Jerome Boateng feierte mit den Bayern 2013 das historische Triple. Er war der unumstrittene Abwehrboss. Mittlerweile scheiden sich an ihm beim FC Bayern die Geister – das wohl auch in Zukunft.
Nach dem Wechsel von Schalkes Thilo Kehrer zu Paris St. Germain scheint ein Transfer des Bayern-Verteidigers zu PSG nahezu ausgeschlossen.
Sky Reporter und PSG-Insider Max Bielefeld: "Paris hat uns gegenüber immer gesagt, dass Jerome Boateng keine Priorität hat und man eigentlich einen Innenverteidiger mit einem anderen Profil sucht." Den haben die Franzosen nun mit Kehrer offenbar gefunden. Und Boateng scheint beim FC Bayern zu bleiben (Der Kehrer-Transfer und die Folgen: Was wird aus Boateng?).
Kovac plädiert für Boateng-Verbleib
Seinen Trainer würde es freuen. "Ich kann nur sagen, dass er ein Weltklassespieler ist, den ich gerne in meinen eigenen Reihen habe", sagte Niko Kovac jüngst über seinen Schützling.
"Jerome gehört für mich zu den besten Innenverteidigern der Welt. Er ist wichtig für die Mannschaft", gab Arjen Robben im Trainingslager des FC Bayern in Rottach-Egern zu Protokoll.
Bayern-Bosse skeptisch
Der 29-Jährige hat im Klub jede Menge Fürsprecher - aber ausgerechnet in der Chefetage offenbar nicht.
"Alle die man bei Bayern befragt - außer Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß -, sagen, er soll bleiben. Er ist ein Weltklasse-Mann. Er ist allerdings nur dann ein Weltklasse-Mann, wenn er fit ist", gibt Sky Reporter Uli Köhler einen Einblick ins Innenleben des Rekordmeisters.
Und weiter: "Aber seit zwei Jahren ist er nicht wirklich immer richtig fit. Das lag zum einen an einer Verletzungsmisere. Aber bei Bayern ist man der Meinung, er hätte auch selbst mehr für die Prävention machen können."
Matthäus: "Er sollte sich auf den Fußball konzentrieren"
Auch Sky Experte Lothar Matthäus ist grundsätzlich von Boatengs Qualitäten überzeugt: "Kein Zweifel, ein gesunder Boateng ist ein wichtiger Spieler für Niko Kovac." Zugleich schränkt er in seiner Sky Kolumne „So sehe ich das" ein: „Zuletzt hat er aber weder bei Bayern noch in der Nationalmannschaft seine Leistung gezeigt. Boateng war auf zu vielen Hochzeiten gleichzeitig unterwegs. Er sollte sich auf den Fußball konzentrieren."
Eine Forderung, der sich Rummenigge und Hoeneß sicher anschließen.
"Jerome muss mal wieder etwas zur Ruhe kommen. Es wäre in seinem Sinne und in dem des Klubs, wenn er mal wieder 'back to earth' kommen würde", forderte Rummenigge bereits im November 2016 nach einer peinlichen 2:3-Pleite in der Champions League beim russischen Underdog FC Rostow gegenüber Sky. Boateng: Weltklasse, aber umstritten.