Jadon Sancho ist einer der großen Hoffnungsträger bei Borussia Dortmund. Mit dem Rückkehrer will der BVB nach einer schwachen Hinrunde unbedingt noch die Champions League erreichen. Sancho legte auch furios los, aber mittlerweile scheint Sand im Getriebe.
Es war alles bereit bei Borussia Dortmund für die große Aufholjagd in der Rückrunde. Sancho, zuletzt bei Manchester United komplett aufs Abstellgleis geraten, sollte als Katalysator fungieren und dafür sorgen, dass der BVB endlich seine PS wieder auf die Straße bringt. Der Plan war einfach: der Tempodribbler sollte in Dortmund so schnell wie möglich an seine alte Form anknüpfen und den amtierenden Vizemeister mit Toren und Vorlagen wieder in die Spur bringen.
Starker Sancho-Start beim BVB
Und tatsächlich machte es zunächst den Eindruck, dass der 23-Jährige als Soforthilfe herhalten kann. Im ersten Spiel bereitete Sancho als Joker direkt einen Treffer vor. Eine Woche später gegen Köln stand der Flügelspieler erstmals in der Startformation und holte den Elfmeter zum vorentscheidenden 2:0 heraus.
Doch seitdem kam nicht mehr viel vom Hoffnungsträger. Gegen Bochum blieb er blass, anschließend machten ihm muskuläre Probleme zu schaffen. Die Partie in Heidenheim verpasste er und gegen Freiburg reichte es nur zu einem Kurzeinsatz. Zuletzt stand er in Wolfsburg und in der Champions League in Eindhoven wieder von Beginn an auf dem Platz, konnte aber nicht überzeugen. Insgesamt benötigt der Engländer 333 Minuten für eine Torbeteiligung und gibt pro 90 Minuten nur 1,1 Schüsse ab. Noch zu wenig für die Ansprüche des Offensivspezialisten, der in seiner ersten BVB-Periode von 2017 bis 2021 50 Treffer und 64 Assists in 137 Pflichtspielen beisteuerte. Erfreulich ist dagegen seine 54-prozentige Zweikampfquote - kein BVB-Flügelspieler kann einen besseren Wert verbuchen.
Kaum zu sehen gegen Eindhoven
"Jadon war bemüht, hat viel versucht, war aber vielleicht hier und da etwas unglücklich. Ihm sind einige Bälle versprungen. Wir haben den höchsten Anspruch an diesen Jungen, den hat er aber auch an sich selbst", urteile Sportdirektor Sebastian Kehl die Leistung Sanchos nach dem Remis bei der PSV. Und Trainer Edin Terzic ergänzte: "Jadon hat es, wie wir alle nicht geschafft, an sein Maximum ranzukommen. Wir wissen, dass er noch Luft nach oben hat und werden ihn unterstützen."
Aus den Aussagen wird deutlich, dass man sich einerseits sicherlich etwas mehr erhofft hatte, aber nach wie vor absolut überzeugt ist von Sancho. Das Problem: Hat man Sancho zu früh reingeworfen? Nach Sky Informationen trainierte der Offensiv-Allrounder in den letzten Wochen immer wieder sehr dosiert und musste aus dem Teamtraining rausgenommen werden. Jetzt ist er aber voll fit, so bestätigte es auch Coach Terzic
Ende gut, alles gut?
Für Sancho wird es nun wichtig sein, körperlich voll auf der Höhe zu sein. Dass dies dauern könnte, war allen Beteiligten klar, denn schließlich war er vor seinem Wechsel sechs Wochen komplett raus. Sobald dies der Fall ist, kann Sancho immer noch der erhoffte Unterschiedsspieler werden.
Die Aufholjagd ist derweil auch so schon im vollen Gange, denn Dortmund ist in 2024 noch ungeschlagen. Doch der BVB darf seine Augen vor der Wahrheit nicht verschließen, denn auch in der Hinrunde punktete man gegen die gleichen Gegner ordentlich, brach erst im Endspurt ein. Bis dahin ist dann aber Sancho die erhoffte Soforthilfe...
Mehr zu den Autoren und Autorinnen auf skysport.de
Alle weiteren wichtigen Nachrichten aus der Sportwelt gibt es im News Update nachzulesen.