Mit 42,5 Millionen Euro Ablöse ist Dayot Upamecano der teuerste Zugang des FC Bayern. Der Abwehrspieler und Bayerns Trainer Julian Nagelsmann kennen sich aus Leipziger Zeiten. Dass in Dani Olmo ein weiterer ehemaliger RB-Profi im Sommer nach München wechseln könnte, ist sehr unwahrscheinlich.
"Nagelsmann hat Olmo in Leipzig trainiert und hätte ihn gern bei Bayern", schrieb der italienische Transfer-Experte Rudy Galetti von Sky Italia am Donnerstag bei Twitter. Der Gedanke ist natürlich grundsätzlich naheliegend und sportlich nachvollziehbar, aber momentan nicht umsetzbar.
Teure Transfers momentan nicht machbar
"Dass Julian Nagelsmann ihn sicherlich gerne im Kader hätte, ist klar. Aber die Bayern können und werden in diesem Sommer keinen Transfer in dieser Größenordnung stemmen", erklärt Sky Reporter Torben Hoffmann. Olmos Vertrag in Leipzig läuft noch bis 2024 und soll nach Medienberichten eine Ausstiegsklausel von 80 Millionen Euro enthalten.
Der FC Bayern hatte den 23-Jährigen vor dessen Wechsel von Dinamo Zagreb zu RB auf dem Zettel, doch der Spanier, der zuletzt bei der EM im Halbfinale gegen Italien groß aufgespielt hatte, entschied sich für Leipzig.
Olmos internationaler Durchbruch bei der EM
Unter Nagelsmann hatte sich der aus der Nachwuchsakademie des FC Barcelona stammende Offensivspieler zu einem der Leistungsträger im RB-Team entwickelt. Bei der EM schaffte er mit starken Leistungen den internationalen Durchbruch.
"Dani Olmo war absolut fantastisch", lobte Spaniens Nationaltrainer Luis Enrique den Bundesligaprofi: "Er ist ein schlauer Spieler mit vielen Qualitäten."
Im Nationalteam glänzte Olmo als hängende Spitze, auch wenn ihm im Abschluss noch die Durchschlagskraft fehlte. Dass Olmo auch auf beiden Flügeln einsetzbar ist, macht ihn für viele Spitzenklubs interessant. Doch zum einen möchte Olmo nach Sky Informationen gerne noch eine Saison in Leipzig spielen, zum anderen wäre sein Transfer für den FC Bayern angesichts der momentanen finanziellen Situation nicht finanzierbar.
Umsatzeinbußen von 150 Millionen Euro
Auf 150 Millionen Euro bezifferte Bayern-Präsident Herbert Hainer am vergangenen Montag die Umsatzeinbußen durch die Corona-Pandemie.
"Prinzipiell hat sich der FC Bayern in den letzten Jahrzehnten dadurch ausgezeichnet, dass er die Balance zwischen sportlichem Erfolg und wirtschaftlicher Stabilität unheimlich gut hinbekommen hat", so Hainer: "Diesen Weg wird der FC Bayern weitergehen."
Kahn schiebt hohen Gehaltsforderungen Riegel vor
Der neue Vorstandschef Oliver Kahn hatte in Bezug auf noch ausstehende Vertragsverlängerungen betont: "Man kann nicht auf der einen Seite davon sprechen, dass es uns wichtig ist, den sportlichen Erfolg auf Basis der wirtschaftlichen Stabilität und Solidität zu erzielen, und dann auf der anderen Seite in Gehaltsregionen vorstoßen, die eben einfach nicht zum FC Bayern passen."
Doch selbst wenn sich die Münchner nicht mit Kingsley Coman einigen sollten, wäre ein Olmo-Transfer höchst unwahrscheinlich. "Coman werden sie auch nicht für so viel verkaufen können", meint Hoffmann.
Zudem sieht sich Olmo eher im Offensiv-Zentrum und wäre somit eher eine zukünftige Alternative für Thomas Müller, der bald 32 wird.
Italien-Star Chiesa: Wunschspieler, aber zu teuer
Auch wenn Nagelsmann und Olmo sich gut kennen, so ist der Wunschspieler des Bayern-Trainers dem Vernehmen nach ein anderer: Italiens EM-Star Federico Chiesa. Für den Flügelstürmer von Juventus Turin gilt allerdings auch: zu teuer.
Der Marktwert des 23-Jährigen, dessen Vertrag noch ein Jahr läuft, liegt bei 60 Millionen Euro und dürfte angesichts seiner jüngsten Leistungen im Nationalteam weiter nach oben schießen. "Mir ist bewusst, dass man nicht alles auf dem Transfermarkt machen kann", sagte Nagelsmann bei seiner Vorstellung am Mittwoch. Der Coach betonte auch, am Ende solle "der Klub den Hut aufhaben."
Priorität auf Vertragsgesprächen mit Coman und Goretzka
Und der hat momentan noch andere Prioritäten. Ganz oben auf der Agenda von Sportvorstand Hasan Salihamidzic stehen die Vertragsgespräche mit Coman und Leon Goretzka. Transfers in der Größenordnung von Chiesa oder Olmo sind da höchstens Zukunftsmusik.
"In diesen schwierigen Zeiten jeden Euro umdrehen zu müssen, macht nicht glücklich", meinte Salihamidzic, ergänzte aber auch: "Wenn wir die Möglichkeiten haben, werden wir vielleicht auch wieder verrückte Sachen machen."