Köln verzichtet auf Protest gegen Spielwertung des BVB-Spiels

Nach Protest-Ankündigung

Stöger: Diskussion um Videobeweis war wichtig

Der 1. FC Köln hat sich nach Prüfung aller rechtlichen Mittel entschieden, keinen Einspruch gegen die Spielwertung des Dortmund-Spiels (0:5) einzulegen.

Verzicht auf einen Protest, aber Appell an den Deutschen Fußball-Bund (DFB): Vom Bundesligisten 1. FC Köln wird es angesichts der Aussichtslosigkeit des Unterfangens keinen Widerspruch gegen die Wertung des am Sonntag mit 0:5 bei Borussia Dortmund verlorenen Punktspiels geben.

Der Klub forderte allerdings die Abteilung Schiedsrichterwesen des DFB auf, sich mit dem Sachverhalt auseinanderzusetzen und für Klarheit zu sorgen. "Der FC hält es von der Frage des Protests unabhängig allerdings für dringend geboten, dass im Sinne der gesamten Liga Rechtssicherheit an den strittigen Punkten geschaffen wird", betonte der Klub.

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Borussia Dortmund lässt dem 1. FC Kölln nicht den Hauch einer Chance. Mit 5:0 kommen die Gäste im Signal Iduna Park unter die Räder und bleiben damit das Schlusslicht der Liga.

Köln möchte Stellungnahme vom DFB

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Der Verein hat daher vom DFB am Dienstag "eine entsprechende Stellungnahme erbeten", hieß es: "Das vom 1. FC Köln immer unterstützte Projekt Videobeweis wäre zum Scheitern verurteilt, wenn die vereinbarten und vor der Saison kommunizierten Voraussetzungen nicht eingehalten werden."

Kölns Trainer Peter Stöger begrüßte die Entscheidung seines Vereins. "Ich finde es gut, dass es jetzt ist, wie es ist", sagte der Österreicher, stellte aber auch klar: "Es war richtig, die Beschwerde in dieser Schärfe zu kommunizieren. Als Befürworter des Video-Assistenten sage ich: Wenn man das weiter haben will, dann muss man auf Problembereiche hinweisen dürfen. Das haben wir gemacht, weil es der Entwicklung der Geschichte förderlich ist."

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Köln verzichtet auf Protest

System mit dem Video-Assistenten muss wachsen

Das System mit dem Video-Assistenten müsse "wachsen, aus Situationen muss man lernen und mehr Klarheit schaffen. Die Schiedsrichter müssen künftig wissen: Wann muss ich eingreifen, und wann darf ich nicht eingreifen."

Unmittelbar nach dem Abpfiff des Spiels hatten die Verantwortlichen erklärt, gegen die Wertung aufgrund eines Fehlers beim Videobeweis vorgehen zu wollen. Manager Jörg Schmadtke sprach von einem "Regelverstoß" und kündigte zunächst an, den Video-Richter nach dem Regelchaos von Dortmund auf die Anklagebank setzen zu wollen. Die Kölner fühlten sich benachteiligt, weil der Video-Assistent ihrer Ansicht nach beim 2:0 durch Sokratis (45.+2) zu Unrecht eingegriffen hatte.

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Watzke zollt Köln Respekt

Am Dienstag gab es die Kehrtwendung bei den Kölnern. "Die Entscheidung zeigt Größe und nötigt mir größten Respekt ab. Ich bin angenehm überrascht und ziehe meinen Vorwurf, Köln sei ein schlechter Verlierer, komplett zurück", sagte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke bei t-online.de.

48 Stunden hatte Köln Zeit, um einen möglichen Einspruch gegen die Spielwertung zu formulieren. Am Dienstagmorgen entschied sich der erste Bundesliga-Meister dazu, keine juristischen Schritte einzuleiten. "Grund dafür ist vor allem, dass die Erfolgsaussichten für einen solchen Protest gering sind", schrieb der Klub in einer Pressemitteilung.

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Keine Erfolgsaussichten

In der Tat waren die Erfolgsaussichten gleich null. Denn im bindenden Protokoll der Regelhüter des International Football Association Board (IFAB) wird ausgeschlossen, dass Fehlentscheidungen des Video-Schiedsrichter-Assistenten (VSA) Einfluss auf die Spielwertung haben können. So krass sie auch sein mögen.

"Ein Spiel ist nicht ungültig aufgrund von Fehlfunktion(en) der VSA-Technologie, falscher Entscheidungen, die den VSA betreffen, oder der Entscheidung, einen Vorfall nicht zu prüfen, oder der Prüfung einer nicht prüfbaren Situation", steht auf Seite neun des Protokolls eindeutig. Der VSA sei ein "Spieloffizieller". Ergo: Es gab keinen Spielraum für eine Wiederholung. Die Entscheidung der Kölner war somit nur folgerichtig.