Nach der 0:3-Klatsche gegen Gladbach steckt der FC Bayern in einer handfesten Krise. Für Hannovers Sportchef Horst Heldt sind die Probleme der Münchner hausgemacht.
"Unzufriedenheit gibt es in jedem Kader", sagte der Sportdirektor von Hannover 96 bei "Wontorra - der o2 Fußballtalk". Das entscheidende in einer solchen Situation sei jedoch, was man als Verein zulasse.
Heldt bezieht sich damit auf Gerüchte, wonach sich Bayern-Profi James Rodriguez bereits vor der Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach in einem Wutanfall in der Bayern-Kabine über Trainer Niko Kovac ausgelassen haben soll.
Ärger in der Bayern-Kabine
Ein Unding für Heldt: "Ein Spieler muss erkennen, wer führt und wie weit man sich herauslehnen kann, um Kritik zu äußern."
Allerdings gebe die Vereinsführung in dieser Hinsicht ein schlechtes Beispiel ab. "Da fängt man dann an, von oben eine Rotation zu kritisieren", so Heldt: "Es ist wichtig, dass die Leute zu einem gewissen Zeitpunkt auch mal nichts sagen. Durch Nicht-Äußerungen stärkt man auch die Position des Trainers."
Mangelnder Rückhalt für Kovac
Bayern-Präsident Uli Hoeneß hatte sich kürzlich kritisch über die große Rotation des Bayern-Trainers geäußert und hinzugefügt: "Am Ende muss er auch dafür den Kopf hinhalten."
Heldt ist sicher: "Bei dem letzten Trainer [Jupp Heynckes, Anm. d. Red.] wäre das nicht passiert. Da wurde auch rotiert, da gab es auch unzufriedene Spieler. Aber keiner hat sich getraut irgendwas zu sagen."
Der mangelnde Rückhalt für Kovac könne auf Dauer zum Problem werden: "Momentan lassen die verantwortlichen Personen beim FC Bayern zu, dass die Spieler Kritik äußern über die Vorgehensweise des Trainers. Und das ist schädlich."