Jamie Leweling trumpft bei seinem Deutschland-Debüt groß auf

Das Traumdebüt, aus dem fast nichts wurde

Image: Jamie Leweling (re.) trumpft bei seinem DFB-Debüt groß auf.

Das Traumdebüt und Siegtor von Jamie Leweling in der Fußball-Nationalmannschaft ist auch der Unpässlichkeit seiner Teamkollegen zu verdanken.

"Wenn alle gesund gewesen wären, wäre er nicht dabei gewesen", sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann nach dem 1:0 in München gegen die Niederlande. Leweling war erst nachträglich wegen der Verletzung von Bayern-Star Jamal Musiala in den Kader gerückt - und konnte so überhaupt erst zum Matchwinner im Fußball-Klassiker werden.

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OLIVER BAUMANN: Bei seinem ersten Auftritt im DFB-Trikot kaum gefordert. Überzeugt einmal mit gutem Stellungsspiel und hält kurz vor Schluss den Sieg fest. NOTE: 2.
JOSHUA KIMMICH: Lässt defensiv auf seiner Seite nichts zu und bringt sich immer mal wieder offensiv ein. Ein insgesamt souveräner Auftritt ohne die ganz großen Momente. NOTE: 2.
ANTONIO RÜDIGER: Lässt mit Schlotterbeck quasi keine Niederlande-Chance zu und köpft bei Standards ein paar Mal aufs Oranje-Tor. Hin und wieder mit ein paar kleineren Unkonzentriertheiten. NOTE: 2.
NICO SCHLOTTERBECK: Spielt in der 19. Minute einen gefährlichen Fehlpass, bildet aber sonst einen weitestgehend sicheren Innenverteidiger-Block mit Rüdiger. NOTE: 3.
MAXIMILIAN MITTELSTÄDT: Vergibt zu Beginn die Riesenchance zum 1:0. Bleibt danach eher blass, aber auch fehlerlos. NOTE: 3.
ALEKSANDAR PAVLOVIC (bis 77.): Macht seine Sache ordentlich und rutscht nach der Pause auf die Zehn. Agiert in der ungewohnten Rolle bemüht, aber bleibt bis zu seiner Auswechslung etwas verhalten. NOTE: 3.
ANGELO STILLER (bis 82.): Wirft sich früh in einige Zweikämpfe und nervt die Niederländer mit ein paar Fouls. Bedient Gnabry in der 28. Minute glänzend, taucht im zweiten Abschnitt etwas unter. NOTE: 3.
JAMIE LEWELING (bis 87.): Erwischt mit seinem Abseitstor beinahe einen Traumstart bei seinem DFB-Debüt. Auch danach sehr aktiv, verpasst in der 28. noch seinen Treffer, belohnt sich aber per Gewaltschuss in der 64. Minute. Starke Premiere! NOTE: 1.
FLORIAN WIRTZ (bis 45.): Beginnt gewohnt aktiv und setzt seine Mitspieler immer wieder in Szene. Bleibt aber ohne den großen Glanzmoment und wird leicht angeschlagen zur Pause ausgewechselt. NOTE: 3.
SERGE GNABRY: Gibt die Vorlage zum Abseitstreffer von Leweling und bleibt auch danach ein Unruheherd. Gibt in der 53. Minute einen gefährlichen Torschuss ab und bleibt umtriebig. NOTE: 2.
TIM KLEINDIENST (bis 82.): Bedient den freien Mittelstädt in der elften Minute und hat auch selbst ein paar Abschlüsse. Kommt bei einigen Flanken knapp zu spät, aber arbeitet akribisch und macht einige Bälle fest. NOTE: 2.
ROBERT ANDRICH (ab 46.): Kommt zur Halbzeit für den angeschlagenen Wirtz. Macht seine Sache defensiv gewohnt gut, ohne dabei herauszustechen. NOTE: 3.
JULIAN NAGELSMANN brachte nach der 70. Minute noch KEVIN SCHADE (77.), WALDEMAR ANTON (82.), JONATHAN BURKARDT (82.) und ROBIN GOSENS (87.).

"Er hat nicht nur das Tor gemacht, sondern hatte viele schwere Situationen zu lösen. Es war ein außergewöhnlich gutes Debüt", sagte Nagelsmann über den Neuling, der in seinem ersten Länderspiel sogar gleich zweimal ins Tor getroffen hatte. Den ersten Treffer kassierte Schiedsrichter Slavko Vincic aber wegen einer strittigen Abseitsentscheidung ein (2. Minute). Leweling machte das letztlich wenig aus, jubeln konnte er nach seinem starken Schuss zum Sieg trotzdem (64.).

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Jamie Leweling feierte ein traumhaftes DFB-Debüt und war gegen die Niederlande direkt der MVP. Der Matchwinner gab sich anschließend zurückhaltend, außer bei der Frage, wieso er für Deutschland spielt.

Der Name auf der Tafel

"Ich war einfach glücklich, spielen zu können", sagte der Stuttgarter, der erst spät von seinem Glück erfahren hatte. Weil am Spieltag auch noch sein VfB-Teamkollege Deniz Undav ausfiel, rückte Leweling in die Startelf. Gegen elf Uhr, während der Teambesprechung, sah er plötzlich seinen Namen auf der Tafel mit der Startelf. "Das hat mir gereicht", sagte Leweling.

Beim 2:1 in Bosnien-Herzegowina war der Stuttgarter noch nicht zum Einsatz gekommen, im Training war er Nagelsmann allerdings schon aufgefallen. "Ich weiß, dass er viel Energie hat, aber dass er so gut spielt, hätte ich nicht erwartet. Er hat ein tolles Spiel gemacht", sagte der Bundestrainer. Und der Offensivmann selbst versucht, sich keinen Kopf zu machen und es einfach zu halten: "Sobald man auf den Platz geht, denkt man nur noch an Fußball", sagte Leweling.

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dpa

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