von Bochum und Bayern - im Schnitt 9,3 Zweikämpfe pro Spiel bestreitet, während es bei Süle nur 5,6 sind.
- Der Luftraum gehört ebenfalls zum Hoheitsgebiet von Bella Kotchap. Er bestreitet 4,0 Luftzweikämpfe pro 90 Minuten - der höchste Wert im Vergleich zu den anderen beiden potenziellen Süle-Nachfolgern, der selbst nur auf 2,7 Luftzweikämpfe pro Spiel kommt. 67 Prozent der Luftzweikämpfe entscheidet Bella Kotchap für sich, bei Süle sind es 73 Prozent.
Fazit
Bella Kotchap ist ein Verteidiger, der seine Stärken vor allem in der Zweikampfführung hat. Das Kopfballspiel des Bochumers könnte den Bayern helfen, die nach Flanken in dieser Saison einige Gegentore kassiert haben. Allerdings geht ihm eine wichtige Kompetenz von Süle bislang noch ab: das spielerische Element.
Süle hat in der laufenden Bundesligasaison pro 90 Minuten 90 Ballaktionen, Bella Kotchap (51) bleibt weit hinter dem Bayern-Spieler und den anderen beiden Kandidaten zurück. Zudem ist seine Passquote mit 77 Prozent ausbaufähig und Bella Kotchap kommt mit lediglich neun Startelfeinsätzen und 804 gespielten Minuten mit Abstand auf die wenigste Spielzeit in dieser Saison in unserem Vergleich.
Josko Gvardiol (RB Leipzig)
- Der Kroate passt vom spielerischen Element her besser zum FC Bayern als Bella Kotchap. Er spielt pro 90 Minuten 9,7 Pässe im Angriffsdrittel und hat trotzdem im Vergleich der drei Kandidaten die beste Passquote (83 Prozent), reicht aber noch nicht ganz an Süle heran (89 Prozent).
- Die Offensivstärke des RB-Verteidigers untermauern seine zwei Torvorlagen (Bestwert im Dreiervergleich) und seine beiden Saisontore.
Fazit
Von der Spielidee her passt Gvardiol sehr gut zum FC Bayern und könnte in die Fußstapfen von Süle treten. Der Kroate ist ein nach vorne denkender Innenverteidiger, der sich auch in der Defensivarbeit sehr ordentlich schlägt. Allerdings wechselte der 20-Jährige (aktueller Marktwert laut KPMG 42 Millionen Euro) erst im Sommer 2021 für fast 20 Millionen Euro nach Leipzig und hat dort noch einen Vertrag bis 2026.
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Eine etwaige Verpflichtung wäre wohl für die Bayern, die zuletzt gerne in Leipzig wilderten (Julian Nagelsmann, Dayot Upamecano und Marcel Sabitzer), wohl ein in Corona-Zeiten kaum zu realisierendes Unterfangen.
Konstantinos Mavropanos (VfB Stuttgart)
- In Sachen Kopfballspiel kann Mavropanos Süle schon jetzt das Wasser reichen. Der Wahl-Schwabe gewinnt 76 Prozent seiner Luftzweikämpfe (Bestwert im Dreiervergleich). Süle kommt auf nur 73 Prozent. Zudem sind 77 Prozent der Tacklings von Mavropanos erfolgreich, bei Süle sind es 78 Prozent. Gvardiol (65 Prozent) und Bella Kotchap (64 Prozent) fallen in dieser Statistik ab.
- In Puncto Zweikämpfe hat Süle (69 Prozent) einen besseren Wert als Mavropanos (65 Prozent). Allerdings bestreitet der Stuttgarter 9,1 Zweikämpfe pro 90 Minuten in der laufenden Bundesligasaison, Süle nur 5,6.
- 44 Prozent von Mavropanos Pässen sind vorwärtsgerichtet, das sind mehr als bei Süle (36 Prozent). Nur Gvardiol (46 Prozent) ist in dieser Statistik in unserem Vergleich stärker. Bei der Passquote (80 Prozent) hingegen hinkt der Stuttgarter Süle (89 Prozent) deutlich hinterher.
Fazit
Mavropanos ist ein sehr zweikampfstarker Spieler, der den Vergleich mit Süle nicht scheuen muss. Zudem ist er extrem torgefährlich (vier Saisontreffer sind Bestwert unter den Verteidigern gemeinsam mit Freiburgs Lienhart). Argirios Giannikis, Trainer von AEK Athen, betonte zuletzt in der Sport Bild, dass Mavropanos das Zeug dazu habe, für die Bayern zu spielen. "Mavropanos bringt alles mit, was ein Klasse-Verteidiger braucht: einen starken, austrainierten Körper, überragende Zweikampfstärke, enorme Geschwindigkeit, tolles taktisches Verständnis, Torgefahr. Er ist nach dem früheren BVB-Star Sokratis der nächste Grieche, der das Zeug für einen Bundesliga-Spitzenklub wie Bayern und Dortmund hat."
Mavropanos ist aktuell vom FC Arsenal nach Stuttgart ausgeliehen. Schafft der VfB den Klassenerhalt, greift eine Kaufpflicht in Höhe von drei Millionen Euro. Bei einem Abstieg wäre es nur noch eine Kaufoption. Bei einem aktuellen Marktwert von 8,8 Millionen Euro (laut KPMG) hätte Mavropanos wohl, was eine mögliche Ablösesumme und die sportliche Komponente angeht, das beste Gesamtpaket der drei von Lothar Matthäus vorgeschlagenen Kandidaten für den FC Bayern.
*Datenquelle Opta - bezogen auf die laufende Bundesligasaison.
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