Grindel im Zentrum der Kritik: Beim DFB hat es "richtig gekracht"

Aussprache nach Weltmeister-Aus

Von Sport-Informations-Dienst (SID)

Image: Im Kreuzfeuer der Kritik: DFB-Präsident Reinhard Grindel.

DFB-Präsident Reinhard Grindel sieht sich nach seinen teilweise unglücklichen Äußerungen im Zuge der Ausbootung der drei Rio-Weltmeister Thomas Müller, Jerome Boateng und Mats Hummels offenbar massivem internen Gegenwind ausgesetzt.

Bei dem als "Aussprache" deklarierten Treffen mehrerer Präsidiumsmitglieder im Vorfeld des Länderspiels gegen Serbien (1:1) am Mittwoch in Wolfsburg soll es laut kicker "richtig gekracht" haben. Grindel stand demnach im Zentrum der Kritik.

Der Grund sollen die teils widersprüchlichen Aussagen des Präsidenten zur Entscheidung von Bundestrainer Joachim Löw gewesen sein, besagtes Trio in der Nationalmannschaft nicht mehr zu berücksichtigen. Besonders verärgert sollen die Kollegen an der Verbandsspitze darauf reagiert haben, dass Grindel den drei Münchnern indirekt ein Abschiedsspiel in Aussicht gestellt hatte. Diese Form der Ehrerweisung für verdiente Nationalspieler soll es laut einem Präsidiumsbeschluss nicht mehr geben.

Aussprache zwischen Grindel, Koch, Curtius, Bierhoff und Rauball

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Im BR hatte Grindel gesagt: "Ich würde jetzt vorschlagen, dass sich mal alles setzt. Und wenn dann sich die Situation ergibt, dass die Spieler von uns verabschiedet werden möchten, dann werden wir das in einer angemessenen Form tun. Aber das hat sicherlich noch seine Zeit."

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) wies danach jedoch darauf hin, dass Grindel nicht direkt von einem Abschiedsspiel gesprochen habe. "In dem Moment, in dem ein Spieler nicht mehr zur Verfügung steht, werden wir ihn verabschieden, so wie wir das mit allen verdienten Nationalspielern im kleineren oder größeren Rahmen gemacht haben", sagte DFB-Direktor Oliver Bierhoff.

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An dem Treffen in Wolfsburg nahmen neben Grindel dessen Vize Rainer Koch, Generalsekretär Friedrich Curtius, Bierhoff, Ligapräsident Reinhard Rauball und dessen Vize Peter Peters teil. Löw, der die Mannschaft auf das erste Länderspiel des Jahres vorbereitete, war wie geplant nicht anwesend.

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DIE DFB-KICKER IN DER EINZELKRITIK - JETZT DURCHKLICKEN:

Manuel Neuer: Hatte seinen ersten Ballkontakt in der achten Minute. Beim Kopfball von Frankfurts Jovic machtlos (12.) - anschließend beschäftigungslos. NOTE: 3
Lukas Klostermann: Hatte gleich in der ersten Minute eine gute Chance und feierte ein ordentliches Debüt im DFB-Team. Verhinderte mit einer spektakulären Grätsche das 2:0 gegen Jovic. Machte kurz vor Schluss für Kehrer Platz. NOTE: 3
Niklas Süle: Wurde von Löw zum neuen Abwehrchef erkoren, konnte die Erwartungen jedoch noch nicht ganz erfüllen. Stand beim Gegentor zu weit weg von Jovic und sah unglücklich aus. NOTE: 4
Jonathan Tah: War sich beim Gegentor nicht mit Süle einig und verlor einige Zweikämpfe. Vor allem gegen den agilen Jovic wirkte Tah einige Male überfordert. NOTE: 4
Marcel Halstenberg: Nach dem Sicherheitsfußball in der ersten Hälfte steigerte sich auch Halstenberg in Durchgang zwei. Vereinzelt sehenswerte Kombinationen mit Julian Brandt. NOTE: 3
Joshua Kimmich: Als arrivierte Kraft ackerte Kimmich nach vorne, musste aber auch in der Defensive aushelfen. Seine unglückliche Kopfabwehr führte zum Gegentor. NOTE: 3
Ilkay Gündogan: Blieb in der ersten Hälfte weitestgehend unauffällig. In der zweiten Hälfte sehr viel aktiver im Spiel. Hatte den Ausgleich in der 65. Minute auf dem Fuß, allerdings klärte Maksimovic in letzter Sekunde auf der Linie. NOTE: 2
Julian Brandt: War bis zur 56. Minute dabei und belebte vor allem die rechte Seite. Phasenweise gute Akzente, allerdings fehlte ihm der Zug zum Tor. NOTE: 3
Kai Havertz: Harmonierte vor allem mit seinem Leverkusener Teamkollegen Brandt und setzte diesen einige Male gut in Szene. Im Zweikampf gegen bullige Serben zog er jedoch öfters den Kürzeren. NOTE: 4
Leroy Sane: Fand die ersten 25. Minuten schwer ins Spiel und tat sich auf der linken Seite oft schwer - auch weil über links wenig lief. Ab Halbzeit zwei glänzte er mit seiner Schnelligkeit und Dribblings, wie man es sich von ihm wünscht. NOTE: 2
Timo Werner: War das ganze Spiel bemüht, scheiterte jedoch bei seiner Großchance in der 37. Minute kläglich an Dmitrovic im serbischen Tor. Auch danach nicht unbedingt mit Zielwasser gesegnet. NOTE: 5
Marc-Andre ter Stegen: Konnte sich in der zweiten Hälfte kaum beweisen. Den einzigen Schuss auf sein Tor - in der 90. Minute - konnte er problemlos parieren. NOTE: 3
Marco Reus (ab 56. Minute für Havertz). Mit ihm und Goretzka kam wieder mehr Zug ins deutsche Spiel. Bereitete den Ausgleich mit einem schönen Rückpass vor und hatte zuvor schon einmal das 1:1 auf dem Fuß. NOTE: 2
Leon Goretzka: (ab 56. Minute für Brandt). Der Bayern-Star sorgte für mehr Zielstrebigkeit, Übersicht und Tempo im Spiel der DFB-Elf. Erzielte in der 69. Minute den lange überfälligen Ausgleich. NOTE: 2
Thilo Kehrer (r.) und Nico Schulz (l.) kamen in den Schlussminuten für die angeschlagenen Klostermann und Sane. NOTE: Keine Bewertung

Sport-Informations-Dienst (SID)