Er ist der große Rückhalt des FC Fulham: Bernd Leno glänzt mit starken Paraden, nach einem schweren Jahr ist der deutsche Torhüter zurück in Top-Form - und will auch im Duell gegen Newcastle (ab 14:50 Uhr live auf Sky Sport 1) seine Gegenspieler zur Verzweiflung bringen.
Beim 2:1-Sieg gegen Chelsea brillierte Leno einmal mehr im Kasten, wurde zum Man of the Match gekürt. "Ein Top-, Top-, Top-Torhüter" sei Leno, schwärmte Fulham-Trainer Marco Silva von seinem Schützling. Solche Lobeshymnen vermisste der Deutsche zuletzt - hinter dem 30-Jährigen liegt eine schwere sportliche Zeit.
Leno: Degradierung nach knapp drei Jahren
Im Sommer 2018 wechselte Leno von Bayer Leverkusen zum FC Arsenal, musste sich dort aber zunächst mit einem Platz auf der Bank hinter Petr Cech abfinden. Nachdem dieser sich verletzte, bekam Leno vier Wochen Zeit, sich zu beweisen - und nutzte seine Chance.
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Er überzeugte Trainer Unai Emery und löste den Champions-League-Sieger Cech im Tor ab. Anschließend stand er fast drei Jahre lang als Nummer eins im Kasten der Gunners. Doch nach einem Fehlstart in die neue Saison 2021/22 degradierte Mikel Arteta den deutschen Schlussmann, Leno musste fortan zuschauen, wie Arsenals neue Nummer eins, Aaron Ramsdale, mit starken Paraden brillierte und zum gefeierten Helden der Londoner wurde. Die gesamte Saison saß Leno als Nummer zwei auf der Bank, absolvierte nur ein weiteres Spiel in der Premier League.
Leno: "Ich muss hier weg"
Weil es aus seiner Sicht keine Chance auf einen fairen Zweikampf in der Vorbereitung gab, war ein Wechsel für Leno unvermeidbar: "In der Vorbereitung habe ich gesehen, dass es nicht um Performance geht, sondern um Politik", beklagte sich Leno in einem Interview mit der Sport Bild. "Da war für mich klar: Ich muss hier weg."
Nur rund 17 Kilometer von der alten Wirkungsstätte entfernt fand Leno sein neues Zuhause am Craven Cottage. Für umgerechnet 9.5 Millionen Euro holte Fulham den 30-jährigen Keeper, auch auf Wunsch von Trainer Marco Silva. In den ersten beiden Premier-League-Spielen fand sich Leno zunächst nur auf der Bank wieder, am dritten Spieltag gegen Brentford folgte dann die Wende: Silva beförderte Leno für Marek Rodak, der mit den Cottagers in der letzten Saison noch aufstieg, zur neuen Nummer eins.
Wohlfühl-Oase Fulham
Der deutsche Schlussmann schien sich beim Londoner Traditionsverein direkt wohlzufühlen, "solche Kultvereine", meinte Leno bei Sky über seinen neuen Arbeitgeber, "die mag man einfach." Das Selbstvertrauen scheint nun wieder da zu sein, Leno wirkt in Fulham locker und gelöst: "Die Arbeit mit dem Torwarttrainer, mit Marco Silva, der Mannschaft und die Art und Weise, wie wir spielen, gefällt mir einfach einfach richtig gut", meinte Leno im Interview mit The Athletic.
Diesen Eindruck bestätigt er mit seinen Leistungen auf dem Platz. "Vermutlich wiederhole ich mich jedes Wochenende, aber er liefert genau das, was wir von ihm erwarten", so Fulham-Coach Silva. "Wir kannten seine Qualität, wir wussten was er unserem Verein und dieser Mannschaft bringen kann."
Leno stellt gegen Chelsea Rekord auf
76 Paraden stehen auf dem Konto des 30-Jährigen, es ist der zweithöchste Wert der Premier League in der aktuellen Saison, besser ist nur Brentfords David Raya mit 79 Paraden. Dazu wehrte er im letzten Spiel gegen Chelsea neun Schüsse ab - in der aktuellen Saison ist das Ligahöchstwert.
Oftmals hielt er seine Mannschaft in diesem Jahr mit starken Paraden noch im Spiel, gewann wichtige 1-gegen-1-Duelle wie am 13. Spieltag, als er eine hochkarätige Chance von Patrick Bamford und somit die Führung von Leeds verhinderte. Seine Weltklasse-Parade gegen Bournemouth, als er gleich zweimal hintereinander den Gegentreffer verhinderte, wurde später zur Premier-League-Parade des Monats gekürt.
Silva: Leno wird jede Woche noch wichtiger
"Er ist so gut", schwärmte Silva von seinem Schlussmann. "Jede Woche wird er noch wichtiger für uns." Momentan steht Fulham auf Platz sechs der Premier League, noch nie standen die Cottagers nach 19 Spieltagen auf einem besseren Tabellenrang.
"Mein Job ist es, dem Team so gut wie möglich zu helfen", gab sich Leno gegenüber The Athletic bescheiden. Der Blick bei ihm und seinen Teamkollegen richtet sich bereits aufs nächste Spiel, am Sonntag (ab 14:50 Uhr live auf Sky Sport 1) steht das Top-Duell der Überraschungsmannschaften gegen Newcastle an. United steht momentan auf Platz vier in der Premier League.
Die Magpies sind seit dem fünften Spieltag in der Liga ungeschlagen, Fulham gewann seine letzten fünf Pflichtspiele allesamt. Wenn einer die Offensive des aktuell Tabellenvierten stoppen kann, dann Bernd Leno. Das hat er in den letzten Monaten bewiesen.