Frank Baumann kehrt dem SV Werder Bremen nach der Saison den Rücken. Der 48-Jährige war seit 1999 mit den Hanseaten verbunden – erst als Spieler und seit 2010 als Funktionär. Seit 2016 fungierte er als Geschäftsführer Sport. Im exklusiven Interview mit Sky erklärt er die Gründe für seinen Abschied.
Frank Baumann bei Sky über...
...seine Beweggründe, den Vertrag als Geschäftsführer von Werder Bremen im Sommer 2024 nicht zu verlängern: "Ich bin davon überzeugt, dass es für einen persönlich, aber auch für den Verein gut ist, wenn man als Geschäftsführer mittel bis langfristig agieren und gewisse Dinge umsetzen kann. Aber nach einer gewissen Zeit ist es für alle Beteiligten gut, dass dann auch mal Schluss ist, ein neues Gesicht da ist und neue Impulse kommen. Für mich ist nach Saisonende der Zeitpunkt gekommen, dass es sich gut anfühlt. Aber ich glaube, dass Werder Bremen in vielen Bereichen gut aufgestellt ist, um dann hoffentlich ein gut bestelltes Feld weiter entwickeln zu können. (…) Wir brauchen nicht drum herumreden, dass das natürlich schwer ist. Ich bin jetzt fast 25 Jahre in Bremen, fast genauso lange bei Werder, mit kurzen Unterbrechungen bezüglich der Auszeiten. Natürlich ist das eine besondere Geschichte und Werder ist deutlich mehr für mich als nur ein normaler Verein und Arbeitgeber. Deswegen ist bisschen Wehmut dabei, aber noch bin ich acht Monate hier. Ich werde es auf alle Fälle überleben, aber natürlich immer Werder weiter verbunden sein."
...den Zeitpunkt der Entscheidung: "Ich bin da rational unterwegs und es war von langer Hand geplant, dass ich irgendwann im nächsten Jahr aufhöre. Ich habe immer versucht, trotzdem einen guten Zeitpunkt zu erwischen, wo ich guten Gewissens gehen kann. Es war mir wichtig, meinem Nachfolger sowohl sportlich, wirtschaftlich als auch personell eine gute Situation zu hinterlassen. Das war vor zwei, drei Jahren vielleicht noch nicht so gegeben. Wir haben aus einer sehr schweren Zeit ein gesundes Fundament entwickelt, worauf sich aufbauen lässt. Insofern habe ich die Entscheidung mit Überzeugung getroffen und deswegen ist es mir auch nicht sehr schwergefallen."
...Clemens Fritz als möglichen Nachfolger: "Clemens hat sich in den letzten Jahren sehr gut entwickelt. Wir sind das sehr gezielt angegangen, Stück für Stück über einen Trainee, dann über verschiedene Positionen und Bereiche, um ihn weiterzuentwickeln. Clemens hatte die Bereitschaft, dazu lernen zu wollen und deswegen ist es absolut richtig, dass er ein potenzieller Nachfolgekandidat ist. Aber genauso legitim ist es, dass sich der Aufsichtsrat darüber hinaus umschaut, ob noch bessere Optionen verfügbar sind. Clemens ist mit Sicherheit ein passender Kandidat - mit der Art und Weise, wie er die Dinge angeht und wie er sich mit Werder identifiziert. Alles andere muss dann der Aufsichtsrat entscheiden."
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