Heute um 16 Uhr blickt die Fußball-Welt gespannt nach Moskau: In der russischen Hauptstadt werden die Gruppen für die WM 2018 ausgelost. Sky Sport beantwortet vorab die wichtigsten Fragen.
Wann geht es los?
Die Auslosung beginnt am Freitag um 16 Uhr (alle Infos sowie die WM-Auslosung gibt es im Liveblog auf skysport.de). Ab 17 Uhr analysieren Ex-Nationalspieler Kevin Kuranyi und Sky Reporter Uli Köhler live auf Sky Sport News HD die gezogenen WM-Gruppen.
Wie sehen die Lostöpfe aus?
Ausschlaggebend für die Topfeinteilung war die FIFA-Weltrangliste vom 16. Oktober. Kurios: Russland ist in diesem Ranking mit Platz 65 am niedrigsten platziert, ist aber als Gastgeber automatisch als Gruppenkopf gesetzt.
Topf 1: Russland, Deutschland, Brasilien, Portugal, Frankreich, Argentinien, Belgien, Polen
Topf 2: England, Spanien, Schweiz, Kroatien, Kolumbien, Peru, Mexiko, Uruguay
Topf 3: Dänemark, Island, Schweden, Costa Rica, Iran, Senegal, Tunesien, Ägypten
Topf 4: Serbien, Australien, Japan, Südkorea, Nigeria, Saudi-Arabien, Marokko, Panama
Wie ist der Ablauf der Auslosung?
Deutschland bekommt den stärksten ihrer drei Gegner zuerst zugelost. Die Loskugeln werden nacheinander aus den Töpfen eins, zwei, drei und vier gezogen, wie der Weltverband FIFA mitteilte.
Ausgeschlossen sind Gruppen mit mehr als zwei europäischen Mannschaften sowie andere Duelle von Teams aus derselben Konföderation. Die FIFA teilte zudem mit, dass die 14 europäischen Teilnehmer auf alle acht Gruppen verteilt werden. Es könne keine Gruppe ohne europäische Mannschaft geben, hieß es zum Ablauf.
Damit ist klar: In sechs der acht Gruppen werden zwei Teams aus Europa spielen, in zwei weiteren Vorrundenstaffeln wird nur ein Europäer vertreten sein. Alle anderen Kontinentalverbände dürfen maximal ein Team pro Gruppe stellen.
Was wäre die schwerstmögliche Gruppe für das DFB-Team?
Laut FIFA-Weltrangliste: Spanien, Costa Rica, Nigeria.
Was wäre die auf dem Papier einfachste Gruppe?
Laut FIFA-Weltrangliste: Uruguay, Iran, Saudi-Arabien.
Wer sind die Losfeen?
Sieben einstige Helden, die je einen Weltmeister repräsentieren: Diego Maradona (Argentinien), Laurent Blanc (Frankreich), Gordon Banks (England), Cafu (Brasilien), Fabio Cannavaro (Italien), Diego Forlan (Uruguay) und Carles Puyol (Spanien). Der 91 Jahre alte Nikita Simonjan vertritt den Gastgeber Russland.
Welche Aufgabe hat Miroslav Klose?
Der Weltmeister von 2014 wird den WM-Pokal in den Kreml tragen. "Es ist eine Ehre für mich, auf eine Art noch immer Teil der WM zu sein, auch nach meinem Rücktritt", sagt Klose. Es sei etwas Besonderes, "Russland und der Welt diese Trophäe zu präsentieren, für die wir in Brasilien so hart gekämpft haben".
Wer moderiert?
Der frühere englische Starstürmer Gary Lineker, WM-Torschützenkönig von 1986, und die russische Sportjournalistin Maria Komandnaya werden durch die Veranstaltung im Kremlpalast führen.
Wie ist der Stand der WM-Vorbereitung?
Rein infrastrukturell: sehr weit fortgeschritten. Nur das Stadion von Samara hängt hinter dem Zeitplan, alle anderen sind bereits fertig oder werden es in den kommenden Monaten.
Welche Probleme gibt es dennoch?
Unzählige. Der gewaltige Dopingskandal ist nicht ausgestanden, die Hooliganproblematik oder die Ausbeutung nordkoreanischer Arbeiter bestimmen die Schlagzeilen. Alle Beteiligten wollen die Skandale totschweigen - auch die FIFA. Sie ist froh, dass die Auslosung vor dem 5. Dezember stattfindet.
Am kommenden Dienstag bestraft das Internationale Olympische Komitee (IOC) Russland für sein staatlich gelenktes Dopingsystem - womöglich mit dem Ausschluss von den Winterspielen. Im McLaren-Report sind 34 russische Fußballer als stark dopingverdächtig erwähnt - darunter der komplette WM-Kader von 2014.