Robert Lewandowski stellt in Freiburg Gerd Müllers 40-Tore-Rekord ein. Damit erreicht der Pole bereits einen Spieltag vor Ende der Saison das, was viele für unmöglich gehalten hatten. Dennoch gab es am großen Tag des Goalgetters auch einen kleinen Makel.
In der 26. Spielminute ist es soweit: Dank des verwandelten Foulelfmeters egalisiert Robert Lewandowski mit Saisontreffer Nummer 40 den Rekord von Bayern-Legende Gerd Müller. Lewys Jubel nach dem Treffer ist ein besonderer: Mitspieler, Trainer und Staff stehen an der Bank Spalier für den Torschützen. Zudem zeigt 32-Jährige unter seinem Trikot noch ein Shirt mit einem "4ever Gerd"-Aufdruck.
Lewandowski zollt Gerd Müller Respekt
Auch am Sky Mikrofon zollt der frischgebackene Rekordmann dem "Bomber der Nation" Respekt: "Das ist eine große Ehre für mich und ich denke auch für die moderne Bundesliga-Geschichte. [...] Klar, das was Gerd Müller gemacht hat, das war schon unglaublich. Ich habe nie gedacht, dass ich mit ihm einen gemeinsamen Rekord haben kann. Deswegen bin ich sehr, sehr stolz. Was alles gerade passiert ist, kann ich noch nicht glauben, das braucht noch Zeit. Aber klar: Es ist eine große Ehre."
Auch Mitspieler Thomas Müller findet lobende Worte für den Rekordjäger, ist allerdings zugleich sprachlos: "Das ist ehrlich gesagt schwer einzuordnen, weil das Verrückte ist ja, dass das bei Lewy irgendwie normal ist, wie er Dreierpacks schießt oder traumwandlerisch diese Tore macht." Für den Weltmeister von 2014 seien die Leistungen seines Teamkollegens schlichtweg "verrückt".
Müller: "Ohne ihn würden wir vielleicht noch zu Fuß hier anreisen"
Auch auf seinen Namensvetter hält der Spielmacher eine Lobeshymne. Gerd Müller habe "den Verein mit seinen Toren erst dahin gebracht wo wir jetzt stehen". Ohne ihn "würden wir vielleicht noch zu Fuß hier anreisen. Der Verein ist durch solche Spieler wie Gerd Müller groß geworden und dass sich Lewy auf diese Stufe gestellt hat, davor kann man den Hut ziehen."
Nicht nur Müller, sondern auch Cheftrainer Hansi Flick zieht seinen Hut, betont allerdings auch den Anteil der Mannschaft am erreichten Rekord: "Glückwunsch! Das zeigt, was er für eine Saison gespielt hat. Aber nochmal: Tore schießt man nicht alleine. Er hat Mitspieler, die ihn immer unterstützen. Da hat die ganze Mannschaft hervorragendes geleistet."
Ähnlich sieht es Sky Experte Lothar Matthäus. Der Weltmeister von 1990 beglückwünscht den Knipser, ist aber auch der Meinung, dass er "natürlich auch eine Mannschaft, ein System und eine Idee vom Trainer" habe, die diesen großartigen Erfolg erst möglich machen würden.
ZUM DURCHKLICKEN: So lief Lewandowskis Rekordtag
Hamann: Rekord "der Ewigkeit" wurde eingestellt
Sky Experte Didi Hamann hingegen beeindruckt die Tatsache, dass Lewandowski einen Rekord, der "in der schnelllebigen Zeit 50 Jahre gehalten" habe, gebrochen hat. Diese Marke, sei für "die Ewigkeit" gewesen. "Dass er den jetzt einstellt, da gebührt im großen Respekt", so der 47-Jährige.
Einen Makel hat der große Tag des Robert Lewandowskis dennoch, denn der Weltfußballer hätte sich in der Schlussphase im Breisgau den alleinigen Rekord schnappen können. Erst scheitert der gebürtige Warschauer nach einem Konter am klasse reagierenden Freiburger Schlussmann Mark Flekken, wenige Sekunden später schießt der sonst so eiskalte Neuner das Spielgerät wenige Zentimeter vor dem Tor genau in die Arme des Niederländers.
Folgt gegen Augsburg Tor Nummer 41?
"Ich hätte mindestens ein Tor mehr schießen können", so der ehemalige Dortmunder gegenüber Sky und weiter: "Aber vielleicht kann man so einen Rekord nicht direkt schlagen oder brechen. Wir haben noch ein Spiel und ich versuche, mindestens noch ein Tor zu schießen."
Diese Chance hat der nimmersatte Angreifer am kommenden Samstag. Dann spielen die Münchner im Saisonfinale in der heimischen Allianz Arena gegen den FC Augsburg (ab 15:15 live und exklusiv auf Sky). Mit dem 41. Saisontreffer könnte der Bayern-Star erneut Geschichte schreiben und auch den allerletzten Makel seiner Torjagd beseitigen.