FIFA Frauen WM 2023: Kolumne von Melanie Behringer nach GER-Marokko

Popp macht Dinge, die andere Spielerinnen nicht machen

Von Melanie Behringer

Image: Melanie Behringer schätzt in ihrer WM-Kolumne die Leistungen der deutschen Mannschaft ein.

Melanie Behringer gewann 2007 mit den DFB-Frauen den WM-Titel. Für skysport.de schätzt die ehemalige Offensivspielerin und heutige DFB-Trainerin die Leistungen der deutschen Mannschaft ein. Der Auftaktsieg gegen Marokko hat sie begeistert.

Das 6:0 gegen Marokko war ein FIFA Frauen WM-Auftakt nach Maß für die deutsche Mannschaft! Es ist immer schwierig, in ein Turnier zu starten, weil man nicht genau weiß, was auf einen zukommt. Wenn man das erste Spiel verliert, hat man gleich Druck, das zweite gewinnen zu müssen. Besser hätte es für uns nicht laufen können. Ich denke, dass der Sieg auch in der Höhe völlig verdient war.

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Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg und Doppel-Torschützin Alexandra Popp haben beide betont: "Wir sind bei uns geblieben." In der Vorbereitung wurden viele Abläufe einstudiert. Die Mannschaft hat sich auf ihre eigenen Stärken konzentriert, sie hat eine überzeugende Leistung gezeigt. Es war ein gutes erstes Spiel und sehr schön anzuschauen.

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Bühl und Brand haben viel für die Mannschaft gearbeitet

In der Offensive waren Klara Bühl und Jule Brand sehr stark. Klara hat das 3:0 erzielt und auch Jule hat unfassbar viel für die Mannschaft gearbeitet. Ein eigener Treffer wäre das i-Tüpfelchen auf ihrer Leistung gewesen. Wenn sie so weitermacht, wird sie sich sicherlich in den nächsten Spielen mit einem Tor belohnen.

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Über Alex Popp müssen wir nicht viele Worte verlieren. Es ist wichtig, eine Spielerin wie sie in den eigenen Reihen zu haben. Ich glaube, jede Mannschaft wünscht sich eine wie Alex und niemand spielt gerne gegen sie. Sie geht in jeden Ball, auch dahin, wo es wehtut. Sie macht Dinge, die andere Spielerinnen nicht machen, das hat sie auch bei ihrem kuriosen zweiten Kopfballtor gezeigt.

Abwehrspielerinnen mit großem Vorwärtsdrang

Kathy Hendrich und Svenja Huth haben sich aus der Abwehr immer wieder in die Angriffe eingeschaltet, Kathy hat das 1:0 eingeleitet und mit einer super Flanke vorbereitet.

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Wenn eine Innenverteidigerin über den Flügel kommt und den Ball in die Mitte flankt, zeigt es, dass sie sehr viel Selbstvertrauen hat und mutig im Spiel ist.

Auch die Ersatzspielerinnen haben überzeugt

Man hat gesehen, wie groß die Spielfreude war und dass jede den Sieg unbedingt wollte. Keine Spielerin hat nachgelassen, auch nicht nach dem dritten und vierten Treffer, sondern bis zum Schluss konzentriert weitergespielt.

In der zweiten Halbzeit haben auch die eingewechselten Spielerinnen überzeugt. Für eine Trainerin ist es wichtig zu wissen, dass du Spielerinnen auf der Bank hast, die frischen Wind reinbringen können. Ich glaube, das haben alle gut umgesetzt.

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TOR: Merle Frohms (VfL Wolfsburg)
Ann-Katrin Berger (FC Chelsea)
Stina Johannes (Eintracht Frankfurt)
ABWEHR: Felicitas Rauch (VfL Wolfsburg)
Marina Hegering (VfL Wolfsburg)
Kathrin Hendrich (VfL Wolfsburg)
Sophia Kleinherne (Eintracht Frankfurt)
Sara Doorsoun (Eintracht Frankfurt)
Sjoeke Nüsken (Eintracht Frankfurt)
MITTELFELD/ANGRIFF: Jule Brand (VfL Wolfsburg)
Nicole Anyomi (Eintracht Frankfurt)
Sydney Lohmann (FC Bayern München)
Sara Däbritz (Olympique Lyon)
Melanie Leupolz (FC Chelsea)
Lina Magull (FC Bayern München)
Lena Oberdorf (VfL Wolfsburg)
Laura Freigang (Eintracht Frankfurt)
Chantal Hagel (TSG Hoffenheim)
Klara Bühl (FC Bayern München)
Lena Lattwein (VfL Wolfsburg)
Lea Schüller (FC Bayern München)
Svenja Huth (VfL Wolfsburg)
Alexandra Popp (VfL Wolfsburg)

Für Lea Schüller ist es super, dass sie ein Erfolgserlebnis hatte. Stürmerinnen werden an ihren Toren gemessen, und sie hat es richtig gut gemacht.

Viele Spielerinnen haben Einsatzzeiten bekommen und alle haben bis zum Schluss voll durchgezogen. Wenn sie bei ihrem Spiel bleibt, wird die Mannschaft in den nächsten Partien eine ähnlich gute Leistung zeigen wie gegen Marokko. Da bin ich mir sicher.

Eine spannende FIFA Frauen WM mit Überraschungen

Bisher gab es bei der FIFA Frauen WM 2023 einige spannende Spiele und auch Überraschungen. Ich denke dabei an Frankreichs 0:0 gegen Jamaika, England musste beim 1:0 gegen Haiti zittern. Wenn man die Ergebnisse der europäischen Teams zum Auftakt betrachtet, haben sich die meisten etwas schwer getan.

Umso glücklicher bin ich, dass Deutschland mit einem überzeugenden 6:0 gestartet ist. Wir sind auf einem guten Weg und ich wiederhole mich (hier geht es zur ersten WM-Kolumne): Ich glaube, dass wir zu den Mitfavoriten gehören.

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Zur Person:

Als Spielerin gewann Melanie Behringer (37) die WM 2007, die EM 2009 und 2013 sowie Olympia-Gold 2016, als sie zudem Torschützenkönigin wurde. Auf Vereinsebene spielte sie u.a. für den SC Freiburg und den 1. FFC Frankfurt sowie den FC Bayern München. Mit den Münchnerinnen gewann sie zweimal die Deutsche Meisterschaft, ehe sie ihre Karriere 2019 beendete. Als Co-Trainerin der U-17-Auswahl saß sie u.a. beim 4. Platz bei der WM 2022 in Indien auf der Bank. Aktuell ist sie Co-Trainerin der U19, die in Belgien um den EM-Titel spielt. Danach übernimmt sie die U16 als Cheftrainerin.

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