FC Schalke 04 Transfer News: Nach Kolasinac - so plant S04
Kolasinac erst der Anfang! Das plant Schalke auf dem Transfermarkt
Von Robert Gherda und Dirk große Schlarmann
Schalke 04 startet unter dem neuen Trainer Christian Gross gegen Hertha BSC. (Videolänge: 1:04 Minuten)
Mit einem neuen Trainer und neuen Spielern will Schalke 04 das Unmögliche noch schaffen und den Klassenerhalt realisieren. Mit Sead Kolasinac konnte bereits ein neuer Hoffnungsträger verpflichtet werden, aber weitere Verstärkungen sind nötig, damit das Ziel erreicht wird. Um das nötige Geld in die Kassen zu spülen, werden wohl mehrere Spieler Schalke im Winter noch verlassen.
Vier Punkte nach 13 Spielen bei unfassbaren 36 (!) Gegentoren, seit 29 Bundesliga-Partien ohne Sieg und schon drei Trainer (David Wagner, Manuel Baum und Huub Stevens, Anm. d. Red.) in der laufenden Spielzeit verbraucht. Viel spricht aktuell nicht für einen Klassenerhalt des FC Schalke 04. Als abgeschlagenes Schlusslicht liegen die Gelsenkirchener bereits sechs Zähler hinter dem Relegationsplatz.
In der kurzen Winterpause gelang es dem stark in die Kritik geratenen Sportvorstand Jochen Schneider dennoch so etwas wie Aufbruchstimmung zu erzeugen. Grund dafür ist weniger der neue Trainer Christian Gross, der bei seiner Vorstellung von vielen Anhängern eher skeptisch beäugt wurde, sondern Rückkehrer Kolasinac.
Doch die Schalke-Bosse wissen, dass Kolasinac alleine nicht reichen wird, um Schalke in ruhigere Fahrwasser zu bringen. Zu desolat und hilflos waren die Auftritte vor der kurzen Pause in den Heimspielen gegen Freiburg und vor allem gegen Aufsteiger Bielefeld.
Daher wird aktuell vehement nach einem neuen Stürmer, einem offensiven Flügelspieler und einem Rechtsverteidiger gefahndet. Hinten rechts wurde der Bedarf noch einmal größer, weil Kilian Ludewig nach einem Mittelfußbruch monatelang ausfallen wird. Hier ist ein erneuter Anlauf bei Evertons Jonjoe Kenny denkbar, der bei den Toffees in der aktuellen Premier-League-Saison gerade einmal 77 Minuten auf dem Platz stand.
Klar ist aber: Der kostspielige Kolasinac-Deal hat den ohnehin klammen Geldbeutel der Knappen weiter belastet, so dass nur Leihgeschäfte denkbar sind. Zusätzlich sollen auch Spieler den Verein verlassen. Den Anfang machte Nick Taitague, dessen Vertrag aufgelöst wurde, wie Schalke am Samstag bekannt gab. Der Vertrag des 21-jährigen US-Amerikaners wäre im Sommer ohnehin ausgelaufen. Zu einem Profi-Einsatz reichte es für den Mittelfeldspieler nicht. Auch bei drei weiteren Akteuren könnte sich in dieser Transferperiode etwas tun.
Am meisten Geld einspielen würde ein Verkauf von Innenverteidiger-Juwel Ozan Kabak. Der ursprüngliche "Plan" sah vor, dass ein Topklub im Sommer die festgeschriebene Ausstiegsklausel in Höhe von 40 Millionen Euro zieht. Doch dies ist nach der Corona-Pandemie, Kabaks eigenen teils dürftigen Leistungen und der aktuellen Lage auf Schalke utopisch. Dennoch liegen für den Youngster mehrere finanziell attraktive Angebote vor.
Die beste Offerte hat wohl der AC Milan hinterlegt, doch Kabak präferiert angeblich einen Transfer in die Premier League, wo der FC Liverpool und Tottenham Hotspur bei Königsblau vorstellig wurden. Es ist daher damit zu rechnen, dass ein möglicher Wechsel sich noch wochenlang hinziehen wird, was die Planungen auf der Zugangsseite natürlich erschwert.
Daher sollen neben Kabak auch Rabbi Matondo und Ahmed Kutucu verliehen werden. Für den zwar pfeilschnellen, aber meist enttäuschenden Matondo gibt es mehrere Anfragen von der Insel und laut Sky Informationen laufen bereits intensivere Gespräche. Für Kutucu, der bereits im Sommer verliehen werden sollte, aber letztlich blieb, weil Baum große Stücke auf den Angreifer hielt, könnte es ebenfalls im Ausland weitergehen. Angeblich zeigt ein Verein aus der Türkei Interesse.
Auch bei Akteuren wie Amine Harit oder dem weiter suspendierten Nabil Bentaleb wäre Schalke gesprächsbereit, allerdings gibt es keinerlei Anfragen für das Duo.
Neuer Sportdirektor soll kommen
Neben neuem Personal auf dem Platz soll zeitnah auch ein neuer Sportdirektor präsentiert werden. Aktuell laufen nach Sky Informationen Gespräche mit zwei Kandidaten und der neue Mann soll auch bei den geplanten Transfers abgeholt werden. Dies wiederum erschwert etwaige Verhandlungen mit Spielern und abgebenden Vereinen zusätzlich.
Es liegt nun an Schneider, die Personalien nach und nach abzuarbeiten und der Mannschaft frisches Blut zuzuführen. Das ist auch bitter nötig, denn viele Spieler glauben aktuell wohl selbst nicht mehr an die Rettung. Beim heutigen Jahresauftakt bei Hertha BSC muss Gross aber genau auf diese Akteure vertrauen und versuchen zu punkten, damit die aktuelle Aufbruchsstimmung nicht sofort wieder verpufft.