Mit der Verpflichtung von Matthijs de Ligt übernimmt der FC Bayern die Spitze im europäischen Einkaufs-Ranking. Die Entwicklung der vergangenen Jahre spielt den Münchnern in die Karten.
Nun ist es offiziell: der FC Bayern hat Matthijs de Ligt unter Vertrag genommen. Damit haben die Münchner nicht nur ihre Abwehr aufgerüstet, sondern sich auch zumindest vorübergehend die europäische Shopping-Krone geschnappt.
117,50 Millionen gaben die Bayern bislang für die Neuzugänge de Ligt, Sadio Mane und Ryan Gravenberch aus, wenn man die Boni nicht miteinberechnet. Noussair Mazraoui kam ablösefrei von Ajax Amsterdam. Europaweit sind das Stand jetzt die höchsten Transferausgaben in dieser Wechselperiode.
ManCity auf Rang zwei
Dahinter folgt Manchester City, das 108 Millionen Euro unter anderem für Erling Haaland und den englischen Nationalspieler Kalvin Phillips bezahlte.
Leeds United liegt derzeit etwas überraschend mit 105 Millionen Euro auf Rang drei. Leeds tätigte keine Hammer-Transfers, die hohe Summe kommt durch die Menge an Spielereinkäufen der mittleren Kategorie zustande.
Unter anderem wechselten Tyler Adams und Marc Roca aus der Bundesliga und das RB Salzburg-Duo Brenden Aaronson und Rasmus Kristensen zu United.
Kopf-an-Kopf-Rennen mit Barca?
Rang vier nimmt momentan der FC Barcelona ein. Für Robert Lewandowski und Raphina gaben die Katalanen 103 Millionen Euro aus. Dies dürften aber nicht die letzten Barca-Transfers gewesen sein. Derzeit buhlen die Spanier unter anderem um Innenverteidiger Jules Kounde von FC Sevilla, der mindestens 60 Millionen kosten dürfte.
Da aber auch die Bayern mit Konrad Laimer und Mathys Tel noch weitere Spielereinkäufe planen, deutet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Titel des Sommer-Einkaufsmeisters an.
Salihamidzic zufrieden
Auch wenn die Bayern 2020 sechs Trophäen in einem Jahr gewannen, diesen Titel konnten sie in der Vergangenheit nie erobern.
"Manchmal erlauben das eben die Situationen, die der Markt hergibt, teilweise passt die finanzielle Situation nicht. Doch manchmal ist es möglich, dass einige Sachen aufgehen", sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic zum aktuellen Transfer-Flow der Bayern im exklusiven Sky-Interview.
Mit Borussia Dortmund befindet sich derzeit sogar noch ein zweiter Bundesligist in den Top 10 des Rankings. Der BVB gab 86 Millionen Euro für Sebastien Haller, Karim Adeyemi, Niklas Süle, Nico Schlotterbeck und Salih Özcan aus und liegt auf Rang acht.
Dem deutschen Duo spielt dabei auch die wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen Jahre in die Karten.
Spanische Dominanz beendet
Vor allem die spanischen Klubs scheinen nach der Corona-Krise etwas defensiver zu Werke zu gehen. 2019 hatten Real Madrid, Barca und Atletico Madrid das Einkaufs-Ranking noch deutlich angeführt. 900 Millionen Euro gab das Trio damals gemeinsam aus. Real hält sich bislang jedoch zurück. Die Königlichen haben nur Aurelien Tchouameni für 80 Millionen Euro verpflichtet. Antonio Rüdiger kam ablösefrei vom FC Chelsea.
Aber auch die englischen Vereine, die sich 2020 und 2021 mit Chelsea und Arsenal die Einkaufsmeisterschaft sicherten, befinden sich nicht mehr im absoluten Transferrausch.
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ManCity mit historischem Transferplus
Auffällig: Stand jetzt hätte Manchester City nach den Verkäufen von Raheem Sterling und Gabriel Jesus sogar ein Transferplus. Dieses Plus würde sich durch Oleksandr Zinchenko, der vor einem Wechsel zum FC Arsenal steht, weiter erhöhen.
Sollte das auch am 1. September noch Bestand haben, wäre das eine historische Entwicklung. Ein Transferplus gab es bei den Citizens seit dem Verkauf der Hauptanteile an Investoren 2007 noch nie.