Katalonien will Unabhängigkeit: Barca droht Ausschluss aus La Liga

Referendum am Sonntag

Image: Müssen sich Lionel Messi (r.) und Marc-Andre ter Stegen bald aus der spanischen Liga verabschieden?

Die Primera Division ohne den FC Barcelona, das Aus für den Clasico - und Lionel Messi in der sportlichen Bedeutungslosigkeit. Was wie ein albernes Hirngespinst klingt, könnte bald tatsächlich wahr werden.

Dann, wenn sich Katalonien im Zuge des Unabhängigkeitsreferendums am Sonntag von Spanien abspaltet."Wenn das Erfolg hat, werden katalanische Klubs nicht mehr in der spanischen Liga spielen können", sagte Liga-Chef Javier Tebas der Zeitung El Pais.

Der Grund dafür ist ganz einfach: "Das Gesetz besagt, dass der einzige Staat, der an nationalen spanischen Wettbewerben teilnehmen darf, Andorra ist", sagte Tebas. Damit Barca auch nach einer Abspaltung Kataloniens in "La Liga" spielen darf, könne zwar im Parlament in Madrid eine entsprechende Rechtslage geschaffen werden.

Da die Regionalregierung Kataloniens das Referendum aber trotz eines Justizverbots abhält und der FC Barcelona die Unabhängigkeitsbewegung ausdrücklich unterstützt, scheint dies unwahrscheinlich.

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Kataloniens Sportminister Gerard Figueras sieht die Lage etwas anders und entwickelte teils abenteuerliche Gedankenspiele: "Im Fall der Unabhängigkeit müssen die katalanischen Teams entscheiden, wo sie in Zukunft spielen wollen: in der spanischen Liga oder in einem Nachbarland wie Italien, Frankreich oder der englischen Premier League".

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Figueras zufolge ist ein Ausscheiden Barcas aus der Premier Division also keinesfalls besiegelt. Tebas hatte jedoch bereits Anfang September betont, dass sich "Barca nicht aussuchen könnte", in welcher Liga sie spielen.

Spiel und Abstimmung parallel

Für Barca wird der Sonntag in jedem Fall ein besonderer Tag. Parallel zur historischen Abstimmung empfängt der 24-malige Meister im altehrwürdigen Camp Nou um 16.15 Uhr UD Las Palmas.

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"Ganz offensichtlich wird das kein normaler Tag, sondern ein wichtiges in der Geschichte unseres Landes. Dennoch müssen wir uns auf das Fußballspiel besinnen", sagte Barcas Vize-Präsident Jordi Cardoner. Ein Spiel, das eines der letzten Partien des Traditionsvereins in der Liga sein könnte, der er seit der Gründung im Jahr 1929 angehört.

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Gemeinsam mit den Erstligaklubs Espanyol Barcelona und FC Girona sowie den Zweitligisten Gimnastic Tarragona und FC Reus müsste Barca dann wohl in einer eigenen katalanischen Liga antreten. Der sportliche Wert wäre mehr als überschaubar.

Barcas Top-Spieler wie der fünfmalige Weltfußballer Messi oder Deutschlands Nationaltorhüter Marc-André ter Stegen hüllten sich bis dato beim Thema Referendum in Schweigen.