Bayern Münchens Vorstandschef Oliver Kahn hat den Beginn der Gespräche mit Qatar Airways angekündigt.
Den Ausgang der Verhandlungen mit dem von vielen Fans kritisch gesehenen Sponsor ließ er in einem Interview der Bild offen. "Zunächst wird es darum gehen, Bilanz zu ziehen und dann gegenseitig die Interessen neu auszuloten", sagte Kahn vor der Abreise des deutschen Rekordmeisters ins Trainingslager nach Doha in Katar. Sie würden sportliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Themen diskutieren, sagte Kahn.
Qatar Airways seit 2018 Sponsor
Die Fluglinie Qatar Airways ist seit dem Sommer 2018 Sponsor beim FC Bayern. Der Vertrag läuft in diesem Jahr aus. WM-Gastgeber Katar wird wegen der Menschenrechtslage und Situation für ausländische Arbeiter scharf kritisiert.
Der Fanclub-Dachverband Club Nr. 12 forderte kurz vor dem Abflug der Bayern-Profis auch ein Ende der Zusammenarbeit. "Wie und von wem, ist zweitrangig", sagte der Sprecher der Vereinigung aktiver Bayern-Fans, Alexander Salzweger, den Portalen Spox und Goal und weiter: "Ich kann mir vorstellen, dass Katar keine Lust mehr auf einen Verein wie Bayern hat. Es gibt die ganze Zeit Diskussionen, sie müssen Vertreter zu Round Tables schicken und werden bei jeder Mitgliederversammlung angegriffen: Das können sie nicht geil finden."
Kahn will keine Wasserstandsmeldungen abgeben
Auf die Bemerkung der Bild in dem Interview, dass seine Ausführungen nach einer Verlängerung klingen würden, sagte der 53-jährige Kahn: "Wie gesagt: Wir führen nun die Gespräche. Wasserstandsmeldungen dazu wird es nicht geben."
Kahn hat zudem die Ausweitung der Club-WM durch die FIFA auf 32 Teams von 2025 an kritisiert. Diesen Beschluss habe die FIFA verkündet, "ohne vorher die notwendige Klärung mit den Klubs im Rahmen der ECA herbeigeführt zu haben", sagte er.
Kahn kritisiert Klub-WM mit 32 Teams
Nach derzeitigem Stand könnte kein Mitglied des Zusammenschlusses von mehr als 230 europäischen Vereinen an der Klub-Weltmeisterschaft teilnehmen. "Der Vertrag zwischen der FIFA und der ECA, der die Zusammenarbeit und auch die Abstellgebühren für Nationalspieler an die Clubs bei der WM regelt, ist 2022 ausgelaufen", sagte Kahn. "Solange es hier keine Einigung gibt, kann es auch keine Club-WM mit ECA-Mitgliedern geben." Kahn war im Dezember 2021 in den Vorstand der ECA gewählt worden.
Von 2025 an findet die Klub-WM mit 32 statt wie bisher sieben Mannschaften statt. Das neue, im Vierjahresrhythmus geplante Turnier löst die bisherige Mini-WM ab, die im kommenden Februar in Marokko gespielt wird.