Der Nichtangriffspakt von Sinsheim in den letzten 13 Minuten des Skandalspiels zwischen der TSG Hoffenheim und Bayern München (0:6) ging auf die Akteure beider Teams zurück. "Die Idee kam von den Spielern", berichtete Bayern-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge bei Sky.
Die Profis aus Hoffenheim und München hatten sich in der Schlussphase den Ball nur gegenseitig zugepasst, ein aktives Spiel kam nicht mehr zustande.
Damit protestierten die Profis auf ihre Art auf Hass und Hetze durch scheinbar unbelehrbare Anhänger auf den Rängen. Rummenigge war entsetzt über die Bayern-Fans, die zweimal in der zweiten Halbzeit ein Hass-Transparent gegen TSG-Mäzen Dietmar Hopp gezeigt hatten. Das Spiel wurde vom Schiedsrichter zwischenzeitlich unterbrochen.
Rummenigge kündigt Vorgehen gegen Chaoten an
"Ich schäme ich zutiefst für diese Chaoten und habe mich bei Dietmar Hopp entschuldigt, auch wenn so etwas nicht zu entschuldigen ist. Dietmar Hopp ist ein feiner Ehrenmann", äußerte Rummenigge.
Der Bayern-Boss kündigte das schärfste Vorgehen gegen die Verursacher des Skandals an: "Wir haben alles mitgefilmt und werden die Leute zur Rechenschaft ziehen."
Rummenigge: "War das hässliche Gesicht von Bayern München"
Rummenigge glaubt, dass das Spiel in Sinsheim eine Zäsur bedeutet: "Die ganze Bundesliga, die DFL und der DFB müssen zusammenstehen und gegen diese Chaoten vorgehen. Das war das hässliche Gesicht von Bayern München. Dafür gibt es keine Entschuldigung. Gleichzeitig bin ich aber überzeugt, dass nun ein Umdenken stattfinden wird und muss. Wir müssen aufpassen, dass der Fußball nicht in Dinge hineinfällt, in die er nicht rein gehört."
DFB-Kontrollausschuss leitet Ermittlungen ein
Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wird nach dem Skandalspiel zwischen der TSG Hoffenheim und Bayern München (0:6) Anfang der kommenden Woche ein Ermittlungsverfahren einleiten. Das bestätigte der DFB auf SID-Anfrage.
An der Spielwertung ist jedoch nicht zu rütteln, da die Partie zu Ende "gespielt" wurde.