Robert Lewandowski will den FC Bayern bereits ein Jahr vor Ablauf seiner bis 2023 geltenden Vertrags verlassen. Sollen die Münchener ihn vorzeitig ziehen lassen und eine Ablöse generieren? Oder sollen die Bayern-Bosse auf der Erfüllung beharren? Ein Pro und Contra.
PRO: von Uli Köhler
Die Bayern müssen Robert Lewandowski gehen lassen. Das ist wie in einer Ehe oder Freundschaft. Ein Jahr mit Gewalt dranzuhängen, obwohl einer der Beteiligten keinen Bock mehr hat, verursacht mehr Ärger als Freude.
Der Betriebsfrieden in der Mannschaft ist deshalb schon jetzt angeknackst. Die Diva Lewandowski nervt auch intern.
Für den FC Bayern wäre der Preis zu hoch, stur zu bleiben. Sie sparen 25 Millionen Euro an Jahresgehalt und bekommen dazu noch um die 40 Millionen Ablöse. Diese 65 Millionen können in langfristige Verträge investiert werden. Und irgendwann müssen die Bayern sowieso damit klarkommen, dass es ein Leben nach Lewandowski gibt.
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Die Bayern sollten Lewandowski einen großen Abschied bereiten und sich an die schönen Zeiten erinnern. Er hat eine Ära geprägt. Am Ende wäre es eine Win-win-Situation für den FC Bayern und Robert Lewandowski.
+++ Voting: Sollten die Bayern Lewandowski verkaufen? Stimmt ab! +++
CONTRA: von Sven Töllner
"Pacta sund servanda" predigen die verbliebenen Idealisten im Profi-Fußball-Business. Absprachen sind einzuhalten! Ganz schön naiv, irgendwie gestrig, oder? Oder nicht! Verträge zu schließen, mit der Absicht, sie ohnehin nicht zu erfüllen, gehört natürlich zur gelebten Praxis in einem System, das Werte wie Anstand, Respekt und Verbindlichkeit schon lange nicht mehr unter den Top-Ten des Verhaltenskataloges führt.
Ist doch jetzt eh schon egal, könnte man sagen. Oder man bemüht sich eben doch um kleine Schritte zurück ins Solidaritätsprinzip. Robert Lewandowski nicht zu gestatten, sich aus seinem überragend dotierten Vertrag herauszusticheln, wäre ein Beitrag der Münchener zu einer gesünderen Fußball-Kultur - und überdies auch noch profitabel.
Bleibt der Pole bei den Bayern, wird er sich nicht hängen lassen oder bockig seine Leistung verweigern, sondern weiterhin Tore schießen - und die brauchen der Rekordmeister und sein Trainer (!) in der kommenden Saison mehr denn je!
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