Bittere Nachricht für Bayern-Trainer Julian Nagelsmann! Neben Lucas Hernandez hat sich nun auch noch Alphonso Davies verletzt. Die Diagnose steht zwar noch aus, doch womöglich müssen die Bayern einen Großteil der Saisonvorbereitung ohne ihre beiden etatmäßigen Linksverteidiger auskommen. Das wiederum könnte Neuzugang Omar Richards in die Karten spielen.
Der FC Bayern ist am vergangenen Mittwoch in die Saisonvorbereitung gestartet, wohlgemerkt ohne die zahlreichen Nationalspieler, die sich bis Ende Juli noch in ihrem wohlverdienten Urlaub befinden. Julian Nagelsmann startet also seine neue Aufgabe als Bayern-Cheftrainer mit einem Rumpfkader, aufgefüllt mit einigen Talenten aus der zweiten Mannschaft sowie des Campus'.
Davies sagt Teilnahme an Gold Cup ab
Kopfschmerzen dürften dem 33-Jährigen aber eher die Verletzungen von Lucas Hernandez und Alphonso Davies bereiten. Letztgenannter ist von der kanadischen Nationalmannschaft abgereist, nachdem sich der Flügelflitzer Anfang der Woche im Training am Knöchel verletzt hatte.
Wie lange Davies ausfallen wird, ließ der kanadische Verband in seiner Pressemitteilung offen. Auch der deutsche Rekordmeister hat sich bislang noch nicht dazu geäußert. ''Phonzie'', wie ihn alle nennen, hätte mit Kanada den Gold Cup spielen sollen, welcher vom 10. Juli bis 1. August in den USA ausgetragen wird.
Zum Durchklicken: Die Rückennummern der Neuzugänge in der Bundesliga
Dies ist aus Sicht der Bayern das einzig Positive an dieser Nachricht, wenn man überhaupt einer Verletzung etwas positives abgewinnen möchte. Denn Davies wäre aufgrund der Teilnahme am Gold Cup vermutlich ohnehin keine Alternative für den Saisonstart gewesen.
Die Bayern bestreiten am 13. August das Eröffnungsspiel der Bundesliga bei Borussia Mönchengladbach. Eine Woche zuvor geht es in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den Oberligisten Bremer SV. Für die Münchner bleibt zu hoffen, dass sich der Shootingstar der vergangenen zwei Jahre nicht schwerwiegender verletzt hat.
Hernandez rund einen Monat außer Gefecht
Auch in Anbetracht dessen, dass mit Hernandez eine weitere Alternative auf der Position des Linksverteidigers erstmal ausfällt. Der flexibel einsetzbare Verteidiger musste sich aufgrund eines Einrisses des Innenmeniskus einer Operation unterziehen.
"Wir wünschen Lucas gute und schnelle Genesung. Unsere Ärzte sind sehr zufrieden mit dem Verlauf der Operation'', wird Sportvorstand Hasan Salihamidzic in der offiziellen Pressemitteilung des FCB zitiert. ''Er wird uns schon in wenigen Wochen wieder voll zur Verfügung stehen'', ergänzte Salihamidzic hoffnungsvoll.
Es ist davon auszugehen, dass der französische Nationalspieler rund einen Monat nicht zur Verfügung stehen wird, ehe er wieder ins Training einsteigen kann. Damit könnte der Saisonauftakt für Hernandez ein Wettlauf mit der Zeit werden.
Von den beiden Ausfällen könnte nun ein Neuzugang profitieren, der als Back-Up für die linke Abwehrseite verpflichtet wurde. Die Rede ist von Omar Richards. Der 23-Jährige kam in diesem Sommer ablösefrei vom britischen Zweitligisten FC Reading und unterschrieb beim FC Bayern einen Vertrag bis 2025.
Richards rückt in den Fokus
Der englische U21-Nationalspieler soll langsam herangeführt werden, doch womöglich hat er nun die große Chance, in Abwesenheit von Hernandez und Davies, sich im Training zu beweisen. Vielleicht sogar für einen Startelf-Einsatz zum Saisonauftakt in Gladbach, sofern die beiden Etablierten nicht rechtzeitig fit werden.
'Des einen Leid, ist des anderen Freud' lautet hier ein passendes Sprichwort. In den ersten Trainingseinheiten hat Richards jedenfalls einen guten Eindruck hinterlassen. Der Youngster verfügt über eine starke Technik und bringt die nötige Geschwindigkeit mit.
Zudem ist Nagelsmann dafür bekannt, jungen Spielern das Vertrauen zu schenken. Trifft dies auch im Falle Richards zu? Die ersten Testspiele gegen Köln (17. Juli), Ajax Amsterdam (24. Juli) und Gladbach (28. Juli) dürften die ideale Bühne sein, um Werbung in eigener Sache zu betreiben.
Übrigens: Neben Richards hätte Nagelsmann noch Josip Stanisic als weitere Alternative für die Position des Linksverteidigers. Der 21-Jährige hat dort sogar schon Bundesliga-Luft schnuppern dürfen. Im zurückliegenden Heimspiel gegen Union Berlin (10.04.) spielte der Youngster, der mittlerweile mit einem Profivertrag bis 2023 ausgestattet wurde, 90 Minuten durch.