Uli Hoeneß back in business? Unklar! Doch der Ehrenpräsident des FC Bayern München schaute am Mittwoch beim Training vorbei und unterhielt sich mit Thomas Tuchel. Ein Besuch mit Bedeutung.
Für Außenstehende kam der Besuch am Mittwochvormittag an der Säbener Straße überraschend. Plötzlich stand Bayerns Ehrenpräsident und Aufsichtsratsmitglied Uli Hoeneß auf dem Trainingsplatz des FC Bayern München. Dort unterhielt er sich rund 15 Minuten mit Trainer Thomas Tuchel.
Angeregte Unterhaltung mit Trainer Tuchel und Co-Trainer Barry
Gestenreich und angeregt war die Unterhaltung zwischen den beiden Fußballfachmännern. Worum es in dem Gespräch genau ging, ist nicht überliefert. Ein einfaches Kennenlernen wird es aber bestimmt nicht gewesen sein. Eine Hoeneß-Visite in der aktuell sportlich schlechten Situation ist ein Besuch mit Aussagekraft. Dass der frühere Bayern-Macher einfach aus Spaß mal vorbeischaut scheint ausgeschlossen.
Vielmehr greift er damit wieder aktiv ins Geschehen ein. "Er war richtig aktiv dabei auf dem Platz", beobachtete Sky Reporter Torben Hoffmann das "ungewöhnliche" Treiben von Hoeneß. "Ihn beschäftigt diese momentane sportliche Situation natürlich." Gut möglich, dass der ehemalige Präsident ein Zeichen setzen wollte, weil er nicht mit ansehen will, wie die Unruhe im Verein weiter steigt und die Münchner erstmals seit zehn Jahren ohne Meistertitel die Saison beenden. "Hoeneß wird nicht nur im Kämmerlein sitzen und zuschauen, sondern er wird proaktiv versuchen Impulse zu setzen."
Ein Impuls könnte eben dieses Gespräch mit Tuchel gewesen sein. Das Wort des 71-Jährigen hat immer noch mehr Gewicht als das einiger anderer Verantwortlicher beim Rekordmeister und das, obwohl er nicht im tagesaktuellen Geschehen aktiv ist.
"Deutliches Signal, dass er nicht zufrieden ist"
Für Psychologe Prof. Dr. Rene Paasch ist Hoeneß' Auftritt "ein deutliches Signal dafür, dass er mit dem, was dort stattfindet, nicht zufrieden ist." Allein die Person Hoeneß habe schon eine Wirkung, so Paasch. "Mag er noch so streng sein, was ich von Spielern intern mitbekommen habe, ist er sehr menschlich. Und das sind genau die Themen, die ich von außen betrachtet im Moment nicht sehe beim FC Bayern München."
Zuletzt wurde bereits gemunkelt, dass Hoeneß kurzfristig wieder ins operative Geschäft einsteigen könnte. Dem ist vorerst jedoch nicht so. Nach Informationen von Sky plant der Aufsichtsrat keine Entlassung im kommenden Monat. Etwa von Vorstandsboss Oliver Kahn, der vereinsintern in der Kritik steht und über den am späten Samstagabend Gerüchte aufkamen, wonach er bereits in den kommenden Tagen entlassen werden könnte.
Nach Informationen von Sky will der Aufsichtsrat mit Kahn jedoch mindestens bis Saisonende weitermachen. Denn das Minimalziel heißt Deutsche Meisterschaft. Diese will man nicht noch mehr gefährden, indem jetzt, so kurz vor Ende der Spielzeit, ein Vorstand seinen Hut nehmen muss. Nach der Saison sei die Sache jedoch offen.
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Gut möglich also, dass Hoeneß durch bloße Präsenz und Gespräche innerhalb des Teams den Spielern, Trainern und Verantwortlichen noch ein mal verdeutlicht, was es bedeutet, wenn die Münchner diese Saison titellos beenden würden ...