Das DFB-Aus von Thomas Müller, Mats Hummels und Jerome Boateng hat hohe Wellen geschlagen. Auch die Sky90 Runde diskutiert die überraschende Entscheidung von Bundestrainer Joachim Löw und reagiert mit Unverständnis.
Stefan Effenberg kann die Ausbootung der drei Weltmeister "aus sportlicher Sicht nicht nachvollziehen". Der 35-fache Nationalspieler sieht derzeit in der Innenverteidigung keine echte Konkurrenz für Hummels und Boateng: "Vielleicht Niklas Süle, der spielt eine gute Rolle. Aber einen anderen sehe ich nicht. Die sind alle auf dem Weg, aber noch nicht da, wo die beiden sind."
Sky Kommentator Wolff Fuss stimmt Effenberg zu: "Fakt ist, dass er [Joachim Löw, Anm. d. Red.] zwei der drei besten deutschen Innenverteidiger raus nimmt - und zwar endgültig."
Auch Thomas Müller sei laut Effenberg weiterhin wertvoll für die Nationalmannschaft: "Er war auch bei Bayern München nicht immer unangefochtener Stammspieler, hat sich aber immer für die Mannschaft eingesetzt. Und wenn er von der Bank kam, kam immer ein Spieler, der sofort für Gefahr sorgte."
"Einzelkämpfer und keine Mannschaft"
Sky Experte Didi Hamann sieht das Grundproblem der Nationalmannschaft ohnehin ganz woanders. Der 45-Jährige kritisiert Löws Kaderzusammenstellung scharf: "Das ist doch absurd. Nach dem Confed Cup hatten wir einen Pool von 35 bis 40 Spielern, die jeder Trainer gerne trainiert hätte. […] Dann schafft es der Trainer nicht, innerhalb von zwölf Monaten aus diesen Spielern mit den besten Jungen und den besten Alten einen Kader zu formen."
Der Grund für das frühe WM-Aus sei nicht die fehlende individuelle Klasse gewesen, "sondern dass wir elf Einzelkämpfer auf dem Platz hatten und keine Mannschaft", erklärt Hamann: "Die Moral von der Geschichte ist, dass er [Löw, Anm. d. Red.] es immer noch nicht geschafft hat, eine Mannschaft zu formen. Und dann schmeißt er drei unserer besten Spieler komplett raus."
Der Sky Experte ist sich sicher, dass Löw seine Entscheidung noch "auf die Füße fallen wird": "Du hast jetzt eine Mannschaft, in der die Führung fehlt. Wenn du keine Führung hast, da können die Spieler so gut sein, wie sie wollen, dann wirst du nichts gewinnen."