Mit einer Rückkehr zu Borussia Dortmund würde Mats Hummels nicht nur sportlich eine Lücke beim FC Bayern München hinterlassen. Der deutsche Rekordmeister steht unter Zugzwang.
In der Jugend des FC Bayern ausgebildet, bei Borussia Dortmund zum Weltklasse-Verteidiger gereift, als Führungsspieler nach München zurückgekehrt und nun mit Dortmund wiedervereint? Der mögliche Wechsel von Mats Hummels zum BVB sorgt für großes Aufsehen.
STIMMT AB!
Immerhin schloss sich für den Innenverteidiger 2016 mit dem Wechsel in seine Heimat eigentlich der Kreis, "aber die große Liebe ist es nie wirklich geworden", weiß Sky Reporter Uli Köhler. Seiner Meinung wäre ein Abgang des Weltmeisters von 2014 alles andere als ein guter Deal für den deutschen Rekordmeister.
"Kritische Geister beim FC Bayern nicht so willkommen"
"Ihnen bricht nicht nur ein guter Spieler, der gerade nach dem DFB-Aus überzeugende Leistungen gezeigt hat, sondern auch ein echter Münchner weg", meint Köhler, der hinter dem Transfer nicht nur sportliche Gründe vermutet: "Hummels ist ein interner Kritiker, der immer seine Meinung äußert und klare Kante zeigt. Aber es sieht so aus, als wären kritische Geister beim FC Bayern nicht so willkommen."
Zwischen beiden Vereinen hat es bereits konkrete Gespräche gegeben. Das berichteten zunächst die Bild und Sport Bild. Nach Infos von Sky Reporter Torben Hoffmann sind die Verhandlungen und Details sehr weit fortgeschritten - eine Unterschrift ist jedoch noch nicht erfolgt. Die Ablöse soll nach Sky Informationen bei rund 30 Millionen Euro liegen.
Mit Hummels bekäme der BVB einen Spieler, der der jungen Truppe mit seinen Führungsqualitäten weiterhelfen kann. Auf der anderen Seite würde er im Süden eine große Lücke hinterlassen. "Neben Niklas Süle haben die Bayern mit Lucas Hernandez und Benjamin Pavard nur noch zwei Spieler, die als Innenverteidiger eingesetzt werden können", zählt Köhler auf. Doch da gibt es auch zwei Haken.
Was wird aus Boateng?
Auf der linken Seite soll Hernandez eigentlich Druck auf Alaba machen, damit der Österreicher in Zukunft sein Potenzial noch besser ausschöpfen kann. Zudem wird Pavard auch als Rechtsverteidiger benötigt, um Joshua Kimmich Pausen zu verschaffen.
Blieben noch Javi Martinez und Lars Lukas Mai. Den erfahrenen Spanier sieht Trainer Niko Kovac eher auf der Sechser-Position und nur im Notfall in der Innenverteidigung. Der 19-jährige Mai unterschrieb im April 2018 zwar einen Profivertrag, kam in der vergangenen Saison bei den Profis aber nicht zum Einsatz. Gibt es daher ein Umdenken in der Personalie Jerome Boateng?
FCB muss bei Hummels-Abgang nachrüsten
Ein Abgang des 30-Jährigen galt bisher als wahrscheinlich, hatten ihm die Münchner nach dem Saisonende in Person von Präsident Uli Hoeneß deutlich zu verstehen gegeben, sich einen neuen Verein zu suchen. Auch wenn Boateng einen Verbleib zuletzt nicht gänzlich ausschloss, kann sich Köhler dieses Szenario nicht vorstellen. "Er wollte letztes Jahr schon zu PSG wechseln. Zudem ist das Tischtuch zwischen ihm und den Bossen noch mehr zerschnitten als bei Hummels."
Bedeutet im Umkehrschluss: Der FC Bayern wird auch in der Abwehr nachrüsten müssen. Sportdirektor Hasan Salihamidzic steht vor arbeitsreichen Tagen.