FIFA WM 2022: Katars Emir verteidigt Umgang mit Menschenrechten

Kritik werde "ernst genommen" - Katars Emir verteidigt Umgang mit Menschenrechten

Image: Emir Tamim Bin Hamad Al Thani verteidigt den Umgang mit Menschenrechten in Katar.

Gut zwei Monate vor Beginn der Fußball-WM in Katar hat dessen Emir Tamim Bin Hamad Al Thani den Umgang mit Menschenrechten im Land verteidigt

Kritik daran werde meist "als Empfehlung oder Warnung verstanden und ernst genommen", sagte der Emir gegenüber Le Point in einem Interview, das die französische Wochenzeitung am Mittwochabend veröffentlichte. Dann würde entsprechend gehandelt. Es gebe aber auch Kritik ''unabhängig davon, was wir tun''. Diese solle ''verunglimpfen'' und komme von Leuten, die nicht hinnehmen, dass ein arabisches Land wie Katar die Weltmeisterschaft ausrichtet."

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Viel Kritik

Das reiche Emirat am Golf wird immer wieder wegen systematischen Menschenrechtsverstößen und der Ausbeutung von Migranten kritisiert. Die Regierung weist die Vorwürfe zurück und führt Reformen zugunsten der Arbeiter an. In Katar leben Menschenrechtsorganisationen zufolge rund zwei Millionen Arbeitsmigranten. Sie kommen vor allem aus armen Ländern wie Bangladesch, Nepal oder Indien.

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"Zum Beispiel wurde uns klar, dass wir ein Problem mit der Arbeit auf Baustellen haben, woraufhin wir in Rekordzeit starke Maßnahmen ergriffen", sagte der Emir. "Wir haben das Gesetz geändert und bestrafen jeden, der einen Mitarbeiter schlecht behandelt, wir haben unsere Türen für Nichtregierungsorganisationen geöffnet und arbeiten mit ihnen zusammen."

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Meinungsfreiheit stark eingeschränkt

Die Meinungsfreiheit in Katar ist der US-Organisation Freedom House zufolge stark eingeschränkt. Sicherheitskräfte sollen persönliche Kommunikation überwachen, und wer politisch sensible Inhalte etwa in sozialen Netzwerken verbreitet, kann dafür Strafen riskieren.

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"Ich persönlich glaube an die Meinungsfreiheit. Sie sollte geschützt werden», sagte der Emir. Wenn eine Meinung aber zu "Problemen im kulturellen oder religiösen Bereich führt, ist es wirklich notwendig, sie zu äußern?» Man müsse «sehr vorsichtig" sein und vermeiden, "Menschen anderer Kulturen, Religionen oder Hintergründe» zu verletzen. «Allgemein sollte es Grenzen geben", so der Emir.

Die Fußball-WM, die erstmals in einem Land der arabischen Welt stattfindet, beginnt am 20. November und läuft bis zum 18. Dezember.

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dpa