Nach einer Corona-Zwangspause kehrt Timo Schultz auf die Trainerbank des FC St. Pauli in Düsseldorf zurück. Im nächsten Jahr soll seine Geschichte auf dem Kiez gekrönt werden.
Er ist wieder zurück aus der Corona-Quarantäne und kehrt beim Spiel in Düsseldorf auf die Trainerbank zurück. Zwei Spiele (gegen Nürnberg und Schalke) musste St. Paulis Trainer Timo Schultz von zu Hause zu schauen.
In seiner Abwesenheit holte seine Truppe bereits am vergangenen Spieltag die Hinrundenmeisterschaft, zum ersten Mal seit Einführung der eingleisigen 2. Liga. Mit 35 Punkten nach 16 Partien spielt der Klub vom Kiez seine beste Saison seit langem. Zuletzt gelang das in der Saison 2011/12 unter Trainer Andre Schubert, in der es aber am Ende nicht zum Aufstieg reichte.
Als Tabellenführer in die Winterpause
Seit seiner Beförderung im Sommer 2020 zum Cheftrainer hat ''Schulle'' die Spielweise der Mannschaft kräftig verändert. Mit kontrollierter Offensive führte er das Team zum Erfolg. Ob zu Hause oder in der Fremde, die Braun-Weißen wollen das Spiel machen und gehen auf die drei Punkte. Ein völlig neues Bild für die Fans, war man doch Jahre lang einen anderen Fußball am Millerntor gewohnt. Seit der Rückrunde der vergangenen Saison hat die Mannschaft die Vorgaben verinnerlicht und eilt von Sieg zu Sieg. Die Belohnung: Das beste 2. Liga-Team des Kalenderjahres 2021.
Das man sich aber für den sogenannten ''Herbstmeister'' nichts kaufen kann, weiß der besonnene Timo Schultz. Schon Uli Hoeneß sagte einst: "Der Weihnachtsmann war noch nie der Osterhase." Zudem zeigt ein Blick in die jüngste Vergangenheit: Vier der letzten fünf Herbstmeister verpassten den Aufstieg.
Einen Tipp bekommt Schultz noch von seinem alten Weggefährten Andre Trulsen: "Erst fünf Spiele vor dem Ende sollte man sich mit dem Aufstieg auseinandersetzen. Es bringt jetzt nichts, viel darüber zu reden", so der ehemalige ''Fußball-Gott'' in der Bild. Man ist also gewarnt an der Elbe.
Burgstaller bester St. Pauli-Torschütze im Unterhaus
Trotzdem will Schultz mit seiner Mannschaft schon für den nächsten Eintrag in Vereinsbüchern sorgen. Mit nur einem Punkt in Düsseldorf würde man definitiv als Tabellenführer in die Winterpause gehen, zum ersten Mal in der Geschichte des FC St. Pauli.
Sein Topstürmer Guido Burgstaller hat sich in den Chroniken schon verewigt. Nie zuvor schoss ein Spieler der Kiez-Kicker an den ersten 16 Spieltagen im eingleisigen Unterhaus so viele Tore wie der Österreicher - 14 Tore. Auch bei der Fortuna wird man auf den Dreier gehen und seine exzellente Ausgangslage verteidigen wollen. St. Paulis sieben Punkte Vorsprung auf Platz drei wurden seit Wiedereinführung der Relegation 2008/09 noch nie verspielt.
Die ganz große Geschichte soll dann im Mai 2022 fertig geschrieben sein, der Aufstieg in die Bundesliga. Dann könnte Timo Schultz nach seinem Aufstieg 2010 als Spieler auch als Trainer St. Pauli-Geschichte schreiben.
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