FC Bayern München: Musterprofi Leon Goretzka im Fokus

Bayerns Leon Goretzka: Ein Musterprofi durch und durch

Von Lucia Wythe

Image: Leon Goretzka ist auf und neben dem Platz ein Vorbild.

Auf dem Platz Leistungsträger, neben dem Platz Vorbild und Aushängeschild. Leon Goretzka verkörpert wie kaum ein anderer Spieler das Image des Musterprofis und ist dadurch nicht nur für die Bayern eine echte Bereicherung.

Mit seinem Kopfball zum 1:0 legte Goretzka den Grundstein für den Sieg des FC Bayern gegen Werder Bremen und machte durch die Vorarbeit zum 3:0 in Kooperation mit Vollstrecker Robert Lewandowski auch den Deckel drauf.

Es waren die Torbeteiligungen Nummer sechs und sieben - alleine in den vergangenen vier Pflichtspielen. Darunter auch der vorentscheidende Treffer zum 3:2 im Prestigeduell gegen Borussia Dortmund (4:2).

Goretzka entwickelt sich zum Leistungsträger

Goretzkas sportlichen Wert für den FC Bayern wird an der Säbener Straße wohl niemand mehr in Frage stellen - das war allerdings nicht immer so. Bei seinem Wechsel nach München sei so mancher beim Rekordmeister skeptisch gewesen, erinnert sich Peter Neururer im Gespräch mit Sky. "Der wird keine zehn Spiele bei uns machen", habe er damals aus den Reihen der Münchner vernommen.

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Sky Experte Lothar Matthäus bei Sky90 - die Unibet Fußballdebatte über Leon Goretzka. (Videolänge: 45 Sekunden)

Kommen sollte es anders. Nach gut zweieinhalb Jahren bei den Bayern steht Goretzka inzwischen bei 105 Pflichtspieleinsätzen, 24 Toren und 26 Assists. Unter Trainer Hansi Flick entwickelte sich der 26-Jährige im zentralen Mittelfeld zum unumstrittenen Stammspieler und Leistungsträger. "Er ist mittlerweile einer der wichtigsten Spieler, wenn nicht sogar der wichtigste Spieler der Bayern", unterstrich Didi Hamann vor Kurzem in seiner Sky Kolumne.

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Zufall ist diese Entwicklung nicht. Sie ist vielmehr das Ergebnis von harter Arbeit und klugen Entscheidungen.

Solider Werdegang als Basis

Peter Neururer, der Goretzka in seinen letzten Spielen für den VfL Bochum trainierte, hatte seinem ehemaligen Schützling schon vor Jahren eine große Karriere vorhergesagt und sieht sich nun bestätigt. Ein Grund für dessen konstante Entwicklung sei sein Werdegang.

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Goretzka wurde beim VfL Bochum ausgebildet, durchlief dort die Jugendmannschaften und wurde 2012 als 17-Jähriger zu den Profis berufen. Nach einer Saison in der 2. Bundesliga wechselte er zum FC Schalke 04, wo er in fünf Jahren 147 Pflichtspiele absolvierte und außerdem den Sprung in die Nationalmannschaft schaffte. 2018 folgte Goretzka schließlich dem Ruf des FC Bayern.

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"Leon ist eher ein bodenständiger Typ", beschreibt Neururer dessen Karriereweg: "Es sind immer große Schritte, die er macht." Er sei aber auch überzeugt, dass Goretzka "noch nicht am Limit angekommen ist. Da steckt noch eine ganze Menge mehr drin."

"Fußballerisch und physisch" schon Weltklasse

Vor allem in den vergangenen zwölf Monaten hat der Bayern-Profi eine deutliche Entwicklung hingelegt - und das nicht nur, aber sicherlich auch, wegen des massiven Muskelaufbaus in der Corona-Zwangspause im Frühjahr 2020.

Goretzka hat auf dem Platz eine enorme Präsenz und ist als sogenannter Box-to-Box Spieler fast überall zu finden. Im Tandem mit Joshua Kimmich schafft er Stabilität im Mittelfeld, belebt durch seine tiefen Läufe das Offensivspiel und sorgt durch seine Abschlüsse für Torgefahr.

"Fußballerisch und physisch ist er bereits in der Weltspitze angekommen", urteilt Neururer, um sich zur absoluten Weltklasse zu zählen, fehlten ihm eigentlich nur noch Titel mit der Nationalmannschaft.

Auch neben dem Platz ein Vorbild

Aber nicht nur auf dem Platz geht Goretzka voran. In der Vergangenheit nutzte der Nationalspieler seine öffentliche Rolle regelmäßig für politische und sozialkritische Statements zum Thema Rassismus und Gleichberechtigung. Besondere Aufmerksamkeit erreichte er durch die Initiative "We kick Corona", mit deren Hilfe er und Teamkollege Kimmich in der Corona-Krise soziale Projekte unterstützen.

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"Solche Menschen braucht die gesamte Gesellschaft, ob auf dem Fußballplatz oder außerhalb", findet Neururer. Goretzka erfahre durch seine sportlichen Leistungen eine hohe Akzeptanz in der Öffentlichkeit und sei durch "sein gutes Auftreten und seine klaren Statements" ein absolutes Vorbild.

Karriere-Ausklang im Ruhrpott?

Neururer hofft daher, dass Goretzka, "egal wie groß der Lockruf ist, der Bundesliga erhalten bleibt". Und für unwahrscheinlich hält er das nicht. "Das Ausland macht vielleicht vom Finanziellen her Sinn, aber so ein Typ ist Leon nicht, er denkt nicht materiell. Und wo will er sich fußballerisch noch steigern?", gibt das Trainer-Urgestein zu bedenken.

Mit Blick auf Goretzkas bisherigen Karriereweg wagt Neururer eine vorsichtige Prognose: "Ich kann mir vorstellen, dass er bei Bayern München noch einmal verlängern wird und dann die letzten Jahre womöglich im Ruhrpott bei Schalke oder Bochum verbringt. Back to the roots, das würde zu Leon passen."

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