FC Bayern News: Führt Boatengs Aus zu Flicks Abschied?

Thema mit Sprengkraft: Führt Boatengs Aus zu Flicks Abschied?

Von SID und Sky Sport

Image: Trainer Hansi Flick (r.) ist nicht begeistert davon, dass Sportvorstand Hasan Salihamidzic den Vertrag mit Jerome Boateng nicht verlängern will.

Nach David Alaba soll auch Jerome Boateng den FC Bayern im Sommer verlassen. Es ist die nächste wichtige Personal-Entscheidung, die offensichtlich gegen den Willen von Hansi Flick getroffen wurde. Die Personalie könnte einen möglichen Abschied des Trainers aus München zur Folge haben.

Hansi Flick hatte große Mühe, seinen Unmut zurückzuhalten. Gleich mehrmals betonte der Trainer des FC Bayern, er habe eigentlich gar keine Lust, die Meldung über die bevorstehende Trennung von Jerome Boateng zu kommentieren - und tat es dann doch. Mit einem weiteren großen Lob für den Innenverteidiger, das einer Watschn für die Entscheidungsträger beim deutschen Rekordmeister gleichkam.

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"Jeder weiß, wie ich zu Jerome stehe und was für eine Qualität er hat", betonte Flick am Tag vor dem Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Paris St. Germain (ab 19:30 Uhr live und exklusiv auf Sky Sport 2) leicht genervt. Boateng sei "sehr konzentriert auf seinen Job, das ist eine gute Basis dafür, dass er Leistung bringen kann. Es ist immer eine gute Sache, wenn man solche Spieler hat."

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Streit zwischen Flick und Salihamidzic schwelt weiter

Die Frage ist, ob mit der Personalie Boateng nicht der notdürftig beigelegte Streit zwischen Flick und Sportvorstand Hasan Salihamidzic neu aufflammt. Und die Bayern im Sommer nicht noch auf einer viel wichtigeren Position Handlungsbedarf haben werden: der des Trainers.

"Man hat schon rausgehört, dass ein Mitspracherecht nicht wirklich stattgefunden hat", mein Sky Reporter Torben Hoffmann und ergänzt: "Ich bin mir sicher, dass Hansi Flick gerne bestimmt noch eine Saison mit Jeroma Boateng gearbeitet hätte."

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Die Spieler des FC Bayern beim Anschwitzen im Schneetreiben vor dem Spiel gegen PSG. Zudem stellt sich die Frage, wie es mit Jerome Boateng weitergeht? (Video-Länge: 1:39 Minuten).

Doch erneut wird ein Spieler gegen den Willen des Trainers abgegeben, andere wurden ohne seine Expertise verpflichtet.

Flick führte Boateng zu alter Stärke

Es war Flick, der Boateng einst vom Abstellgleis geholt und wieder zu einem Abwehrspieler von internationalem Format gemacht hat. Doch seine Bosse, allen voran Salihamidzic, sehen in dem 32-Jährigen ein Auslaufmodell - und wollen ihn mit Ende seines Vertrages im Sommer ziehen lassen. Wie Flicks Musterschüler David Alaba, und wie im vergangenen Sommer schon Thiago.

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Nach Sky Informationen wird Boateng bei den Bayern keinen neuen Vertrag bekommen. Ob die vom kicker verbreitete Meldung, dass der Aufsichtsrat der Bayern beschlossen habe, mit dem Rio-Weltmeister nicht mehr zu verlängern, tatsächlich stimme, würden "die kommenden Wochen zeigen", meinte Flick.

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Ähnlich hatte er geklungen, als über Thiago und Alaba spekuliert wurde - bis die Trennung in beiden Fällen dann doch Fakt war.

Flick kontert Hoeneß-Aussagen

Im Fall Boateng hatte ausgerechnet Uli Hoeneß das Feld bereitet. Schon im Mai 2019 hatte der damalige Präsident dem Verteidiger einen Abschied nahegelegt, vergangene Woche meinte das noch immer mächtige Aufsichtsratsmitglied in seiner Rolle als TV-Experte, ein Comeback des Routiniers in der Nationalelf sei überflüssig.

Uli Hoeneß hat sich für eine EM-Teilnahme von Mats Hummels und Thomas Müller stark gemacht, aber nicht für Jerome Boateng. Bayern-Trainer Hansi Flick wurde dazu befragt. (Videolänge: 1:11 Minuten)

Die Zeichen für Boatengs Abschied nach zehn Jahren hatten sich in den vergangenen Wochen verdichtet, als die . Bayern die Verpflichtung von Dayot Upamecano bekanntgaben. Der 22 Jahre alte Franzose von RB Leipzig soll die Innenverteidigung der Münchner weiter verjüngen.

Matthäus sicher: Flick wird bei Bayern-Bossen vorsprechen

Ob Upamecano in der kommenden Saison von Flick trainiert wird, darf angezweifelt werden. Flicks Verbleib in München sei "alles andere als eine reine Formalität", schreibt Sky Experte Lothar Matthäus in seiner Kolumne.

Alle Kolumnen von Matthäus im Überblick

Rekordnationalspieler und Sky Experte Lothar Matthäus analysiert jede Woche exklusiv in seiner Kolumne "So sehe ich das" aktuelle Themen der Fußballwelt auf skysport.de

"Die getätigten Aussagen am Wochenende sowohl von Hansi als auch von Oliver Kahn lassen in meinen Augen nur den Schluss zu, dass überhaupt nicht klar ist, dass Hansi über die Saison hinaus Trainer in München bleibt. Ganz im Gegenteil", so Matthäus.

Flick fühle sich "mit all diesen Nebenkriegsschauplätzen einfach nicht wohl" beim FC Bayern, "und darum nehme ich an, dass er nach den beiden Spielen gegen Paris bei Kahn und oder Rummenigge vorsprechen wird und seinen Wechsel-Wunsch in Richtung DFB offenbaren wird."

Sky Experte Lothar Matthäus bei Sky90 – Die Unibet Fußballdebatte über Hansi Flick. (Videolänge: 1:02 Minuten)

Rummenigge: "Trainer müssen gepflegt und gehalten werden"

Kahn hatte am Samstag am Sky Mikro gesagt, er habe mehrmals mit Flick gesprochen und "nicht feststellen können, dass er da große Tendenzen hat, was die Nationalmannschaft anbelangt." Allerdings hatte Kahn auch betont, dass Flick "die nächste Meisterschaft einfahren möchte und sich auf die aktuelle, auf die laufende Saison konzentrieren" wolle. Dass Flick seinen bis 2023 laufenden Vertrag in München erfüllen werde, sagte Kahn nicht.

Karl-Heinz Rummenigge erteilte einer Rückkehr Flicks zum DFB derweil eine klare Absage. "Sie werden ohne Hansi planen müssen", sagte der Bayern-Präsident bei The Athletic und ergänzte: "Meine Erfahrung sagt mir, dass Trainer, die bei Bayern gut arbeiten, gepflegt und langfristig gehalten werden müssen."

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Doch Entscheidungen wie die im Fall Boateng tragen nicht dazu bei, das Verhältnis zu Flick zu pflegen. Sie zeigen vielmehr, dass die Beziehung keine auf Augenhöhe ist, sondern dass der Trainer beim FC Bayern nur ein Angestellter ist - auch wenn er ein "Sextuple" gewinnt.

Das Aus für Boateng birgt Zündstoff und könnte Flicks Abschied im Sommer forcieren.

Sport-Informations-Dienst (SID)