Titelverteidiger Real Madrid hat in der Champions League gegen Liverpool eine weitere Niederlage kassiert und ist auf Rang 24 abgerutscht. Didi Hamann und die Presse fanden deutliche Worte für die Königlichen.
Nach dem erneuten schmerzlichen Patzer mitsamt eines teuren Fehlschusses von Kylian Mbappe hat Sky Experte Didi Hamann den Champions-League-Titelverteidiger Real Madrid deutlich kritisiert. "Das größte Problem ist, dass sie kein Team sind", sagte er bei Sky Austria. "Wenn du Spieler wie Mbappe und Vini Jr. hast, die das meiste Geld verdienen und nichts nach vorne machen, dann sagen die anderen irgendwann: Warum sollte ich für den mitlaufen?"
Mbappe vergab nach dem Reds-Führungstor von Alexis MacAllister (52.) den möglichen Ausgleich vom Punkt (61.). Stattdessen erhöhte Cody Gakpo (76.) und sorgte mit dafür, dass Liverpool mit der perfekten Ausbeute von fünf Siegen die Tabellenführung verteidigte.
Hätte Modric aufhören sollen?
Ein weiteres Beispiel für die schlechte Stimmung bei den Königlichen sieht Hamann im Verhalten von Jude Bellingham: "Er fängt an, die Leute zu treten oder versucht, Foul zu spielen, um seinen Frust loszuwerden", so Hamann.
Zudem schaffe es Real derzeit nicht, Toni Kroos zu ersetzen. Während Aurelien Tchouameni verletzt ist und Eduardo Camavinga zu Beginn der Saison fehlte, habe Luka Modric mit seinem Alter zu kämpfen: "Modric ist jetzt 39, da fährst du nach Liverpool und weißt gar nicht, wie dir geschieht. Die fressen dich mit ihrem Tempo und der Körperlichkeit auf", meint der Sky Experte. "Vielleicht hätte er auch sagen sollen: Nochmal die Champions League gewonnen - das war's jetzt."
Real bangt um das Achtelfinale
Neben den Mittelfeldspielern muss Real Madrid im Moment auf David Alaba, Eder Militao, Dani Carvajal, Rodrygo und Vinicius Jr. verzichten.
Anfang Juni hatte Trainer Carlo Ancelotti nach dem Finalsieg gegen Borussia Dortmund (2:0) noch mit seinen Profis um die Wette gestrahlt - nun muss der Tabellenzweite der spanischen Liga um den Einzug ins Achtelfinale kämpfen. Real steht mit nur sechs Zählern aktuell auf dem letzten CL-Playoff-Platz und Hamann rechnet Madrid keine guten Chancen aus: "Ich glaube, es wird schlechter, bevor es besser wird. Ich würde nicht darauf wetten, dass sie unter die ersten 24 kommen, das wird schwierig."
Kritik von der spanischen Presse
Auch die spanischen Medien fanden deutliche Worte für die erneute Niederlage der Madrilenen. "Weder Madrid noch Mbappe", titelte die AS nach der 0:2 (0:0)-Niederlage der Königlichen, kaum etwas sei derzeit von früherer Stärke zu sehen: "Ein schwarzer Abend für die Weißen und für Mbappe, der einen Elfmeter verschoss und ungeschickt agierte." Die Marca schrieb angesichts des Absturzes auf Rang 24 im neuen Königsklassen-Modus von der "harten Realität in Madrid".
Den nächsten Auftritt in der Champions League hat Real am 10. Dezember bei Atalanta Bergamo.
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