Beim Hamburger SV ist der Kampfgeist zurück. Der Bundesliga-Dino setzte sich mit 3:1 gegen den 1. FC Köln durch und konnte damit erstmals seit sieben Jahren wieder mit zwei Siegen in die neue Saison starten. Außerdem grüßt der HSV erstmals seit August 2009 von der Tabellenspitze - zumindest bis Samstagnachmittag.
Trotz der Übernachtung an der Tabellenspitze haben sich Spieler und Trainer des HSV in Demut geübt. "Man kann sich den Blick auf die Tabelle jetzt schon mal gönnen, aber wir sollten als Mannschaft wissen, wo wir stehen und realistisch sein", sagte Torhüter Christian Mathenia nach Erfolg in Köln.
Durch den zweiten Saisonsieg eroberte der in den vergangenen Jahren gebeutelte HSV zumindest für eine Nacht den ersten Platz der Bundesliga. Am ersten Spieltag hatte Hamburg sich knapp gegen den FC Augsburg (1:0) durchgesetzt.
Gisdol hatte Sieg nicht erwartet
"Jetzt freuen wir uns riesig über diesen Sieg in Köln, den hatten wir nicht erwartet", sagte Trainer Markus Gisdol: "Wir hatten uns einen Punkt ausgerechnet, wenn es gut für uns läuft. Und so verlief dann ja auch die erste Halbzeit. Aber die Tore haben uns sehr geholfen, und die Mannschaft hat eine hervorragende läuferische Leistung gebracht."
Andre Hahn (28.), Bobby Wood (34.) und Lewis Holtby (90.+10) trafen für die Gäste. Frederik Sörensen (90.+7) erzielte das Tor für Köln in einem Spiel, das aufgrund einer Verletzung von Schiedsrichter Dr. Felix Brych für etwa acht Minuten unterbrochen werden musste.
"Wir gehen jetzt mit sechs Zählern in die Länderspielpause, diese Punkte nimmt uns keiner", sagte Gisdol: "Ich werde aber den Teufel tun, nach zwei Spieltagen irgendeine Gesamtsituation zu bewerten." Bei den zwei Siegen zum Start habe auch Glück eine Rolle gespielt.
Köln mit schwachem Saisonstart
Ernüchterung herrschte hingegen beim FC vor. Der Europa-League-Teilnehmer kassierte die zweite Pleite in Folge und muss nun mit null Punkten in die Länderspielpause gehen. Entsprechend enttäuscht reagierte Coach Peter Stöger: "Wir haben uns bemüht und wollten auch Akzente setzen. Aber Hamburg hat seine Standardsituationen ausgenutzt. Mit der Europa League haben die ersten beiden Niederlagen nichts zu tun. Wir müssen nun in den nächsten Spielen die Punkte holen."
Weitaus kritischer äußerte sich FC-Manager Jörg Schmadtke bei Eurosport: "Das war eine schlechte Leistung heute. Das Spiel war zu langsam, wir hatten keinen Spielfluss."