Pressestimmen zur WM-Auslosung
Die Auslosung der WM-Gruppen sorgt besonders durch die Auftritte von US-Präsident Donald Trump weltweit für Aufsehen. Die Kommentare sind scharf.
05.12.2025 | 22:38 Uhr
Die Auslosung der WM 2026 bewegt Fußball-Fans auf der ganzen Welt. In der internationalen Presse werden sowohl die deutschen Lose Curacao, die Elfenbeinküste und Ecuador als auch besonders die Show rund um US-Präsident Donald Trump kommentiert.
England
The Mirror: "Was eigentlich eine Feier des schönen Spiels bei der Auslosung der WM hätte sein sollen, artete stattdessen in eine düstere Zurschaustellung politischer Speichelleckerei eines Mannes aus."
The Telegraph: "Gianni Infantinos erniedrigendes Verhalten vor Donald Trump ist ein neuer Tiefpunkt. Der FIFA-Präsident hat in der Vergangenheit zwar schon so manchen Unsinn im Namen der Redekunst von sich gegeben, aber das hier war etwas ganz anderes."
The Guardian: "Es war ungefähr so spannend wie das Lesen eines Wörterbuchs oder das Verfolgen der Wahlergebnisse aus Nordkorea. Immerhin gewann Donald Trump den ersten FIFA-Friedenspreis bei einer kitschigen und protzigen WM-Auslosung, die ganz im Zeichen des wohl wertvollsten Egos der Welt stand."
Spanien
Marca: "Der US-Präsident war der unbestrittene Star der Auslosung. Er wirkte wie ein Baby bei einer Taufe, eine Frau bei einer Hochzeit und ein Toter bei einer Beerdigung. Er nahm eine Auszeichnung entgegen, hielt eine Rede und zog die Kugeln. Es ist "seine" Weltmeisterschaft. (...) 48 Mannschaften nehmen teil, was eine Debatte darüber auslöst, ob das zu viele sind. Sollte die Weltmeisterschaft für alle zugänglich sein? Unbedingt. Ist es einer Mannschaft wie Curacao unwürdig, 0:10 gegen Deutschland zu verlieren? Auch hier gilt: Ja."
El País: "Die Vereinigten Staaten mögen sich zwar nicht mit Fußball auskennen (ihre Nationalmannschaft gehört nicht zu den Favoriten), aber sie kennen sich mit Showbusiness aus. Ein Geschäft, in dem sich Donald Trump wie ein Fisch im Wasser bewegt."
El Mundo: "Trump, Trump und nur Trump. Der Protagonist der WM-Auslosung am Freitag in Washington war weder der Fußball noch die Todesgruppe, sondern der Präsident der Vereinigten Staaten. Persönlichkeiten wie ihn bezeichnet man in diesem Land als "larger-than-life", größer als das Leben, und die Inszenierung rund um seine Person und seine Obsessionen hat deutlich gemacht, dass die kommenden Monate ganz von seiner Präsenz geprägt sein werden."
Kanada
The Globe and Mail: "Wenn der US-Präsident Fußball für seine Zwecke nutzt, spielt der FIFA-Präsident normalerweise mit. Bei der WM-Auslosung setzt sich das Werben fort."
Ecuador
El Telegrafo: "Es wird eine Vorrunde mit großen Herausforderungen: ein historischer Rivale des Weltfußballs, der amtierende Afrikameister und eine Überraschungsmannschaft dieser Weltmeisterschaft. Vor diesem Hintergrund steht die Tricolor vor einem Spielplan, der Tradition, körperliche Stärke, Schnelligkeit und klar definierte taktische Systeme vereint - Elemente, die die Nationalmannschaft vom ersten Spiel an auf die Probe stellen werden. (...) Deutschland geht mit derselben Mischung aus Ordnung, Kraft und taktischer Disziplin in die Weltmeisterschaft, die es zu einer der gefürchtetsten Mannschaften der Welt gemacht hat. Seine Geschichte ist beeindruckend, es hat vier Weltmeistertitel gewonnen."