Sportlich ist Jonathan Tah mit Bayer Leverkusen und der deutschen Nationalmannschaft in der Erfolgsspur und gehört zu den Leistungsträgern. Der 28-Jährige erfüllt aber auch außerhalb des Fußballplatzes eine wichtige Aufgabe.
Tah engagiert sich gemeinsam mit dem Münchner Verein THE PROJECT JUSTINE - train the trainer für die Ausbildung von Trainerinnen und Trainern im Schneiderhandwerk und die Schaffung langfristiger Arbeitsplätze in Westafrika.
Der Abwehrspieler von Bayer 04 Leverkusen übernimmt unter anderem die Frachtkosten eines Containers mit Nähmaschinen für die Absolventinnen und Absolventen eines Ausbildungszentrums in Benin.
"Auch wenn es auf den ersten Blick banal erscheint: Ohne Arbeitsmaterial können die Menschen vor Ort nicht arbeiten, damit steht und fällt die Basis, das Handwerk nach der Ausbildung auszuüben und erworbenes Wissen an eigene Schüler weiterzugeben", sagt Tah.
Menschen sollen den Schneiderberuf von der Pike auf erlernen
Langfristiges Ziel müsse sein, "dass Menschen in Westafrika unabhängiger von externen Faktoren werden und alles aus eigener Hand herstellen und verarbeiten können." Dabei gehe es nicht nur um die Ausbildung, betont der Nationalspieler: "Jede Intervention, die nachhaltig wirken möchte, muss über den eigenen Einsatzbereich hinausblicken und sich die Frage stellen: Was kommt danach, wie geht es für die Menschen weiter?".
"Dass sich Jonathan mit uns dafür einsetzt, dass sich junge Menschen in Westafrika ein Leben mit Perspektiven im eigenen Land aufbauen können, erfüllt uns mit Freude und Stolz", erklärt Rahmee Wetterich, Gründerin und Vorständin des Vereins, der sich im kommenden Jahr allein in Benin auf vier Teilprojekte konzentriert.
Man wolle sich gemeinsam dafür stark machen, "dass Menschen in Westafrika den Beruf des Schneiders beziehungsweise des Trainers von der Pike auf erlernen - und nicht nur isolierte Arbeitsschritte im Akkord zu bewältigen", sagt Wetterich.
Tah: "Wir müssen über den Tellerrand hinausschauen"
Tah möchte sich aktiv einbringen, aber auch seine Reichweite und Position nutzen, um ins Gespräch zu kommen. Es sei wichtig, "unterschiedliche Perspektiven miteinander zu verknüpfen und neue Wege auszuprobieren, wenn wir nicht möchten, dass Menschen ihre Heimat aufgeben und verlassen."
Sein Appell: "Wir müssen über den Tellerrand hinausschauen, wenn es um Entwicklungshilfe geht."
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