Die Vorbereitung beim FC Bayern wird intensiver. Über zwei Stunden ließ Neu-Trainer Vincent Kompany am Samstag seine Mannschaft schwitzen. Der 38-Jährige erinnerte dabei in seinem Wirken an Pep Guardiola.
Der Start für die erste öffentliche Einheit unter Vincent Kompany war für 11:15 Uhr geplant, schon um 10:52 Uhr war die gesamte Mannschaft samt Trainerteam auf dem Rasen.
Während sich die 13 anwesenden Profis wie etwa Leon Goretzka, Aleksandar Pavlovic oder auch Eric Dier sowie die Nachwuchskräfte Nestory Irankunda, Jonathan Asp-Jensen, Javier Fernandez, Noah Aseko Nkili und Michael Scott bei Party-Musik aus der XXL-Musikbox zu den Klängen von "Freed from desire" oder Macklemores "Can't hold us" aufwärmten, baute Kompany mit seinen Assistenten die Übungen auf.
Nach dem Warm-up absolvierten die Spieler zunächst Läufe, anschließend ging es in die erste Spielform. Auf einem Kleinfeld spielten zwei Teams gegeneinander. Im Mittelpunkt stand dabei das Umschalten nach Ballgewinn.
Kompany erinnert an Guardiola
Was sofort auffiel: Kompany ist sehr präsent, coacht lautstark, rennt hin und wieder sogar selbst mit, sucht viele kurze Einzelgespräche (auch in den Pausen) - egal ob Star oder Nachwuchsspieler -, lobt und kritisiert seine Schützlinge. Bryan Zaragoza, der stets das Eins-gegen-eins mit seinem Gegenspieler suchte, erhielt unter anderem nach einer gelungenen Aktion einen Schulterklopfer. Mathys Tel bekam ein paar Verbesserungsvorschläge mit.
Diese detailversessene Art und Weise des Belgiers erinnert sehr an Pep Guardiola, der zu seiner Bayern-Zeit (2013 - 2016) ähnlich während der Einheiten agierte. Kompany spielte übrigens drei Jahre lang als Kapitän unter Guardiola bei Manchester City.
Zwischen den Übungen ließ der Coach seine Mannschaft unter der Leitung des neuen Athletiktrainers Bram Geers (kam mit aus Burnley) ein paar Sprints absolvieren. "Bis über die Linie", sagte er zum einen oder anderen Star.
Bayern-Duo beendet Mannschaftstraining vorzeitig
Anschließend ging es in einer weitläufigeren Spielform zur Sache. Bevor mit Ball gespielt wurde, zeigte Kompany gemeinsam mit seinen Co-Trainern die Idee der Spielform in einem kleinen Feld kurz auf.
Goretzka und Pavlovic spielten dabei in ihren Teams im zentralen Mittelfeld, Neuzugang Hiroki Ito fungierte neben Mittelmann Dier als linker Verteidiger. Der neue Mann aus Stuttgart hatte mit dem pfeilschnellen Irankunda durchaus seine Probleme.
Unter der prallen Sonne an der Säbener Straße vor den Augen von etwa 2000 Fans sowie Sportdirektor Christoph Freund ließ Kompany insgesamt viele Spielformen trainieren. Mal war das Feld breit und kurz, mal waren kleine Tore dabei. Zum Abschluss gab es noch ein Spielchen über den halben Platz auf zwei große Tore.
Nicht mehr mit dabei waren da Serge Gnabry und Pavlovic. Während Letzterer auf einem Nebenplatz noch ein paar Intervall-Läufe machte und nach seiner Mandel-OP (verpasste deshalb die EM) weiter auf dem Weg der Besserung ist, erfüllte Abgangskandidat Gnabry (Vertrag bis 2026) zahlreiche Autogramm- und Selfiewünsche der Fans.
Für das Highlight beim Abschlussspiel war Goretzka zuständig, der mit einem sehr sehenswerten Seitfallzieher-Treffer für ein Raunen bei den Zuschauern sorgte und damit möglicherweise auch ein kleines Zeichen an Kompany und die Bayern-Bosse sendete.
Training nach 125 Minuten zu Ende
Um 12:57 Uhr, nach sage und schreibe 125 Minuten, beendete Kompany schließlich das erste öffentliche Training unter seiner Regie, das übrigens gar nicht mehr alle Anhänger bis zum Schluss verfolgt hatten. Einige Fans zeigten sich überrascht über die Länge der Einheit.
Wie intensiv das Training auch für die Spieler gewesen sein muss, machte sich bemerkbar, als etwa Goretzka und Sacha Boey nach Kompanys Schlusspfiff zu Boden gingen und erst einmal kräftig durchatmen mussten. Das Verliererteam des Abschlussspiels musste dann noch durchs Spalier.
Am Montag geht es für die Münchner weiter mit dem Trainingslager am Tegernsee (22. - 25. Juli).
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