Wer hätte das in dieser Saison für möglich gehalten? Ich bin ganz ehrlich: Ich nicht! Borussia Dortmund steht im Champions-League-Finale! Mittendrin, als Vater des Erfolgs: BVB-Trainer Edin Terzic.
Noch vor wenigen Monaten, genauer gesagt in der Winterpause nach einem desaströsen 1:1 im Heimspiel gegen Mainz 05, forderten viele Fans die Entlassung des Trainers. Zu einfallslos und unerfolgreich war der Fußball, den der BVB zu diesem Zeitpunkt spielte. Manche Spieler haderten mit der Taktik, glaubten nicht an eine Wende mit Terzic. Borussia Dortmund hielt dennoch weiter an seinem Trainer fest.
Nur wenige hätten ihm eine derartige Wende zugetraut. Ein paar Monate später hat der BVB sich in der Bundesliga - wenn auch über Platz 5 - erneut für die Champions League qualifiziert und steht im Finale selbigen Wettbewerbs.
Mannschaft geht die schmerzhaften Wege - großer Verdienst von Terzic
Terzic hat sich und seine Mannschaft auf internationalem Parkett weiterentwickelt und in der Champions League gezeigt, dass er sein Team sehr wohl auf Gegner einstellen kann, ohne dabei den Fokus auf das eigene Spiel zu verlieren. Sven Bender und Nuri Sahin verstärkten sein Trainerteam im Winter und halfen ebenfalls maßgeblich dabei mit, die Entwicklung wieder in richtige Bahnen zu lenken. Ein wichtiger Faktor!
Der BVB verteidigte auf internationaler Ebene deutlich leidenschaftlicher und konnte mit viel Tempo auch spektakulären Offensivfußball bieten. Die Mannschaft versteht es aber inzwischen auch, in den richtigen Momenten zu kämpfen, ist sich nicht mehr zu schade dafür, die schmerzhaften Wege zu gehen. Das ist - wenn man die nackten Ergebnisse betrachtet - unterm Strich ein großer Verdienst von Terzic, der gegen alle Widerstände weiter seinen Job machte.
Terzic würde sich unsterblich machen
Die Fans huldigten ihrem Trainer, der früher selbst auf der Südtribüne stand, nach dem Sieg in Paris mit "Dortmunder Jungs"-Sprechchören. Und wer genau hingeschaut hat, der sah, wie nah Dortmunds Trainer in diesem Moment den Tränen war. Der 41-Jährige steigt mit dem Finaleinzug auf eine Ebene mit Trainerlegenden wie Ottmar Hitzfeld und Jürgen Klopp auf, die 1997 und 2013 das Finale von Europas wichtigstem Wettbewerb erreichten.
2013 stand Terzic selbst noch in Wembley als Fan mit Schal und Trikot im Block, jetzt darf er seinen Traum leben und das Champions-League-Finale als Trainer von Borussia Dortmund bestreiten.
Klar ist bei aller Euphorie aber: Die Aufarbeitung einer dennoch sportlich fragwürdigen Bundesligasaison, muss am Ende der Saison zwingend zur Abschlussbesprechung dazu gehören, aber Fakt ist: Ein Sieg in diesem einen Spiel und Terzic verewigt sich endgültig in den Geschichtsbüchern von Borussia Dortmund, würde sich damit unsterblich machen.
Mehr zum Autor Marlon Irlbacher
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