Kommentar zum FC Bayern: Kovac-Diskussion auf Stand-by geschaltet

Nach dem Gewinn des Doubles

Von Marc Behrenbeck

Niko Kovac führt den FC Bayern zum ersten Double seit 2016. Der Bayern-Trainer ist für Sky Reporter Marc Behrenbeck der große Gewinner, vollends verstummen werde die Diskussion aber nicht. Ein Kommentar.

Er wirkte fast wie eine gespaltene Persönlichkeit. Wir haben in den vergangenen acht Tagen zwei komplett verschiedene Bayern-Trainer erlebt. Nach der Meisterschaft vor einer Woche war Niko Kovac noch nicht nach Feiern zumute.

Er war teilweise fast apathisch und in sich gekehrt. Es flossen Tränen der Erleichterung anstatt der Freude, als er von den Fans immer wieder gefeiert wurde. Der viel diskutierte Bayern-Coach wusste damals, dass die Meisterschaft allein vielleicht nicht reichen würde, um alle Spekulationen über seine Zukunft im Keim zu ersticken.

Kovac hat Klarheit über seine Zukunft

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Gestern sprudelten dann aber viele Emotionen aus dem gebürtigen Berliner heraus. Er hörte fast gar nicht mehr auf zu grinsen. Und auch die Mannschaft sowie die Fans ("Niko auf den Zaun") feierten ihn diesmal lang, herzlich und auch echt.

Von Genugtuung war bei Kovac aber nichts zu sehen. Frei nach dem Motto: "Seht her, ich habe es geschafft!" Auch in der Stunde des Erfolgs blieb Kovac wie immer ganz Gentleman.

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Allerdings weiß er auch, dass seine Zukunft nun endlich geklärt ist. Nicht nur, weil Rummenigge in diversen Interviews schon klare Aussagen gemacht hat, sondern, weil man einen Trainer nach dem Double und solch einer Gesamtleistung in einem schweren Jahr eigentlich nicht entlassen kann.

Einige Zweifel bleiben bestehen

Niko Kovac ist der große Gewinner, aber nicht nur wegen der beiden Titel. Die Mannschaft hat in dieser Saison performt, wenn es drauf ankam. Ob beim 5:0 gegen Dortmund, am letzten Bundesliga-Spieltag gegen Frankfurt oder eben gestern im Pokalfinale. Einziger dunkler Fleck bleibt die Champions League.

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Genau das ist aber auch der Hauptkritikpunkt, vor allem von Rummenigge. Man habe "mutlos und herzlos" gegen die Klopp-Truppe gespielt. Auch heute am Tag nach dem großen Triumph wirkt das insgeheim noch nach. Da bin ich mir sicher. Und auch wenn Kovac jetzt erstmal fest im Sattel sitzt, einige Zweifel ob seines Offensivkonzeptes werden bei dem einen oder anderen Boss noch bleiben.

So absurd es klingen mag: Die Kovac-Diskussion ist auf Stand-by und nicht abgeschaltet.

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